Erst am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison sicherte sich der Würzburger FV das Ticket für ein weiteres Jahr Bayernliga. Noch eine Woche länger musste gar die SpVgg Ansbach warten, ehe die Meisterschaft in der Landesliga Nordwest feststand. Glücklicherweise blieb der große Umbruch in der mittelfränkischen Kreisstadt aus, so dass in der Startaufstellung von SpVgg-Coach Fredi Skurka nur zwei Neuzugänge standen. Daniel Holzmann, aus Nördlingen gekommen, begann im linken Mittelfeld und der Ex-Dinkelsbühler Pascal Haltmayer auf der rechten Außenbahn. Auch auf Seiten der Gastgeber begannen zwei neue Gesichter. Neben Shawn Hilgert, der aus Kitzingen in die Zellerau wechselte, versuchte sich Simon Heim, ehemals TSV Großbardorf, neben Johannes Lotter in der Sturmspitze.
Patrick Kroiß (re.) geht an Vladimir Slintchenko vorbei.
Alexander Rausch
Dennoch fand der Gastgeber besser in die Begegung und war von Beginn an um Spielkontrolle bemüht. So hatte auch Würzburgs Nummer 10 Fazdel Tahir die erste Halbchance. Doch sein abgefälschter Schuss von der Strafraumkante stellte Florian Körner im Ansbacher Tor vor keine großen Probleme. Da den Hausherren in der Folge wenig einfiel und die Spielvereinigung sich auf konzentrierte Abwehrarbeit konzentrierte, spielte sich die Partie vornehmlich im Mittelfeld ab und war durch viele kleine Ungenauigkeiten und Nickligkeiten geprägt. So kam meist nur durch Standardsituationen etwas Gefahr auf. Aber sowohl Würzburgs Fazdel Tahir aus 30 Metern, dessen Freistoß an Freund und Feind vorbei in Körners Armen landete (17.), als auch Michael Gassners Versuch von rechten Strafraumeck verpufften (21.). Einzig der agile Patrick Knoiß setzte das Leder nach schönem Solo aus dem Spiel heraus über den Querbalken. Den Zuschauern wurde wenig Erquickendes geboten. Erst ein Kopfball von Michael Dellinger sorgte nach knapp einer halben Stunde für ein kurzes Raunen im Publikum. So dauerte es bis zur Schlussphase der ersten Hälfte, bis die Partie etwas Fahrt aufnahm. Wiederum war es Knoiß, der alleine vor WFV-Keeper Jan-Peter Grunz auftauchte, aber das Leder, nachdem er den Schlussmann bereits umkurvt hatte, nicht mehr kontrolliert zur Mitte passen konnte (39.). So klärte Andreas Ganzinger, der auf der anderen Seite im Gegenzug nur knapp verzog, in höchster Not. Die beste Möglichkeit des ersten Durchgangs hatten kurz vor der Pause erneut die Gäste. Doch diesmal scheiterte Knoiß am Würzburger Keeper Jan-Peter Grunz. So ging es etwas glücklich für die Heimelf mit einem torlosen Remis in die Kabinen.
Der überraschende Ausgleich: Mutterseelenalleine taucht Bastian Herzner vor Jan-Peter Grunz auf und schiebt das Leder ins lange Eck.
Alexander Rausch
Auch in der zweiten Hälfte kamen die Hausherren besser in die Begegnung. Erneut verzog jedoch Andreas Ganzinger aus 16 Metern. Auch Simon Heim, bereits im Strafraum konnte sich gegen zwei nicht durchsetzen (55.). Heim war es auch der nur drei Minuten später den freistehenden Fazdel Tahir bediente, der das Leder auf Johannes Lotter durchsteckte, so dass der WFV-Angreifer aus halbrechter Position keine Mühe hatte, zur viel umjubelten Führung einzuschießen. Diese wollte Heimcoach Christian Graf weiter ausbauen und brachte mit Patrick Hofmann und Benjamin Schömig zwei frische Offensivkräfte, die aber erst einmal halfen, den Vorsprung zu verwalten. Zwar spielten die Gastgeber nun zielstrebiger und flexibler in die Spitze, doch der letzte Pass fand nur selten einen Abnehmer. Auf der anderen Seite hatte der Aufsteiger kaum noch etwas entgegenzusetzen, so dass WFV-Keeper Jan-Peter Grunz nahezu beschäftigungslos blieb. So plätscherte die Partie bis in die Schlussphase dahin, ehe der eingewechselte Wojtek Droszcz die dicke Chance zur Entscheidung hatte. Alleine vor SpVgg-Schlussmann Florian Körner, umkurvte er diesen, brachte das Spielgerät aber aus spitzem Winkel nicht über die Linie (86.). Und diese vergebene Möglichkeit sollte sich prompt rächen. Nach einem Ballverlust im Würzburger Mittelfeld war Bastian Herzner auf und davon und vollendete alleine vor Jan-Peter Grunz zum überraschenden Ausgleich (88.). Beinahe hätte Ansbachs Nummer 10 die Partie gänzlich gedreht, doch Würzburgs Kapitän riskierte Kopf und Kragen und klärte gerade noch so vor dem durchgestarteten Herzner. Nicht nur die Würzburger Bank wirkte leicht geschockt ob des plötzlichen Spielverlaufs, auch die Zuschauer konnten es nicht fassen. Dass sich diese Falten wieder glätteten, verhinderte letztlich Florian Körner, der in letzter Sekunde nochmals bravourös gegen Patrick Hofmann parierte und so den Punkt festhielt.
Nicht unverdient entführt der Gast einen Zähler aus der Domstadt und hat bereits am ersten Spieltag für eine kleine Überraschung gesorgt. Die nächste soll bereits am kommenden Mittwoch gegen Erlenbach folgen. Die Zellerauer hingegen müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, die Partie nicht frühzeitig entschieden zu haben und so den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben zu haben. Nun wartet mit Haibach eine wesentlich schwerere Aufgabe.
Spielbericht eingestellt am 12.07.2014 22:15 Uhr