Dabei hatten beide Trainer trotz eines Sieges zum Auftakt im Rücken ihre Probleme: Memmelsdorfs Trainer Bernd Eigner musste gleich acht Akteure ersetzen - sein Gegenüber Sven Lauterbach musste neben Torjäger Markus Bächer (Kreuzfahrt) kurzfristig auch Stammkeeper Sascha Prell ersetzen, der aus privaten Gründen nicht einsatzfähig war.
Manuel Müller im Duell mit Christopher Kuhnlein.
A. Bär
In den fünf Anfangsminuten sah es fast so aus, als könnten beide Teams den wenigen Zuschauern einen attraktiven Schlagabtausch bieten. Mit dem Rückenwind der Auftaktsiege suchten beide Mannschaften den Weg nach vorne und es sollten schnell gute Torchancen entstehen. Die dickste hatte Max Großmann nach sieben Minuten, der nach einem fatalen Patzer Fabian Rauhs um Haaresbreite am Kasten vorbeivisierte. Eine Situation, nach der die Selbitzer komplett ihre Ordnung verloren und Memmelsdorf das Geschehen auf dem Feld übernahm. Gedanklich stets einen Schritt schneller, in Zweikämpfen präsenter und in der Ordnung disziplinierter, hatte die Eigner-Truppe ein klares Übergewicht. Und einen riesigen Vorteil: Mit Beiersdorfer und Koch zwei pfeilschnelle Außen, die immer wieder Löcher in die instabile SpVgg-Defensive rissen. Wenig verwunderlich, dass die Memmelsdorfer auch in Führung gingen. Aus einem Selbitzer Einwurf entwickelte sich nach Winters Ballverlust im gegnerischen Strafraum ein blitzsauberer Konter. Krüger bediente mit einem herrlichen Diagonalball Peter Koch, der sich auf der rechten Bahn gegen Maximilian Lang durchsetzte und das Leder vehement ans Aluminium drosch. Der Abpraller landete bei Maximilian Großmann, der alleine gelassen keine Mühe hatte, einzunetzen (26.). Die Partie schien einen einseitigen Verlauf zu nehmen. Zu überlegen agierte Memmelsdorf, zu einfallslos die Hausherren. Bis Andreas Geupel das Leder erreichte. Der defensive Außenbahnmann ließ seine Gegenspieler wie Slalomstangen stehen, bediente nach einem Tunnel Sturmtank Christopher Kuhnlein mustergültig. Der in die Startelf gerutschte Kuhnlein musste nur noch einschieben - der Spielverlauf stand Kopf (37.). Für zurechtgerückte Verhältnisse hätte der starke Max Großmann sorgen können. Aus einem Freistoß der Selbitzer heraus entwickelte sich ein neuerlicher Konter, Großmann bediente Beiersdorfer maßgenau - dessen Versuch konnte Yilmaz zur Ecke klären (44.). Und nur eine Minute später erneut Großmann, der knapp vorbeivisierte. Mit einem für Selbitz glücklichen Remis ging es in die Katakomben.
Simon Ruß kann dieses Kopfballduell gegen Maxi Lang für sich entscheiden.
A. Bär
Nach dem Wiederanpfiff ein anderes Bild. Die Selbitzer weit strukturierter als noch vor dem Pausentee, die Memmelsdorfer mit Lukas Biskup in der Zentrale weitaus fokussierter auf den Innenbereich und weit weniger flügellastig als noch im ersten Durchgang. Völlig überraschend allerdings die Selbitzer Führung. In einem Spiel, das bis zu dem Zeitpunkt zwölf Minuten lang keinerlei Aktion in Tornähe sah, jagte Fabian Elbl nach einem Foul an sich selbst den fälligen Freistoß auf den langen Pfosten, Manndecker und Kapitän Fabian Rauh vollendete zielsicher. Nur fünf Minuten später der Gegenschlag. Nach einem Rempler von Certik an Manuel Müller zeigte Mario Hofmann auf den Elfmeterpunkt - eine harte Entscheidung. Torjäger Großmann war es egal: Er versenkte, auch wenn Keeper Yilmaz noch am Leder war. Als nach einem Freistoß von Lukas Biskup Stefan Scharf das Spielgerät per Kopf verlängerte und Yilmaz noch klären konnte, die Schlüsselszene der Partie. Der auffällige Peter Koch stand im Moment des Kopfballs klar im Abseits, durfte den geklärten Ball jedoch ungeahndet zum neuerlichen Führungstreffer in die Maschen drücken. Bitter für Selbitz. Es spielte nur noch Memmelsdorf. Doch die SV-Truppe schaffte es nicht, einen der vielzähligen Konter gut auszuspielen und den Dreier einzutüten. Die dickste Chance hatte dabei Koch, der nach Großmanns feiner Ablage am stark reagierenden Yasin Yilmaz und dessen Fingerspitzen scheiterte (91.). Die Rache folgte auf dem Fuß, respektive im Gegenzug. Völlig überraschend konnte der angeschlagen von der Bank gekommene Arancino das Leder aus spitzem Winkel über den Innenpfosten ins Tor bugsieren - der Ausgleich in einer schwachen, aber zumindest höchst kuriosen Partie.
Während die SpVgg Selbitz durch das Remis den Abstand nach hinten und auf den Gegner wahren konnte, hofft der SV Memmelsdorf auf ein gelichtetes Lazarett und drei Pflichtpunkte gegen den Nachbarn ASV Hollfeld. Selbitz muss nach Haibach reisen und kann dabei wieder auf Keeper Prell und Stürmer Markus Bächer zurückgreifen.
Spielbericht eingestellt am 15.03.2014 21:17 Uhr