von Stephan Landgraf
Amberg/Hollfeld. (lst) Der Fußball-Bayernligist FC Amberg hat sich nach seinem vorösterlichen Ausrutscher in Würzburg am Montag bestens erholt gezeigt. Zwar benötigte die Mannschaft von Trainer Timo Rost beim Schlusslicht ASV Hollfeld eine Halbzeit lang, um so richtig in Fahrt zu kommen. Doch nach einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang ging der 3:0 (0:0)-Auswärtserfolg unterm Strich völlig in Ordnung.
Gegenüber der 2:3-Niederlage vom Donnerstag beim Würzburger FV baute Ambergs Coach seine Startformation gegen den Tabellenletzten auf zwei Positionen um. Rost wählte dieses Mal eine etwas offensiver ausgerichtete Variante und brachte mit Benjamin Werner für Andreas Graml neben Lukas Dotzler einen zweiten echten Stürmer. Dafür rückte Friedrich Lieder ins Mittelfeld. Und für André Karzmarczyk durfte der zuletzt überzeugende Patrick Eberl auf der linken Seite ran.
Dreimal traf der FC Amberg bis zum Montagnachmittag bislang in der Bayernliga auf den ASV Hollffeld. Und dreimal verließen die Vilsstädter als Sieger das Feld: 4:0 und 4:2 lauteten die Ergebnisse in der letzten Saison, im Hinspiel dieser gab es 3:0. Auch bei den Oberfranken sollte dies so bleiben, weshalb die FCA-Kicker beim ASV hochkonzentriert zu Werke gingen. Immerhin hatte der oberpfälzer Rivale SpVgg SV Weiden mit seinem 2:1 gegen den Tabellenzweiten TSV Aubstadt die versprochene Schützenhilfe geleistet – die Ausgangssituation im Kampf um den zweiten Rang blieb somit unverändert.
In Hollfeld begannen beide Mannschaften sehr vorsichtig. 15 Minuten lang tasteten sie sich in einer bis dato ausgeglichenen Partie ab – Chancen auf beiden Seiten gab es zunächst nicht. Das erste Lebenszeichen gab dann der FC Amberg von sich, benötigte dazu aber eine Standardsituation: Nach einer Ecke von Lieder (18.) reagierte ASV-Torhüter Christoph Wächter prächtig gegen einen Kopfball von Werner, den er gerade so über den Querbalken lenkte.
Auf der anderen Seite kamen auch die Gastgeber etwas ins Rollen: Einen Kopfball von Dominik Schorn (24.) hielt FCA-Keeper Matthias Götz sicher fest, Sven Rosenzweig (26.) jagte seinen Freistoß aus 18 Metern jedoch zwei Meter über Götz‘ Tor. In der Folgezeit präsentierte die Rost-Elf zwar die etwas reifere Spielanlage, aber der deutliche tabellarische Unterschied war nicht wirklich zu erkennen. Denn die Amberger Amberg bissen sich an der Hollfelder Deckung noch die Zähne aus, wobei der ASV sein Heil im Konterspiel suchte, was immer wieder für Gefahr sorgte.
Die dickste Möglichkeit in den ersten 45 Minuten hatte dann der FC Amberg: Nach einer tollen Vorarbeit von Lieder, einem Aktivposten im Spiel der Vilsstädter, setzte Lukas Dotzler das Leder aus 14 Metern ans Hollfelder Außennetz (42.). So blieb es beim Seitenwechsel beim für die Oberpfälzer enttäuschenden und für die ihre Möglichkeiten perfekt ausnutzenden Hollfelder zufriedenstellenden 0:0.
Eine Leistungssteigerung des FC Amberg in den zweiten 45 Minuten musste her, denn bis auf Lieder, der zumindest ansatzweise Kreativität ins Spiel der Vilsstädter brachte, lief nicht wirklich viel zusammen. Und die Rost-Elf erwischte schließlich einen Start nach Maß in die zweite Hälfte. Keine 120 Sekunden waren gespielt, als es zum ersten Mal im Hollfelder Kasten klingelte: Werner markierte mit seinem achten Saisontor das 1:0 (47.), als er zunächst einen ASV-Verteidiger ins Leere grätschen ließ und anschließend den Ball aus drei Metern unter die Latte hämmerte.
Ein Treffer, der die Gäste wesentlich selbstbewusster und endlich aktiver werden ließ. Der Lohn dafür sollte nicht lange auf sich warten lassen: Nach einer Amberger Ecke schien die Situation eigentlich schon geklärt zu sein, doch das Leder landete bei Eberl, der vom Strafraumeck aus mit einem strammen Schuss das vorentscheidende 2:0 (63.) markierte. Die Gastgeber steckten trotz des Rückstands zu keiner Sekunde auf, allerdings fehlten ihnen die spielerischen Mittel, um die Begegnung noch umzubiegen.
Die Rost-Truppe hingegen ließ in der Schlussphase Ball und Gegner laufen und riskierte nicht mehr all zu viel. Sie hatte dennoch in der 81. Minute noch die Möglichkeit zum 3:0, doch ASV-Torwart Wächter fischte den Schuss aus zehn Metern des eingewechselten Andreas Graml gerade noch aus der Ecke. Besser machte Oliver Gorgiev zwei Minuten später, als er sich nach feinem Graml-Zuspiel freistehend im Strafraum nicht zweimal bitten ließ und mit dem 3:0 für die Entscheidung sorgte.
Spielbericht eingestellt am 22.04.2014 09:02 Uhr