Dort, wo mit Benjamin Baier der zweite Sohn spielt, schielt man in Richtung 2. Bundesliga. Doch klar: Der Vater überspielte nur ein bisschen seinen wenngleich kleinen Ärger über einen durchaus in der Luft liegenden Teilerfolg. 31 Tore hatten die Großbardorfer zuvor in zehn Heimspielen erzielt, unter anderem Weiden, Amberg oder Selbitz mit Fünferpacks nach Hause geschickt. Diesmal freilich blieben die ganz großen Szenen der Grabfelder aus. Lediglich mit einem Standard trafen sie - und auch nur ein einziges Mal. In der 31. Minute, als zuvor Fabian Galm für ein Foul Gelb sah, verwandelte André Rieß den fälligen Freistoß. Der Ball passte genau zwischen Pfosten und Keeper Christos Patsiouras.
Erlenbachs Paul Heinrich (weißes Trikot) gegen den Großbardorfer Markus Lurz.
Michael Horling
Mit Frank Schröer und Marius Trippel meldeten sich am Freitag wichtige Erlenbacher ab. "So fehlte uns ein überragender Sechser. Und wir spielten eigentlich erstmals auf Rasen. Das war schon eine Umstellung", hatte Baier Erklärungen parat. Ebenso die fehlende Schnelligkeit von Matthias Rieth, den er zur Pause auswechselte. Doch eigentlich hatten die Gäste vom Untermain die besten Chancen der Partie: Als Paul Heinrich flankte, da kam Deniz Tiryaki in der elften Minute schon frei zum Kopfball, setzte das Leder aber deutlich neben das Gehäuse. Und in der 74. Minute lief Heinrich alleine auf den Kasten zu, schoss aber vorbei. Großbardorf hätte nach einer Viertelstunde die Unsicherheit von Patsiouras nutzen können, als Alexander Mantlik vergeblich stocherte. Und nach rund einer Stunde rauschte das Leder bei Manuel Leichts Schuss vielleicht 20 Zentimeter am Pfosten vorbei.
Erlenbachs Philipp Fachaux (links) gegen Großbardorfs Kapitän Manuel Leicht
Michael Horling
"Mir ist nicht bange, auch wenn wir nächste Woche gegen Forchheim schon den nächsten Brocken vor uns haben", bleibt Jürgen Baier locker. Sein Gegenüber, Hansjürgen Ragati, weiß, dass sich die Großbardorfer ebenso steigern müssen. Denn mit Amberg, Eltersdorf und dann Nachbar Aubstadt stehen nun drei Gegner vor der Türe, gegen die der TSV bestehen muss, wenn Platz Zwei nochmal ein Thema werden soll. "Amberg ist spielerisch stark, das sieht dann vielleicht besser aus für uns", hofft Ragati. "Heute sind nur die drei Punkte für uns relevant. Auch wenn einige unserer Spieler nocht ganz so gut beinander waren wie sonst."
Ach ja: Letztmals weilte Jürgen Baier damals noch mit den Haibachern zu gemeinsamen Landesliga-Zeiten in Großbardorf, als es noch keine Bioenergie-Arema gab, seitlich des Platzes noch idyllisch eine Baumreihe stand. Richtig erfolgreich soll die Partie auch damals nicht verlaufen sein. "Ob mit Mainaschaff oder Obernau zu BOL-Zeiten, egal - bei den Blödmännern habe ich nicht oft gewonnen", grinste Baier und meinte das nicht ganz so ernst. Zusammen mit den Gallier-Managern Gerhard Schüler und Andreas Lampert saß man da längst zuammen bei einem Bier. Die gute Laune hatte natürlich auch mit den Erfolgen der Söhne zu tun.
Spielbericht eingestellt am 08.03.2014 20:49 Uhr