Trotz des unterschiedlichen Tabellenstandes der Bayernligisten aus Forchheim und Erlangen hat das Derby der beiden Kontrahenten immer eine gewisse Brisanz. Man kennt sich. Sei es aus den direkten Duellen, oder einfach, weil einige Spieler bereits das Trikot beider Teams getragen haben. Später im Spiel traf beispielsweise der wiedergenesene und eingewechselte Dominik Zametzer auf seinen ehemaligen Langensendelbacher Trainer David Wägner. Allgemein müssen beide Teams derzeit immer wieder oder besser gesagt immer noch auf wichtige Spieler verzichten. "Wir haben ein ganzes Lazarett auf der Ersatzbank", meinte dazu Jahn-Funktionär Uwe Schüttinger vor der Begegnung. Das Hinspiel endete 2:2. Der Jahn führte lange und sicher mit 2:0, ehe die Brucker in der Schlussphase den Ausgleich markierten. Auch heute hätte der Jahn beinahe einen soliden Zwei-Tore-Vorsprung verspielt.
Thomas Roas (li.) wird von Karlheinz Wiesenmayer verfolgt.
U. Kellner
Zu Beginn ging es erst einmal hin und her, doch schon nach zehn Minuten war die Aufregung groß. Brucks Keeper Markus Pröll konnte einen Eckball nicht außerhalb des Sechzehners fausten und so konnte ihn Thomas Roas direkt abfassen. Der stramme Schuss zischte Richtung Erlanger Gehäuse wurde jedoch geblockt - der Arm von Patrick Mai war im Weg. Der Pfiff des Schiedsrichter ließ nicht lange auf sich warten und unter Protesten der Brucker Spieler entschied der Unparteiische auf Handelfmeter für die SpVgg Jahn Forchheim. Ferdinand List nutzte die Gelegenheit und verwandelte den Strafstoß zum 1:0. Erlangen-Bruck, die im Jahr 2015 erst einen Punkt geholt haben, schien mit diesem frühen Rückschlag nicht richtig umgehen zu können und mussten wenig später den nächsten Treffer hinnehmen. Außenverteidger Sebastian Schäferlein setzte sich über seine rechte Seite bis zum Sechzehner durch und brachte eine Hereingabe entlang der Strafraumgrenze in die Mitte. Ein Jahn Angreifer ließ durch und dahinter war Mergim Bajrami zur Stelle und schoss das Leder neben den Pfosten zum 2:0 ins Tor. Der Jahn war das bessere Team, doch den Bruckern konnte man die Bemühungen nicht absprechen. Belohnt wurden sie in der Folge nach einem Freistoß aus zentraler Position. Das Jahn-Tor schien durch eine breite Mauer verriegelt, doch entdeckte Schütze Paul Schulze-Zachau die Lücke und erzielte per Flachschuss den 2:1-Anschlusstreffer. Keine Minute später, Jahn vertendelte den Ball direkt beim eigenen Anstoß, lief Stürmer Dominik Hofmann allein auf das Forchheimer Tor zu. Vor Keeper Rüdiger Beck schaffte es der 19-Jährige allerdings nicht, den Ball am Keeper vorbeizubringen und machte es dem 42-Jährigen zu leicht, das Eins-gegen-Eins für sich zu entscheiden. Und wieder war kaum eine Minute vergangen, da hatte der Jahn plötzlich die Riesenchance. Außenverteidiger Sven Becker setzte sich auf seiner linken Seite durch, flankte in den Sechzehner und Thomas Roas war per Kopf zur Stelle und platzierte den Ball unhaltbar im Netz. Statt 2:2 stand es 3:1 für den Jahn und mit diesem Ergebnis gingen die Teams auch in die Kabine.
Tim Basener kommt gegen Sven Becker zum Torabschluss.
U. Kellner
Im Derby wurde in den Zweikämpfen teilweise härter hingelangt, aber nicht so, dass man sagen könnte, die Partie wäre besonders unfair gewesen. Eigentlich war die zweite Hälfte der Begegnung nicht der Rede wert. Die SpVgg Jahn Forchheim tat nur noch das Nötigste und verließ sich auf seine Abwehrreihe. Eigene Angriffsbemühungen waren zwar vorhanden, wurden aber nicht mehr gefährlich. Brucks beste Tormöglichkeit gab es zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff, als Tim Basener seinem Gegenspieler entfloh. Der Torabschluss ins kurze Eck konnte von Rüdiger Beck allerdings um den Pfosten gelenkt werden. Die folgende Ecke war, wie alle weiteren Brucker Standards Beute der Jahn-Verteidiger oder der Keeper konnte klären, so dass dadurch keine Gefahr aufkeimte. Zudem versteifte sich der FSV immer mehr darauf, die Bälle lang und hoch auf die Offensivspieler anzubringen. Weil die Bälle bei diesen Versuchen immer wieder zu weit gespielt wurden, fiel das Spielgerät meist in die Hände des Jahn-Keepers. Die Forchheimer taten sich relativ leicht, das Ergebnis zu verwalten und mussten auch am Ende keine Angst haben, dass ihnen ein Missgeschick, wie im Hinspiel, passieren würde. Es blieb beim 3:1-Heimsieg des Jahn.
Spielbericht eingestellt am 19.04.2015 01:10 Uhr