An die SpVgg Weiden haben die Forchheimer eine äußerst schlechte Erinnerung: Drei Niederlagen am Stück für den Aufsteiger zum Saisonstart und ausgerechnet gegen die Spitzenmannschaft aus Forchheim platzte der Knoten der Oberpfälzer mit dem 6:2. Da galt es für die Hutzler-Truppe richtig was gut zu machen. Aber zu Hause läuft es richtig rund und seit fünf Spielen ist der Jahn eh unbesiegt. Selbst eine personelle Umstellung setzte der Jahn souverän um.
Christoph Hegenbart (rechts) kann Benjamin Kaufmann nicht an der Flanke hindern.
Christian Dotterweich
Einen denkbar schlechten Start erwischten die Gäste aus Weiden. Nicht aber sportlich, denn ihr Bus hatte eine Panne und so mussten sie mit Privatautos improvisieren. Zwar wurde die Partie rechtzeitig angepfiffen, aber dennoch das hektischen Warmmachen war nicht förderlich. Jahn-Trainer Hutzler stellte ein wenig um, und brachte den jungen Sebastian Schäferlein von Beginn an auf der linken Offensivseite, denn Flo Clausnitzer sollte in der Sturmzentrale für Unruhe sorgen für Adem Selmani, der auf der Bank Platz nehmen musste. Hinter ihm Ferdi List als Schaltzentrale. Der Jahn begann – wie immer – mit offenem Visier und hatte durch Sebastian Schäferlein schon wenige Sekunden nach dem Anstoß die erste Torchance. Das böse 2:6 aus dem Hinspiel wollten die Oberfranken ganz sicher wieder gerade bügeln. Das bekamen die Gäste aus der Oberpfalz deutlich zu spüren. Die sehr gut funktionierende Doppelsechs Bauernschmitt/Göbhardt klärte rustikal-sicher, wenn die Weidener mal einen Angriffsversuch starteten. Nach den Abgängen von Tobias Ulbricht und Tom Jäckel ist der Jahn nun variabler geworden und zählt aktuell 14 (!) verschiedene Torschützen. Darunter auch Abwehrspieler Benjamin Kaufmann, der über die rechte Seite mächtig Druck aufbaute und zusammen mit Oliver Seybold eine sehr gute Achse bildet. Die Forchheimer Dominanz (vor allem in der Defensive) bezahlte sich nach einer knappen halben Stunde aus: Kevin Woleman bediente auf rechts Oli Seybold, der mächtig abzog aus kurzer Entfernung. Seinen Hammer fälschte Andreas Wendl unhaltbar für seinen Keeper zum 1:0 für den Jahn ab (27.). Eine verdiente Führung, für einen Jahn, der zur Zeit einen Lauf hat.
Fest im Blick haben Ralf Egeter (rechts) und Kevin Woleman das Spielgerät.
Christian Dotterweich
Der Jahn startete die zweite Hälfte, wie schon zum Anpfiff: Oliver Seybolds Schuss aus wenigen Metern konnte der starke Weidener Keeper, Dominik Forster, zur Ecke klären (46.). Dass die Hutzler-Truppe mit dem zweiten Tor den Sack nicht zumachen konnte, sollte sich noch rächen. Denn die Weidener, trotz Aufsteiger eine spielstarke Mannschaft, bissen sich ins Spiel. Mit dem Regionalliga-erfahrenen Mario Pavlovic (VfB Hüls/Westfalen) in der Zentrale hatten die Gäste einen klugen Passgeber und über rechts mit Christoph Hegenbart einen Mann mit Drittliga-Erfahrung (Jahn Regensburg). Mit dem besser in die Partie kommenden Weidenern wurden nun beide Keeper geprüft – bestanden diese Tests aber mit Bravour! Eine Viertelstunde vor Schluss brachte Christian Stadler den langjährigen Mitterteicher Stefan Meisel, um noch etwas für die Offensive zu tun. Der Schachzug sollte sich ausbezahlen. Eine durchaus gute und kampfbetonte Bayernliga-Partie blieb bis zum Schluss spannend. Weiden wollte spürbar den Ausgleich und setzte die gut stehende Forchheimer Defensive häufig unter Druck. Bis zur 90. Minute hielt sich die Jahn-Hintermannschaft auch schadlos. Vom Torwart bis zum Stürmer erledigten alle ihre Defensivaufgaben, doch in der 90. Minute jubelten die Gäste genauso glücklich wie die Jahnler noch in Hälfte Eins. Denn auch der Ausgleich resultierte aus einem abgefälschten Schuss, den Joker Meisel absetzte. Ein unter dem Strich aber gerechtes Remis.
Spielbericht eingestellt am 23.11.2013 19:02 Uhr