von Stephan Landgraf
Der Fußball-Bayernligist SpVgg SV Weiden hat das Trainerdebüt von Markus Häßler bei der SpVgg Selbitz kräftig vermiest. Die Gastgeber setzten sich am Sonntagnachmittag im heimischen Sparda-Bank-Stadion vor rund 300 Zuschauern gegen den oberfränkischen Namensvetter mit 6:1 (2:1) durch. Die Gäste präsentierten sich in einer über weite Strecken kampfbetonten Partie nicht wie ein Absteiger, ließen aber ihre Chancen zu oft liegen. Besser machte das hingegen die Schwarz-Blauen, die die sich ihnen bietenden Möglichkeiten eiskalt nutzten.
Gar von einem „Angstgegner“ wollte Weidens Trainer Christian Stadler nicht sprechen. „Wir haben in dieser Saison zwar gegen Selbitz noch nicht gewonnen und unsere Bilanz ist daher nicht gerade berauschend, aber wir waren in beiden bisherigen Aufeinandertreffen die bessere Mannschaft“, hatte der Weidener Coach vor der Partie gesagt. Er musste in dieser Partie auf sechs Spieler verzichten. André Klahn, Stefan Meisel und Michael Riester wurden zunächst in der zweiten Mannschaft eingesetzt, die am gleichen Tag gegen den SC Kirchenthumbach ihr Heimspiel bestritt und um den Bezirksliga-Aufstieg kämpfte. Andreas Koppmann, Johannes Kohl, Benjamin Scheidler und Thomas Wildenauer fielen verletzungs- /bzw. berufsbedingt aus.
Die SpVgg Selbitz, bei der Markus Häßler erstmals nach der Trainerentlassung von Sven Lauterbach auf der Bank saß, würfelte ihre abstiegsbedrohte Mannschaft gegenüber dem 0:3 gegen den ASV Neumarkt gleich auf drei Positionen um. Nico Busse fehlte den Oberfranken, Christopher Kuhnlein und Sebastian Hermann saßen auf der Bank. Für sie liefen Fabian Rauh, Sebastian Wirth und der Ex-Hofer Miloslav Certik von Beginn an auf.
Bevor die Partie angepfiffen wurde, überreichte der Sportliche Leiter der SpVgg Selbitz, Thomas Popp, seinem Weidener Kollegen Thomas Binner einen Scheck für die Spendenaktion zu Gunsten der Familie des tödlich verunglückten Frantisek Malers. Das war es dann aber auch mit den netten Gesten der Gäste, die im Kampf um den Abstieg jeden Punkt benötigten. Sie gaben das erste Lebenszeichen von sich, als Sebastian Wirth aus 22 Metern seinen Schuss aber weit links neben den Pfosten setzte (3.).
Die Oberfranken versteckten sich im Sparda-Bank-Stadion nicht und spielten von Beginn an mit. Die SpVgg SV tat sich schwer und konnte ihr Spiel nicht aufziehen. Der mutige Auftritt wurde schließlich belohnt, als Kevin Winter nach einem Konter alleine auf Weidens Keeper Dominik Forster zulief und diesen umspielte. Winter schob locker zur frühen Führung der Oberfranken ein. Die erste wirklich nennenswerte Möglichkeit hatten die Platzherren in der elften Minute, doch Thomas Schneider setzte seinen Freistoß aus 17 Metern über die Latte.
Ansonsten hatten die Weidener gegen die gut gestaffelte Abwehr der Selbitzer große Probleme und waren auf Standardsituationen abgewiesen. Bei einer Ecke stieg Sven Kopp am höchsten und köpfte aus fünf Metern, doch Sascha Prell reagierte blitzschnell und parierte (16.). Wohl chancenlos wäre er dann in der 24. Minute gewesen, als Christoph Hegenbart alleine vor ihm auftauchte. Doch der SpVgg SV-Torjäger verzog aus acht Metern. Kurz danach kam Ralph Egeter nach einer Flanke von Andreas Wendl um Millimeter zu spät.
Die SpVgg SV präsentierte sich in dieser Phase spielbestimmend und baute immer mehr Druck auf. Selbitz wurde in der eigenen Hälfte regelrecht eingeschnürt. Und die Stadler-Elf wurde schließlich in der 32. Minute für ihr Engagement belohnt: Ralph Egeter tankte sich durch, ehe Prell noch die Hand ans Leder brachte. Der Weidener Stürmer setzte nach und wuchtete den Ball aus sechs Metern ins leere Tor. Sechs Minuten später durfte auch Hegenbart nach einem exakten Pass von Sven Kopp in die Gasse jubeln, als er alleine vor Prell auftauchte und zum 2:2 vollstreckte. Kurz vor dem Seitenwechsel fast das 2:2 als Maximilian Langs Kopfball an die Latte klatschte und Forster im Weidener Gehäuse den Nachschuss hielt.
In unveränderter Aufstellung gingen beiden Teams die zweiten 45 Minuten, die am Anfang wiederum im Zeichen der Selbitzer standen. Zunächst vergab Winter in aussichtsreicher Position (51.), ehe Fabian Elbl den Ball aus 13 Metern an die Lattenunterkante zimmerte. Wie es gemacht wird, zeigte Egeter: Bei einem mustergültigen Konter umkurvte er Prell (56.) und machte das vorentscheidende 3:1. Das 4:1 besorgte der eingewechselte Meisel nach einem wahren Billard-Tor. Nach einer Egeter-Flanke traf Hegenbart das Aluminium, Meisel stand da, wo ein Stürmer stehen muss und staubte aus kurzer Distanz (74.) ab, ehe Egeter (84.) und Hegenbart (86.) das Ergebnis auf 6:1 hochschraubten.
Spielbericht eingestellt am 10.05.2014 13:06 Uhr