von Jörg Albert
Ein temporeiches und intensives Spiel bekamen die zahlreichen Besucher am Sonntagnachmittag im Erlenbacher Waldstadion zu sehen. Für uns Erlenbacher resultierte eine gefühlte Niederlage, hatte man doch bereits eine 2:0 Führung (2x Göbig) vorgelegt. Doch Haibach ließ nicht locker und holte sich noch einen Punkt, so dass durch das 2:2 Remis beide Vereine mit 5 Punkten nach 3 Spieltagen relativ gut aus den Startblöcken gekommen sind.
Mit einem insgesamt gerechten 2:2-Unentschieden ist das erste Untermain-Derby in jungen Saison der Fußball-Bayernliga Nord zwischen dem SV Erlenbach und Alemannia Haibach zu Ende gegangen. Nach 52 Minuten schien die Partie vor 1100 Zuschauern mit dem Treffer zum 2:0 zugunsten der Heimmannschaft gelaufen. Doch die Gästeelf von Trainer Klaus Hildenbeutel kämpfte sich in die Partie zurück und entführte nach 90 spannenden und kampfbetonten Minuten einen Zähler aus dem Waldstadion.
Beide Coaches hatten während der Woche angekündigt, die eine oder andere Umstellung in ihrer Elf vornehmen zu wollen. Jürgen Baier ließ Bastian Kalweit zunächst auf der Bank, dafür lief Marius Trippel im Mittelfeld neben Lukas Retsch auf. Mit Frank Schröer bot Baier dazu nur einen etatmäßigen Sechser auf. »Ich gehe davon aus, dass die Alemannia mit zwei Spitzen spielt. Mit Retsch, Trippel und Schröer möchte ich das Haibacher Mittelfeld in den Eins-zu-Eins-Situationen stellen und die Anspiele nach vorne unterbinden«, erklärte der SVE-Coach seine Taktik vor dem Spiel.
Klaus Hildenbeutel setzte mit Christian Breunig als echte und Letellier als verkappte Spitze auf zwei Angreifer. »Wenn Erlenbach Ballbesitz hat, wollen wir mit zwei Stürmern auf die Dreierkette gehen«, erläuterte der Alemannia-Trainer seine Aufstellung. Überraschenderweise ließ Hildenbeutel Christian März auf der Bank und setzte zunächst Neuzugang Ephraim Uworuya auf Sebastian Göbig an.
Hörst vergibt erste Großchance Erlenbach kam nach dem Anpfiff besser in die Partie und erarbeitete sich leichte optische Vorteile. Echte Höhepunkte gab es in den Anfangsminuten aber nicht, was auch daran lag, dass die Haibacher im Defensivverband gut organisiert waren und die Erlenbacher Offensive kaum eine Lücke fand.
In der 27. Minute hatte SVE-Außenverteidiger Philipp Hörst die erste Großchance des Spiels. Doch der Ex-Offenbacher war freistehend vor dem Kasten von Patrick Emmel zu hektisch und verzog aus aussichtsreicher Position. Insbesondere zwischen der 30. und 60. Minute war die Begegnung von einigen Nickeligkeiten geprägt, was sich nicht positiv auf den Spielfluss auswirkte. Alles in allem sahen die Fans ein kampfbetontes, aber faires Derby.
Vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff des souveränen Schiedsrichters Sven Laumer durften die SVE-Anhänger die 1:0-Führung bejubeln. Nach einem Abschlag von Patsiouras setzte sich Philipp Fachaux im Kopfball-Duell durch und beförderte das Leder zu Göbig. Dieser versetzte mit Sauer und Uworuya gleich zwei Gegenspieler und erzielte das erste Tor für Erlenbach. Glück hatte der SVE auf der Gegenseite, dass sich Hörst (44.) auf der Höhe zeigte und den völlig freistehenden Christian Breunig in letzter Sekunde abgrätschte.
In der 52. Minute legten die Baier-Schützlinge nach. Nach einem schnell vorgetragenen Angriff über Eren und Göbig brachte Haibachs Youngster Sauer SVE-Angreifer Fachaux im Strafraum zu Fall, der Referee zeigte auf den Elfmeterpunkt. Göbig ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und erhöhte sicher auf 2:0.
Da Haibach offensiver agieren musste, ergaben sich Räume für die schnellen Erlenbacher Angreifer, die diese aber nicht nutzten. Ein Knackpunkt der Partie war die Einwechslung von Christian März (58.) auf Haibacher Seite, der für den gelb vorbelasteten Uworuya in die Partie kam und eigentlich die Räume von Göbig einengen sollte. Doch März kurbelte über die rechte Seite das Spiel der Alemannia an und setzte mit dem nun immer stärker werdenden Christian Huth einige Akzente. »Wir haben in dieser Phase die Bälle im Mittelfeld zu lange gehalten und waren auf einmal zu unkonzentriert«, bemängelte Jürgen Baier nach der Partie.
Haibach witterte Morgenluft und erzielte durch Marco Trapp (69.) den Anschlusstreffer. In der 72. Minute forderten die SVE-Anhänger nach einem Foul an Paul Heinrich Elfmeter für ihre Farben, den Laumer aber verweigerte. Vier Minuten später war es Christian März selbst, der nach einer Flanke von Breunig den 2:2-Endstand herstellte. Unmittelbar zuvor hatte Christian Breunig (75.) eine weitere Großchance für die Alemannia liegen lassen. Bis zum Schlusspfiff kämpften beide Teams um jeden Ball, sodass am Ende ein letztendlich gerechtes Remis stand.
Spielbericht eingestellt am 22.07.2014 22:51 Uhr