Die Hausherren mussten dabei noch immer auf Torjäger Ertac Tonka verzichten, dessen Tore man am Weinberg schmerzlich vermisst. Für Lorenz Hofmann und Marco Konradi rückten der wiedergenesene Carsten Hahn und Sebastian Brand in die Startelf. Auf der anderen Seite vertraute Faruk Maloku der Elf, die zuletzt den SC Eltersdorf mit 4:1 von der Grünen Au fegte.
Philipp Lämmert kann sich vor Christian Schraps durchtanken.
Andreas Bär
Die Hausherren, nach der 1:4-Niederlage in Großbardorf mit dem Rücken zur Wand und vom Trainer in die Pflicht genommen, zeigten bei strömendem Regen eine gute Reaktion. Defensiv gut gestaffelt, lauerten sie auf Kontersituationen über ihre schnellen Außen, Sebastian Brand und Daniel Meyer, vor der Saison aus Hof gekommen. Und siehe da: Der TSV konnte Duftmarken setzen. Nach einem feinen Angriff über den nächsten Ex-Hofer, Dennis Pajonk und den ablegenden Stoßstürmer Timo Jahrsdörfer, scheiterte Meyer aus 16 Metern an Keeper Bertelmann (9.). Im Gegenzug sorgte ein von Kura abgenommener zweiter Ball aus 25 Metern für Gefahr - er verzog knapp. Just, als sich die Hofer gegen kompakt auftretende Neudrossenfelder etwas Luft nach vorne zu verschaffen glaubten, schlugen die Hausherren zu. Nach einem Hacker-Foul zirkelte Weickmann den fälligen Freistoß aus dem Halbfeld auf den langen Pfosten, wo Jahrsdörfer lauerte und mühelos versenkte (20.). Und weiter ging es in Richtung Bertelmann-Tor. Die kurzzeitig geschockten Hofer drohten den Knockout zu kassieren, doch nach einer abgeblockten Brand-Flanke visierte Lattermann aus 25 Metern knapp am Kreuzeck vorbei (22.). Es hätte dem Spiel eine ganz andere Dynamik geben können, hätte er getroffen. So konnte sich Hof vom Schock erholen und kam ziemlich schnell wieder ins Spiel zurück. Und wie. Vor allem die fast ausnahmslos von Kapitän Schraps getretenen Standards sorgten immer wieder für höchste Alarmstufe im Neudrossenfelder Strafraum: Der ebenfalls schon in Hof aktive Keeper Matthias Küfner zeigte aber, weshalb er einst Zweitligaluft schnuppern durfte. Er avancierte zum überragenden Akteur auf dem Feld. Glück hatte er bei Fleischers 25-Meter-Freistoß, der knapp am Pfosten vorbeiging (25.). Danach war Küfner immer wieder zur Stelle: Sei es mit Paraden oder mit purer Präsenz. Richtig brisant wurde es abseits der Standards nur einmal: Als Ichim per Kopf nach Brandts Flankenball vorbeivisierte.
Frank Zapf fällt Christopher Klaszka.
Andreas Bär
Nach dem Pausentee war es mit der spielerischen Herrlichkeit der wacker kämpfenden Hausherren endgültig vorbei - zumal mit Daniel Meyer der auffälligste, da schnellste Neudrossenfelder schon vor der Pause verletzungsbedingt passen musste. Die Hofer Dominanz im Mittelfeld nahm auf schwierigst zu bespielendem Geläuf allmählich beängstigende Züge an. Immer wieder forcierten Brandt, Schraps und die sich fallen lassenden Offensivkräfte das Spiel nach vorne. Man erarbeitete sich reihenweise gute Offensivaktionen, einzig das zwingende Momentum blieb über lange Zeit gegen kräftemäßig dem hohen Anfangstempo Tribut zollende Hausherren aus. Kura verpasste um Haaresbreite (73.), zehn Minuten später setzte sich Klaszka gegen gleich zwei Gegenspieler durch, Joker Benjamin Bucksch visierte per Kopf knapp daneben (83.). Eine Minute vor Schluss lag der Ausgleichstreffer in der Luft, doch Küfner parierte überragend gegen den alleine vor ihm auftauchenden Bucksch, der auch den mitgelaufenen Klaszka hätte bedienen können. Eine Minute später konnten die Hofer dann doch noch jubeln. Einen abgeblockten Schraps-Eckball leitete Bucksch in die Mitte, Christian Brandt - zuletzt gegen Eltersdorf schon drei Mal erfolgreich - netzte ein und sorgte für den späten Hofer Jubel. Der wurde freilich getrübt. Zum anderen aufgrund der Tatsache, dass man aufgrund der mangelnden Chancenverwertung zwei Punkte verspielte. Und zum anderen rappelte es kurz vor dem Ende auch in der Mannschaft. Nach seiner vergebenen Chance wurde Benjamin Bucksch vom blank vor dem Tor stehenden Christopher Klaszka heftigst angepackt - der Ex-Saaser fand das weniger lustig. Viel Arbeit für Faruk Maloku. Es gilt, Seelenmassage zu betreiben. Das muss sein Gegenüber Detlef Hugel nicht.
Seine Mannschaft präsentierte sich im Gegensatz zum Großbardorf-Spiel erheblich formverbessert und darf darauf hoffen, mit einer ähnlich engagierten Leistung in Regensburg bei der Drittligareserve zu punkten. Für Hof dagegen zählt im Heimspiel gegen Ansbach nur ein dreifacher Punktgewinn. Dann könnte man weiterhin ruhig weiterarbeiten und beobachten, was die Konkurrenz abliefert.
Spielbericht eingestellt am 15.08.2014 23:53 Uhr