von infranken.de
Was für ein Wochenende für den TSV Großbardorf: Selbst die Heimaufgabe gegen den SV Erlenbach souverän gelöst und dazu unterlag der schärfste Verfolger SpVgg Bayern Hof fast sensationell auf eigenem Platz der Mannschaft aus Feucht mit 0:3.
Die Partie gegen Erlenbach begannen die Schützlinge von Trainer Dominik Schönhöfer furios. In den ersten 25 Minuten boten die Grabfeld-Gallier Fußball vom Feinsten. Mehrmals spendeten die sonst eher kritischen Zuschauer an der Unterhofer Straße Szenenapplaus für gelungene Aktionen. Stets über die Außenbahnen wurde die Defensivabteilung der Gäste von einer Verlegenheit in die nächste getrieben. Dabei ergaben sich auch hochkarätige Chancen für die Platzherren. Schon nach zwei Minuten die erste für Shaban Rugovaj, der zusammen mit Kapitän Manuel Leicht in vorderster Front agierte. Doch sein Kopfball aus zehn Metern nach einem Lupfer von Maximilian Zang in den Strafraum ging knapp vorbei. Nach 14 Minuten dann die verdiente Führung. Nachdem eine Zehe-Ecke zunächst abgewehrt worden war, traf Stefan Piecha mit einem Schuss aus 18 Metern.
Danach ergaben sich noch Möglichkeiten zur Erhöhung. Doch Leichts-Kracher aus 15 Metern wurde gerade noch abgeblockt und einen Rugovaj-Kopfball nach Rieß-Flanke wehrte Andreas Patsiouras im Erlenbacher Tor bravourös ab. "Wir haben tolle erste 25 Minuten gespielt und waren total überlegen", bilanzierte Schönhöfer.
Doch dann kam die 27. Minute und die kalte Dusche. Praktisch aus dem Nichts gelang den Gästen der Ausgleich durch ein allerdings wunderschönes Tor. Nach einem Diagonalball von Lukas Retsch nahm Giulio Fiordellisi das Leder an und ließ Marcel Wehr mit einem Schuss ins lange Eck keine Abwehrchance. Die Folge war, dass der Gastgeber verunsichert wurde. "Nach diesem Gegentreffer hatten wir einige Probleme", gab der TSV-Coach zu. Sein Gegenüber Jürgen Baier, Ex-Profi und in der fünften Saison Trainer des SVE, schöpfte wieder Hoffnung: "Danach haben wir mutig nach vorne gespielt und Großbardorf war etwas verunsichert." Die Gäste hatten aber bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichter Sven Bode ("Er hat eine tolle Leistung geboten", Baier) nur noch eine Fiordellisi-Möglichkeit.
In der Pause forderte Schönhöfer seine Mannschaft auf, an die ersten 25 Minuten anzuknüpfen. "Das hat sie dann auch gemacht und alles Besprochene super umgesetzt", sagte Schönhöfer. Endgültig aufgeweckt wurden die Hausherren wiederum von Fiordellisi, der beim ersten Angriff der Gäste den Außenpfosten anvisierte. Danach aber übernahmen die Platzherren wieder das Kommando und boten schöne Spielzüge. "Großbardorf war eine Klasse besser als wir", urteilte Baier. "Entscheidend war das 2:1."
Nach einem 18-Meter-Schuss von Manuel Leicht ließ der SVE-Keeper das Leder nach vorne prallen und André Rieß hatte keine Mühe, es über die Linie zu befördern. Damit war der Bann gebrochen und Björn Schönwiesner mit einem gelungenen Abschluss nach einem herrlichen Solo und Shaban Rugovaj erhöhten in der Schlussphase noch auf 4:1. "Es ist bitter, so hoch zu verlieren. Aber der Großbardorfer Sieg ist natürlich verdient", urteilte Baier und Schönhöfer bezeichnete den Dreier für sein Team auch als verdient, aber "um ein Tor zu hoch".
Spielbericht eingestellt am 23.11.2015 20:27 Uhr