von Siegfried Geupel
Ein torloses Unentschieden der besseren Art erlebten die 212 Zuschauer auf der Grünen Au in Selbitz. Der seit sieben Spielen ungeschlagene Tabellenfünfte aus Eltersdorf erwies sich als der erwartet starke Gegner. Doch die von Trainer Sven Lauterbach sehr gut eingestellte Heimelf hielt von Beginn an mit großer Laufbereitschaft und kämpferischen Mitteln dagegen und wusste auch spielerisch zu überzeugen. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Gemessen an den Torchancen hätte die Heimelf die Partie sogar gewinnen müssen. So trauerte der Selbitzer Trainer am Ende mehr den zwei verlorenen Punkten hinterher, als sich über den einen gewonnen Zähler freuen zu können. Dennoch war er stolz auf seine Mannschaft, die in den letzten 22 Minuten, nach der ungerechtfertigten Hinausstellung von Sebastian Hermann, zu zehnt auskommen musste und sich als echte Einheit präsentiert hat. Das macht Mut für die nächsten Spiele.
Lauterbach vertraute bis auf den verletzten Christopher Kuhnlein auf seine erfolgreiche Startelf aus dem mit 3:2 gewonnenen Spiel in Amberg. Für ihn rückte Sebastian Wirth auf die linke Außenbahn. Maximilian Lang bot erneut eine starke Leistung in der Innenverteidigung und nahm im geschickten Zusammenspiel mit Kapitän Fabian Rauh Elterdorfs Torjäger Michael Jonczy (9 Tore) nahezu aus dem Spiel. Vor der Abwehr verdienten sich Hermann und Kevin Winter Bestnoten, während Ricardo Persigehl Ausgangspunkt vieler schöner Ballstafetten war.
Persigehl war es auch, der gleich in der ersten Spielminute den ersten Schuss aufs Gästetor abgab. Für den bereits geschlagenen Gästekeeper musste Abwehrspieler Weiler auf der Linie retten. Fortan zeigte Eltersdorf die etwas reifere Spielanlage und agierte druckvoller. Ein Freistoß von Herzner strich knapp am linken Pfosten vorbei (7.) und Jonczy, der sich an der Mittelinie im Laufduell absetzen konnte, blieb allein vor dem Tor gegen den sehr gut aufgelegten Sascha Prell nur zweiter Sieger. Kurz darauf vereitelte Prell mit einer blitzschnellen Fußabwehr die größte Chance der Gäste. Wieder war es Eltersdorfs bulliger Mittelstürmer, der nach gut getimter Linksflanke von Mauderer mit seiner Volleyabnahme am Selbitzer Torwart scheiterte. Das war’s dann aber auch schon mit den herausgespielten Chancen der Elterdorfer. Sie sollten fortan nur noch durch Standards für Gefahr sorgen. Ein abgefälschter Distanzschuss von Wirth war der Weckruf für die Heimelf (25.). Urplötzlich tauchte Markus Bächer nach langem Ball von Fabian Gabler allein vor dem Torwart auf, doch Schulz parierte mit dem Fuß. Eine ähnlich hundertprozentige Chance tat sich kurz darauf Wirth auf. Von Winter mit viel Übersicht am linken Strafraum in Szene gesetzt, steuerte er ebenfalls alleine auf den Gästekeeper zu. Doch Schulz erwies sich wahrer als Chancen-Killer. Spätestens nach der Parade in der 37. Minute durfte sich Schulz „bester Spieler“ seines Teams nennen. Den von Gabler fulminant getretenen Freistoß lenkte er mit den Fingerspitzen gerade noch um den linken Pfosten.
Die Heimelf ließ auch im zweiten Durchgang nicht locker. Gleich mit Wiederbeginn bediente Bächer Fabian Elbl am rechten Flügel, der anstatt weiter auf den Torwart zuzueilen, überhastet den Abschluss mit links suchte und am Torwart scheiterte. Mit großem Beifall wurde Daniel Sam bei seiner Einwechslung in der 62. Minute vom Selbitzer Anhang begrüßt – und beinahe wäre dem 1,92 Meter großen Angreifer mit der ersten Ballberührung die Führung gelungen. Eine gefühlvolle Rechtsflanke von Geupel nahm er volley aus der Luft, doch Schulz lenkte den Ball mit einem Reflex zur Ecke. Selbitz hatte jetzt seine stärkste Phase und wurde ausgerechnet vom Unparteiischen ausgebremst. Referee Engl, der in einer fairen Partie elf Gelbe Karten – sieben davon gegen Selbitz – verteilte, stellte den zuvor gelbverwarnten Hermann wegen Ballwegschlagens ungerechtfertigter Weise mit Gelb-Rot vom Platz. Der aufgebrachte Selbitzer Anhang missbilligte diese seltsame Auslegung des Regelwerks mit lauten Pfiffen, hatte doch der Schiedsrichter nach der Aktion von Hermann das Spiel erst einmal weiter laufen lassen. Lauterbach musste nun Mittelstürmer Bächer opfern, um seine Deckung zu stabilisieren. Für ihn kam Nico Busse. Eltersdorf agierte nun mit vielen hohen Bällen. Lediglich ein übers Tor streichender Freistoß von Röwe (82.) sorgte für Gefahr. Dagegen kann die Heimelf noch zwei Mal richtig gefährlich vor das Gästetor. Erneut lenkte Schulz einen Freistoß von Gabler um den Pfosten und am Ende der langen Nachspielzeit (93.) sollte sich Sam tatsächlich noch die Chance zum Siegtreffer bieten. Doch nach langer Rechtsflanke von Geupel über die gesamte Abwehr hinweg kam der gut aufgelegte Angreifer bei seiner Direktabnahme zu sehr in Rücklage und verzog aus sieben Metern Entfernung.
Spielbericht eingestellt am 10.11.2013 18:14 Uhr