Nach der Heimniederlage gegen Burglengenfeld kam Aubstadt ja wieder zurück in die Erfolgsspur. Das Remis in Forchheim und der Sieg über Aufsteiger Don Bosco Bamberg ebnete den Weg für den absoluten Schlager, für den freilich die Großbardorfer noch bessere Werbung machten. Selbst mit dem verlorenen Pokalauftritt gegen Drittligist Würzburger Kickers vor rund 1300 Fans und vor allem mit den beiden Dreiern jüngst gegen den Würzburger FV und bei Jahn Regensburg 2. In Punktspielen noch ungeschlagen reisten die Gallier zum Lokalrivalen.
Aubstadts Martin Thomann und der etwas höher springende Großbardorfer Tobias Breunig.
Michael Horling
In Aubstadt, wo es nach der Meinung zahlreicher Experten die beste Bratwurst im Bayerischen Fußball gibt, sah es zunächst so aus, als würden die Hausherren sich irgendwann im Laufe der Zeit sicherlich belohnen für ein stetes Anrennen. Auch wenn Simon Snaschels allerdings harmloser Schuss nach 20 Minuten auf der Gegenseite so etwas wie die erste halbe Chance des Derbys bedeutete, so waren es doch eindeutig die Gastgeber, die den Ton angaben. Als Keeper Marcel Wehr einen Flankenball unterlief, da hatte Martin Thomann dann auch die Chance auf das 1:0, traf den Ball volley aber nicht richtig. Aubstadts Flügelflitzer erwischte bei großer Hitze nicht seinen besten Tag, obwohl der Schweinfurter FC 05-Coach Gerd Klaus unter den Zuschauern weilte und gerade seinen ausgeliehenen Ex-Schützling Thomann beobachtete. Schließlich suchen die Schnüdel ja nach einem schnellen Außenspieler. Als der 21-Jährige nach einer halben Stunde sich über rechts energisch gegen Tobias Breunig durchsetzte, da kam Daniel Leicht nach dem Pass zum Schussversuch. Keeper Wehr aber fiel und fing. Es wurde bald Halbzeit und es kam die Zeit für eine Bratwurst, ein Bier, für das Blättern im 40 Seiten und 36 Werbepartner starken TSV-Echo oder dem Lauschen einer besonderen Präsentation. In der Pause stellte sich das Zweitliga-Team der benachbarten Tischtennisspieler des TSV Bad Königshofen vor.
Aubstadts Julian Grell steigt höher als Großbardorfs Maximilian Zang.
Michael Horling
Ping Pong wurde dann verstärkt auch nach Wiederanpfiff auf dem Rasen gespielt. Es dauerte bis zur 59. Minute, ehe das Derby so richtig an Fahrt aufnahm. Simon Snaschel besaß da für Großbardorf die erste so richtig große Chance der Partie. Plötzlich kam er frei zum Schuss, Christian Mack aber parierte. Acht Minuten später dann das 1:0 für Aubstadt auf der anderen Seite: Die Gäste konnten die Vorbereitung nicht verhindern. Nach einem Querpass zimmerte Manuel Hümmer das Leder aus großer Distanz in den Winkel. Er trug die Rückennummer "16", stand aber mit der "6" auf dem Bogen. Egal. Jedenfalls hatte elf Minuten später der freistehende Julian Grell nach einem Querpass das 2:0 auf dem Schlappen, scheiterte aber an Großbardorfs Torwart Marcel Wehr. Ehe im Gegenzug erst Snaschel nur den Pfosten traf, Shaban Rugovaj aber abstaubte zum Ausgleich. Laut Stadionsprecher erzielte Snaschel das Tor. Danach hatte Großbardorf sogar den Sieg auf dem Fuß. Manuel Orf schoss, fand aber in der 88. Minute in Mack seinen Meister.
Weiter geht´s nun für Aubstadt nach den zwei Heimspielen in Serie mit zwei Auswärtsfahrten. Erst in Sand und dann in Feucht stehen interessante Partien bei zwei Neulingen an, ehe mit Eichstätt der momentane Tabellenführer seine Visitenkarte im Grabfeld abgibt. Die Gäste vom Samstag hätten mit einem Sieg Platz Eins erobern können. Gerade mal etwas mehr als zehn Kilometer entfernt spielt kommenden Samstag Regionalliga-Absteiger Eintracht Bamberg bei den Großbardorfern, die eine Woche später in der Bioenergie-Arena gegen Weiden schon den nächsten Schlager vor der Brust haben.
Spielbericht eingestellt am 30.08.2015 13:29 Uhr