Ein weiteres Sechs-Punkte-Spiel im Abstiegskampf für den TSV Neudrossenfeld. Nach der 1:3-Auswärtsniederlage gegen den VfL Frohnlach, setzte TSV-Coach Hugel verstärkt auf die Defensive. „Für ein Tor sind wir immer gut!“ Er baute dabei seine Startformation auf zwei Positionen um: Frank Zapf und Phiipp Lämmert rutschten ins Team. Gästecoach Normann Wagner erwartete einen heimstarken Gegner, der mit viel Engagement die Punkte in der Heimat behalten wolle. Die Personalsituation bezeichnete er als „beschissen“. Er musste zahlreiche Akteure aufgrund von Sperren, grippalen Infekten oder Verletzungen ersetzen: „Die Mannschaft stellt sich quasi von selbst auf.“ Doch das sollte sich keinesfalls bemerkbar machen.
Erlangens Dominik Hofmann versorgte Neudrossenfelds Hintermannschaft um Philipp Lämmert mit Arbeit.
Fabian Nelkel
Bei kühlem Novemberwetter sahen sich die Hausherren von Beginn an frühem Pressing ausgesetzt. Wagner ließ seine Schützlinge tief in der gegnerischen Hälfte attackieren, um ein gezieltes Herausspielen zu unterdrücken. Spielmacher Lämmert bekam mit Kilic einen persönlichen Bewacher zugeteilt. So konnte sich der TSV in der Anfangsphase nie aus der Umklammerung befreien. Dem hohen Anfangstempo sollten die Erlanger in der Schlussphase jedoch Tribut zollen. Zwingendes konnten sich sich auch nicht erspielen. Nach dem ersten TSV-Torschuss durch Jahrsdörfer (14.), ließ Perparim Gashi nur wenige Momente sein erstes Brett liegen. Lämmert spielte raus auf Meyer, der mit seiner Dynamik in den Strafraum zog und auf Gashi querlegte. Sein Schuss aus etwa zehn Metern konnte Pröll mit dem Fuß klären. Nach 25 Spielminuten hatte der Gastgeber die Führung zum Greifen nahe: Gästekapitän Heinrichs, an dem Halbzeit Eins gänzlich vorbeilief, verschätzte sich bei einem Seitenwechsel auf Meyer, der durchstarten konnte und nur mit einem Foul im Sechzehner gestoppt wurde. Zum fälligen Strafstoß trat Gashi an, verzog jedoch kläglich. Und auch seine dritte vergebene Gelegenheit brachte seinen Übungsleiter zum Verzweifeln: nach Zapfs klugen Steilpass musste er alleine abschließen, scheiterte aber an Schlussmann Pröll. Zu Recht erkannte Hugel nach der Partie: „Wir haben die drei Punkte in der ersten Halbzeit liegen lassen.“ Und beinahe hätten die Mittelfranken noch vor dem Seitenwechsel zugeschlagen. Einen abgefälschten Schuss lenkte Küfner an den Pfosten. In den Nachschuss von Wilke warfen sich Taubenreuther und Hahn mit vereinten Kräften und lenkten ihn an das Quergebälk, ehe die Gefahr entschärft werden konnte.
Glück gehabt: der Ball springt von der Latte. Steffen Taubenreuther und Carsten Hahn können Thomas Wilke zurückhalten.
Fabian Nelkel
Nach dem Seitenwechsel drückten die Gäste wieder dem Spiel ihren Stempel auf. So lag die Führung in der Luft und gelang Kapitän Heinrichs auf kuriose Weise. Bei einem seiner wenigen geglückten Offensivausflüge zog er vor dem Strafraum ab. Das Leder wurde noch abgefälscht und schlug unhaltbar für Küfner rechts oben ein. Frohnlach blieb weiter am Drücker und hatte durchaus die Möglichkeit, noch einen draufzusetzen. Gleich drei Mal blieb Kilic ohne Fortune im Abschluss, scheiterte erst nach Hereingabe von Graine an Keeper Küfners (51.), brachte keinen Druck hinter den Ball (61.) und verzog schließlich (65.). Den zwischenzeitlichen Aufschrei der Gästebank (53.) wollte der Unparteiische, der keinen roten Faden erkennen ließ, nicht erhören, als Mai im letzten Moment von Zapf gestoppt werden konnte. Etwa 20 Minute vor Spielende wendete sich das Blatt - mit der Hereinnahme von Tonka startete der TSV Neudrossenfeld zum Angriff. Über die Flügelflitzer Widmaier und Meyer bereiteten sie den Gästen gehörig Probleme. So auch der Ausgleichstreffer in der 74. Spielminute: Widmaier schickte auf der linken Bahn Gashi, der aus abseitsverdächtiger Position auf Jahrdörfer querlegte. Der ehemalige Hollfelder wuchtete das Leder aus kurzer Distanz in die Maschen - Saisontreffer Nummer 5. Neudrossenfeld drückte auf den Sieg, blieb bis zum Abpfiff gefährlich. Die Gäste konnten bis auf eine verunglückte Flanke von Hinrichs, die länger und länger wurde, schließlich aber ins Toraus flog, keine Entlastungsangriffe mehr starten. Die Hausherren scheiterten jedoch am Schlussmann Pröll oder schlossen zu umständlich ab. Nach der Riesenchance von Gashi, der im Strafraum durchbrach und sich Pröll beugen musste, und nachdem Tonka den Abpraller vertändelte, beendete der Unparteiische die Partie.
Trotz leidenschaftlichem Kampf verpasste es der TSV Neudrossenfeld, zum FSV Erlangen Bruck und zur SpVgg Ansbach aufzuschließen, die sich im weiteren Kellerduell gegen Frohnlach geschlagen geben musste. Die Punkteteilung dürfte den Gästen mehr nützen, da sie zumindest den Abstand halten konnten. Doch Coach Wagner begab sich mit mächtig Wut im Bauch auf die Rückreise.
Spielbericht eingestellt am 09.11.2014 19:07 Uhr