von Stephan Landgraf
Die im Altersdurchschnitt jüngste Mannschaft in dieser Saison hat sich im letzten Spiel der Fußball-Bayernliga 13/14 mehr als achtbar aus der Affäre gezogen. Die SpVgg SV Weiden ließ nämlich am Samstag beim SV Alemannia Haibach nicht nur fünf A-Junioren von Beginn an auflaufen, sondern entführte nach einer erneut sehr guten spielerischen Vorstellung mit einem 3:1 (3:0)-Sieg die Punkte von den Unterfranken, die damit in die Abstiegsrelegation müssen. Die Schwarz-Blauen hingegen beenden mit diesem Erfolg als Aufsteiger die Spielzeit mit dem fünften Tabellenplatz – einem Ergebnis, mit dem selbst die kühnsten Optimisten sicherlich nicht gerechnet haben.
Dieser Spagat ist SpVgg SV-Trainer Christian Stadler bestens gelungen: Denn mit Benjamin Scheidler, André Klahn, Stefan Meisel, Michael Riester und Maximilian Geber stellte er nämlich gleich fünf Akteure aus dem Bayernliga-Kader für das zeitgleiche Spiel der zweiten Mannschaft ab. Auf der anderen Seite blieb er seiner in den letzten sieben Wochen eingeschlagenen Marschroute, die eigenen A-Junioren konsequent an die Bayernliga heranzuführen und ihnen Spielpraxis zu geben, treu. Mit Sven Kopp, Johannes Scherm, Andreas Koppmann, Dennis Lobinger und Maximilian Schreyer durften in Haibach gleich fünf für die noch in der A-Jugend spielberechtigte Akteure von Beginn an ran.
Wobei die beiden letzten Genannten dabei Premiere feierten und nach dem 2:2 gegen Selbitz erstmals in der Anfangself standen. „Sven lasse ich mal außen vor, aber Andreas und Johannes haben, wie gewohnt, ihre Sache sehr gut gemacht. Für Dennis und Maximilian gilt bei ihrem Debüt das Gleiche“, lobte Stadler die Leistung der Youngsters. „Sie haben befreit aufgespielt und gezeigt, dass ich mit ihnen für die Bayernliga planen kann“, so der Weidener Coach weiter.
Die gastgebende Alemannia hatte sich für das Saisonfinale enorm viel vorgenommen und wollte den Last-Minute-Klassenerhalt feiern. Doch spätestens zur Halbzeit waren sämtliche guten Vorsätze Makulatur. Denn die SpVgg SV Weiden hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen 3:0-Vorsprung herausgespielt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: „Die Partie ist schnell für uns gelaufen. Wobei wir erneut spielerisch guten Fußball zeigten“, bilanzierte Stadler nach dem Schlusspfiff.
Die Einschätzung aus Haibach, dass sich der SV Chance um Chance erspielt hätte, teilte der Weidener Coach keineswegs. Ganz im Gegenteil: Die Alemannia sei zwar aggressiv gewesen und habe von Anfang an Gas gegeben. Aber dennoch sei seine Mannschaft in allen Belangen überlegen gewesen. „Die Gastgeber probierten es sehr oft mit langen Bällen nach vorne und stürmten dann hinterher. Aber wirklich ernsthafte Gefahr für uns war das nicht“, analysierte Stadler, dessen Elf erneut gefällig kombiniert habe.
Das 3:0 zur Halbzeit sei daher auch völlig gerechtfertigt gewesen. Die Weichen auf Sieg stellte bereits in der neunten Minute Ralf Egeter, als er SV-Keeper Patrick Emmel den Ball aus den Händen spitzelte und zum 1:0 einschob. Auch danach versuchten die Platzherren zwar alles, richtig zwingend waren die Angriffsbemühungen aber nicht. Eiskalt hingegen verwertete die SpVgg SV ihre Möglichkeiten. So Christoph Hegenbart in der 30. Minute. Es war damit sein 19. Saisontreffer, mit dem er sich zusammen mit Alexander Mantlik vom TSV Großbardorf die Torjäger-Kanone in dieser Bayernliga-Saison holte.
Nur knapp dahinter in dieser Liste rangiert Weidens Egeter mit 17 Treffern. Wobei seinen letzten in der abgelaufenen Spielzeit in Haibach in der 39. Minute markierte und dort somit für die Entscheidung sorgte. „Dass Christoph sich die Torjäger-Krone holte, ist eine tolle Begleiterscheinung. Super ist auch, dass Ralf, nachdem er seinen Vertrag bei uns verlängert hat, in den letzten Wochen nochmals richtig explodiert ist“, freute sich Stadler über die Leistung seines Sturmduos.
Dass Haibach durch den eingewechselten Christian Breunig in der 73. Minute auf 1:3 verkürzte, konnten die Weidener verschmerzen. Denn mehr war für die Unterfranken nicht drin, die vielmehr Glück hatten, dass die Wasserwerk-Elf in der zweiten Hälfte erneut einige vielversprechende Möglichkeiten ausließ. „Sonst wäre das Match wohl 7:2 oder 8:2 ausgegangen“, blickte Stadler zurück.
Spielbericht eingestellt am 25.05.2014 21:04 Uhr