von Stephan Landgraf
Der Fußball-Bayernligist SpVgg SV Weiden hat den Auftakt in die zweite Englische Woche in Folge verpatzt. Die Mannschaft von Trainer Christian Stadler unterlag am Sonntagnachmittag beim abstiegsgefährdeten FSV Erlangen-Bruck mit 0:2 (0:0). Die Mittelfranken bestraften dabei die Nachlässigkeiten der spielbestimmenden Schwarz-Blauen, die vor allem in der ersten Halbzeit beste Möglichkeiten ausließen und dafür in der zweiten Halbzeit durch Fabian Waldmanns Doppelpack (63./80.) bestraft wurden.
„Wir hatten in den ersten 45 Minuten gefühlte 90 Prozent Ballbesitz und rund acht Hundertprozentige. Wenn es beim Seitenwechsel 4:0 oder 5:0 für uns steht, hätte sie niemand beschweren dürfen. Was uns fehlte, war jedoch die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor“, analysierte Stadler nach dem Schlusspfiff treffend.
In Erlangen-Bruck schickte er gegenüber dem 5:1 vom Mittwoch gegen den ASV Neumarkt eine auf drei Positionen veränderte Elf ins Rennen. Stefan Meisel, Johannes und Klaus Herrmann wurden im zeitgleichen Spiel der zweiten Mannschaft in Parkstein eingesetzt und traten die Reise nach Mittelfranken erst gar nicht mit an. Sven Kopp und Michael Riester nahmen zunächst auf der Bank Platz. Dafür begannen dieses Mal André Klahn, Ralph Egeter und der zuletzt rotgesperrte Andreas Wendl.
Die Weidener knüpften dennoch an die gute Leistung der zweiten Halbzeit gegen Neumarkt an, dominierten den Gegner in allen Belangen und kombinierten sich ein ums andere Mal gefährlich vor das Brucker Tor: „Lediglich das Toreschießen haben wir dabei vergessen“, sagte der Weidener Coach. Die erste Möglichkeit im Spiel hatten jedoch zunächst die Gastgeber, als Hakim Graine nach einer Flanke von Nuhi Syleymani nicht im Tor unterbrachte. Danach gaben die SpVgg SV-Kicker den Ton an und ließen Ball und Gegner laufen.
Weidens Christoph Hegenbart scheiterte zunächst am FSV-Keeper Tobias Fuchs und nach einer Egeter-Flanke aus drei Metern an der Latte. Egeter selbst hatte dann in der Schlussminute die Führung auf dem Fuß, doch er lupfte freistehend vor Fuchs das Leder über den Torhüter und übers Gehäuse – das waren nur einige der vielen Möglichkeiten der Oberpfälzer. „Wir müssen unsere Chancen einfach konsequenter nutzen und vor dem Tor nicht in Klein-Klein-Spieleri verfallen“, bemängelte Stadler in der Halbzeitpause, wohlwissend, dass die Platzherren nach den ersten 45 Minuten ihre Taktik ändern würden.
Taten sie auch: Sie verstärkten das Zentrum, wurden engagierter und unterbanden somit die Weidener Kombinationen. „Der FSV roch Lunte und störte so unseren Spielaufbau“, sagte der Weidener Coach. Und sie nutzten die Fehler aus und bestraften somit die Nachlässigkeiten eiskalt. So schon in der 52. Minute, als Fabian Waldmanns Kopfball nicht im Tor unterbrachte. Besser machte es der FSV-Angreifer elf Minuten später. Er eroberte sich in der Weidener Hälfte konsequent den Ball, nutzte die Situation, als Benjamin Scheidler ausrutschte, aus und lief alleine Richtung SpVgg SV-Tor zu. Abgebrüht ließ er Dominik Forster keine Chance und markierte das 1:0 (63.).
Und für die Stadler-Truppe sollte es noch schlimmer kommen: Zwar versuchte sie mit zum Teil wütenden Angriffen, das Match noch zu drehen, gab Erlangen-Bruck aber so den Raum zu gefährlichen Kontern. Einen davon verpasste Waldmann in der 76., ehe er in der 80. Minute nach einer Ecke von Adrian Mahr am höchsten stieg und mit dem 2:0 für die Entscheidung sorgte.
Zeit zum Ärgern haben die Weidener Spieler nicht, denn schon am Mittwoch steht für sie die nächste Begegnung auf dem Programm. Um 18.15 Uhr geht die Reise im Toto-Pokal zum Landesligisten ASV Cham.
Spielbericht eingestellt am 28.04.2014 14:09 Uhr