von infranken.de
Das war wichtig für den FC Sand. Mit dem Sieg machte er im Abstiegskampf Boden gut und sammelte viel Selbstvertrauen für die kommenden Begegnungen. "Sand hat heute den absoluten Siegeswillen gezeigt." Mit diesen Worten beschrieb der neue Trainer des SV Erlenbach, Marco Roth, den entscheidenden Unterschied in dieser Partie. Beeindruckend war vor allem die Art und Weise, wie der FC nach dem 0:1-Rückstand zur Halbzeit im zweiten Durchgang zurückkehrte. Mit vier Treffern innerhalb von 24 Minuten und einem letztendlich auch in der Höhe verdienten 4:1-Auswärtssieg rückte der Aufsteiger bis auf drei Zähler an die ebenfalls abstiegsbedrohten Erlenbacher heran und darf sich nun wieder berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen.
Roth und der Coach der Sander, Bernd Eigner, setzten mit einem 4-2-3-1 auf das gleiche taktische System, wobei sich die zentralen defensiven Mittelfeldspieler der Gäste, Schmitt und Krüger, in der Offensive sehr variabel zeigten und immer wieder Angriffe einleiteten. Auf Erlenbacher Seite stand Marius Balles überraschenderweise in der Startformation, Winter-Neuzugang Selcuk Cinar musste zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Große Sander Chancen schon in der Anfangsphase
In einem anfangs zerfahrenen Spiel erarbeiteten sich die Sander Feldvorteile, die zwischen der 15. und 18. Minute zu drei klaren Chancen führten. Zunächst verzog Thorsten Schlereth (15.) aus spitzem Winkel, eine Minute später klärte SV-Torhüter Andreas Patsiouras gegen Dominic Leim. In der 18. Minute klatschte der Kopfball eines Sanders nach einer Ecke an den Erlenbacher Pfosten. "Wir hätten zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon in Führung gehen müssen", lautete der Kommentar von Eigner zu den vergebenen Großchancen. Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs bot sich den 300 Zuschauern das gleiche Bild. Sand hatte optische Vorteile, zeigte sich zweikampfstärker und gewann fast alle Kopfballduelle.
Fast aus dem Nichts ging der SV Erlenbach eine Minute vor dem Halbzeitpfiff in Führung. Balles und Letellier setzten einen Sander Abwehrspieler gemeinsam unter Druck. Aus dieser Situation heraus resultierte ein Ballgewinn, woraufhin der Franzose alleine auf den zögernden Sander Schlussmann Biemer zulief und zur 1:0-Führung (45.) traf.
Damien Letellier hätte auch unmittelbar nach dem Wiederanpfiff auf 2:0 (46.) erhöhen müssen, doch aus dem zweiten direkten Duell mit Biemer ging der Sander Torwart als Sieger hervor. Im unmittelbaren Gegenzug zeigte sich die Erlenbacher Abwehr völlig indisponiert, Florian Pickel nutzte die Chance und stellte mit einem trockenen Flachschuss den 1:1-Ausgleich her.
Die SV-Abwehr bricht ein
In der Folge zerfiel die zuvor stabile Defensive der Erlenbacher in ihre Einzelteile und kassierte drei Gegentreffer, die alle nach dem gleichen Strickmuster abliefen. Flanke von außen auf den zweiten Pfosten, Kopfball, Tor. "Wir trainieren das auf unserem Kunstrasen immer wieder", freute sich Eigner über die Treffsicherheit seiner Angreifer. Mit diesem Schema schraubte der Aufsteiger das Ergebnis innerhalb von elf Minuten auf 4:1. Die Zusammenarbeit der Pickel-Brüder brachten die erstmalige Führung. Die Flanke von Josef verwertete Florian per Kopf zum 2:1 (59.). Danach gelang Markus Schnitzer das 3:1 (65.), und als erneut Josef Pickel den Ball von der Seite in den Strafraum brachte, war am zweiten Pfosten Sven Wieczorek mit dem Kopf zur Stelle (70.). Damit war die Partie entschieden.
Der Erlenbacher Trainer Marco Roth erkannte: "Meine Spieler waren heute wie gelähmt. Man hat gesehen, dass die Mannschaft total verängstigt ist und kein Selbstvertrauen hat. Wir sind in keinen Zweikampf reingekommen und haben vor allem auch die zweiten Bälle nicht gekriegt. Ich muss jetzt meine Spieler wieder aufbauen und auf das schwere Auswärtsspiel in Feucht vorbereiten." Bernd Eigner sagte: "Wir waren während des ganzen Spiels sehr aufmerksam und in den Zweikämpfen richtig präsent. Nach dem unglücklichen Gegentreffer habe ich der Mannschaft in der Pause gesagt, dass wir genauso weitermachen und uns nur selbst belohnen müssen. Die Jungs haben an sich geglaubt und sind ruhig geblieben. Deswegen musste sich über kurz oder lang der Erfolg einstellen."
Spielbericht eingestellt am 03.03.2016 19:41 Uhr