Im Derby setzte Neutrainer Milo Janovsky, vor einigen Jahren als Co- und später Cheftrainer selbst in Weiden tätig, auf die Mannschaft, die zuletzt den SC Feucht mit 2:1 in die Schranken wies. Bei Weiden standen Neuzugang Matthias Heckenberger, zuletzt beim 2:2 in Bamberg erst im zweiten Durchgang eingewechselt, Stefan Graf nach seiner Zahn-OP und der im letzten Jahr noch in Hof aktive Stürmer Josef Rodler neu in der Starformation.
Weidens Startelfdebütant Matthias Heckenberger kam nicht wie gewohnt zur Geltung.
Andreas Bär
Anfangs sah es so aus, als könnten die Hofer mit drei Siegen im Rücken gegen verunsichert wirkende Oberpfälzer eine dominierende Rolle spielen. Einzig der Zug zum Tor fehlte: Thierauf mühte sich auf dem rechten Flügel redlich, der auf dem linken Flügel dauerhaft marschierende und bärenstarke Holek wurde von seinen Mitspielern zu oft ignoriert. Auf der anderen Seite war eine halbe Stunde lang absolute Flaute. Weiden konnte keinerlei Akzente setzen. Das sollte sich in den letzten Minuten des ersten Durchganges grundlegend ändern. Hofs Keeper Andreas Schall rückte absolut in den Fokus der Partie. Egeters Flankenball lenkte Ichim am eigenen Kasten vorbei - ein Eigentor lag in der Luft, gegen Josef Rodler blieb Schall erster Sieger, genauso wie auch gegen Mallette (33.) und Ralph Egeter (38.), dessen Versuch er sehenswert im direkten Duell parierte - der ansonsten blasse Routinier Christoph Hegenbarth jagte den Nachschuss über den Kasten.
Thomas Wildenauer versucht, den bärenstarken Martin Holek zu bremsen.
Andreas Bär
Mit der Einwechslung von Thomas Stock kippte die Partie langsam. Hof übernahm das Kommando gegen nicht mehr ganz so sattelfest wirkenden Gäste. Thieraufs Kopfball war sichere Beute Forsters (52.). Gegen die bemüht wirkenden Weidener, die offensive Akzente setzen wollten und durch Malette (59.) auch die Chance hatten, taten sich den Hofern Räume auf, die auch die beiden Manndecker Ichim und Kura immer wieder zu gefährlichen Ausflügen nutzen konnten. Diese Räume wurden noch größer, nachdem mit Maximilian Krauß ein wieselflinker Flügelflitzer nach fast dreimonatiger Verletzungspause wieder aufs Feld kam - die Führung stand da schon auf der Anzeigentafel. Stadionsprecher Jürgen Schmidt peitschte derweil die gute Kulisse unaufhaltsam nach vorne - fast schon euphorisch schrie er in sein Mikrofon. "Das hat richtig Spaß gemacht", gestand er hernach unumwunden ein. Und die Euphorie des Sprechers und der Fans färbte auf dem Feld ab. Hof dominierte die Szenerie zusehends. Ein sensationeller Freistoß Holeks, den Forster ebenso spektakulär mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenkte, landete bei Tomas Sturm, der zur Führung einnetzte - der vierte Sieg in Folge war greifbar. Und Thomas Stock hätte ihn eintüten müssen. Nach einer bärenstarken Vorlage von Krauß landete das Leder bei dem zwei Meter vor dem Tor stehenden Stock, der wirklich nur noch das leere Gehäuse vor sich hatte. Doch zum Entsetzen der Bayern-Anhänger jagte er das Spielgerät über den Kasten (78.), nachdem vorher schon Christian Schraps einen Fernschuss über das Gebälk nagelte (71.). Und so kam fast, was eigentlich kommen musste. In den Schlusssekunden drückte Weiden vehement auf den Ausgleich, hätte durchaus noch ausgleichen können. Doch wieder stand Teufelskerl Schall parat und sicherte seiner Elf den vierten Sieg in Folge.
Mit zwölf Punkten rangieren die Bayern nun punktgleich mit Seligenporten und dem samstäglichen Gastgeber aus Eichstätt an der Spitze der Liga. Mit einem weiteren Sieg und der aktuellen Euphorie ist gegen Haibach in zwei Wochen erneut mit einer guten Kulisse zu rechnen. Diese Haibacher gastieren am Samstag in Weiden. Für die Galasek-Truppe gilt es, nach drei sieglosen Spielen, den Schalter umzulegen.
Spielbericht eingestellt am 06.08.2015 00:02 Uhr