von Stephan Landgraf
Bis zum elften Spieltag hat es gedauert, ehe es für den Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden in der Saison 2014/15 eine weitere Premiere gab. Nach sieben Siegen und drei Niederlagen, musste sich die Mannschaft von Trainer Christian Stadler am Samstagnachmittag vor 350 Zuschauern im heimischen Sparda-Bank-Stadion gegen den SV Erlenbach mit einem 0:0 (0:0) zufrieden geben – die erste Punkteteilung dieser Spielzeit, über deren Zustandekommen der Weidener Coach alles andere als glücklich war. Vor allem auch, weil seine Elf über eine Halbzeit lang, nach der Roten Karte für Niclas Strugarov (43.), in Überzahl agierte.
„Wie erwartet, war der SVE schwer zu spielen. Wir hatten nur in wenigen Phasen wirklichen Zugriff auf den Gegner“, sagte Stadler nach dem Schlusspfiff. Es sei an diesem Nachmittag einfach nicht richtig rund gelaufen. „Wir hatten uns vorgenommen, schnell und direkt in die Spitze zu spielen, was uns aber nicht gelang“, so der SpVgg SV-Coach. Vor allem das Fehlen von Mittelfeldmotor Thomas Schneider, der wegen seiner Adduktoren-Probleme erneut nur zum Zuschauen verdammt war, habe sich doch recht negativ ausgewirkt. „Uns fehlten die Ideen“, so Stadler. Und bei den sich wenig bietenden Chancen sei seine Elf zu unentschlossen gewesen.
Gegenüber dem 0:1 vor einer Woche beim Würzburger FV, baute der Weidener Coach seine Startelf lediglich auf einer Position um. Für den aus dem Urlaub zurückgekehrten Christoph Hegenbart musste Michael Riester weichen. Erlenbachs Trainer Jürgen Baier hingegen veränderte seine Anfangsformation aus dem 2:2 gegen den Spitzenreiter SpVgg Jahn Forchheim zwei Mal: Für Philipp Traut begann Marius Trippel und für Philipp Fachaux tat dies der wiedergenesene Robin Breunig.
Und wie von Stadler angekündigt, präsentierten sich die Unterfranken kompakt und auf Konter lauernd. Und man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Baier und sein Team über die 90 Minuten hinweg mit einem Punkt zufrieden waren. „Wir waren dieses Mal besser als letztes Jahr. Kompliment an meine Mannschaft, denn hier einen Punkt zu holen, wenn man nur mit zehn Mann spielt, ist schon eine Leistung.“
Eine wirklich ganz überzeugende Leistung boten hingegen die Gastgeber in dieser Begegnung nicht. „Wir haben zu viel quer gespielt“, bemängelte Stadler dann auch. Obwohl seine Mannschaft schließlich doch die Mehrzahl der Möglichkeiten hatte, diese aber nicht verwertete. So in der elften Minute nach einem der wenigen tollen Spielzüge an diesem Nachmittag über rechts. Nach einer Ballstafette über Benjamin Burger, Thomas Wildenauer und Stefan Graf bediente dieser den mitgelaufenen Hegenbart, der aber aus zwölf Metern weit über die Latte zielte. Eine ähnliche Situation dann nur drei Minuten später, dieses Mal scheiterte Ralph Egeter aus spitzem Winkel an SVE-Torhüter Christos Patsiouras. Die beste Chance der Erlenbacher im ganzen Spiel hatte schließlich Marius Balles in der 25. Minute: Nach einem der wenigen gefährlichen Konter, legte Trippel aus Balles zurück, der aber aus zwölf Metern von halblinker Seite nur knapp die Führung verpasste. Bitter aus Erlenbacher Sicht dann der Platzverweis des kurz zuvor für Balles (38.) eingewechselten Niclas Strugarov: Der SV-Akteur streckte von hinten Peter Schecklmann böse nieder, der gut leitende Schiedsrichter Johannes Huber zückte zu Recht, ohne zu Zögern, die Rote Karte (43.). Schecklmann musste aufgrund dieser Attacke dann im zweiten Druchgang auch verletzt vom Platz.
Doch wer gedacht hatte, dass die Weidener nach dem 0:0 zur Halbzeit und der nominellen Überlegenheit in der zweiten Hälfte, daraus Kapital schlagen können, sah sich getäuscht. Im Gegenteil: Die Unterfranken zogen sich noch weiter zurück, wollten unbedingt einen Zähler mitnehmen und hatten Erfolg damit. Der SV prüfte durch Paul Heinrichs Schuss aus 16 Metern (57.) Weidens Torhüter Dominik Forster. Auf der Gegenseite bemühten sich die Schwarz-Blauen zwar, die massive Deckung der Gäste aus den Angeln zu heben, aber es fehlten einfach die Überraschungsmomente. So brachte Egeter in der 66. Minute den Ball nicht richtig unter Kontrolle, so dass dieser harmlos Richtung SVE-Tor kullerte, ehe der SpVgg SV-Stürmer nach einer Flanke von Johannes Scherm (71.) das Leder mit dem Kopf nur knapp verfehlte. So blieb es nach einer an Höhepunkten armen zweiten Halbzeit beim 0:0.
Spielbericht eingestellt am 06.09.2014 21:07 Uhr