Bis auf Dilan Kumpir waren alle Mann an Bord beim Jahn. Nur Kapitän Florian Clausnitzer (für Sebastian Schäferlein) war die einzige Änderung im Vergleich zum Ammerthal-Sieg eine Woche vorher. Trainer Hutzler musste wieder Mal nichts umstellen und konnte auf eine eingespielte Mannschaft zurückgreifen. Im gewohnten 4-2-3-1 waren die Oberfranken gerüstet gegen den Vertreter aus dem unterfränkischen Großbardorf. Klar, dass der Forchheimer Trainer seine Defensive einschwor auf Alexander Mantlik und Manuel Leicht, zwei der besten Torschützen der Bayernliga.
TSV-Keeper Klaus Freisinger kann den Ball aus der Gefahrenzone fausten, Oliver Seybold will dennoch irgendwie stören.
Christian Dotterweich
Wer sich nicht rechtzeitig im Jahn-Stadion einfand oder schnell noch eine leckere Bratwurst holen wollte, verpasste bereits das 1:0: Völlig unbedrängt konnte Hayri Özdemir auf rechts flanken, am langen Pfosten hatte der Ein-Mann-Sturm Adem Selmani keine Mühe, einzuschieben (2.). Einen Auftakt nach Maß nennt man das. Aber damit nicht genug! Nur fünf Minuten später kam erneut die Durchsage eines Forchheimer Tores: Dieses Mal von der anderen Seite nahm Captain Flo Clausnitzer Maß und dankbar fand sich Oliver Seybold als Abnehmer. Der 20-Meter-Schuss von Markus Lurz (14.) ließ zumindest erahnen, dass die Großbardorfer auch auf dem Platz anwesend waren. Aber zur Verwunderung der Zuschauer zappelte das Spielgerät nach 15 Minuten schon wieder im TSV-Netz: Beim Ferdi-List-Schuss stand Oli Seybold erneut richtig, als er den Abpraller der TSV-Abwehr mühelos aufnahm. Die Großbardorfer wussten überhaupt nicht, wie ihnen geschieht. Der Jahn war ihnen in allen Belangen überlegen. In Sachen Laufbereitschaft, Zweikampf und Pressing mussten die Ragati-Schützlinge zusehen, wie ihnen die Bälle um die Ohren flogen. Und das mit einem überragendem Sturm-Duo Mantlik/Leicht? Von der Nummer Eins bis zur Nummer Elf bot der Jahn förmlich eine Galavorstellung, gegen die die Gäste chancenlos waren. Als Steffen Konrad den ’Bardorfer Keeper überlupfte, konnte Felix Kaufmann gerade noch klären (25.). Doch der Jahn gab keinen Millimeter nach. Drei Minuten vor der Halbzeit das verdiente 4:0: Ferdi Lists Freistoß wurde unhaltbar für den bedauernswerten TSV-Torwart abgefälscht.
Terrier Max Bauernschmitt (rechts) bearbeitet Alexander Mantlik.
Christian Dotterweich
Was sagt man als Trainer seiner Mannschaft, die bereits zur Halbzeit 0:4 zurückliegt? Michael Hutzler forderte seine Jungs auf jeden Fall auf, nicht nachzulassen. Hansjürgen Ragati bat wohl um Schadensbegrenzung. Björn Schönwiesner war es auf jeden Fall anzumerken, dass man sich so nicht präsentieren kann, als er mit einem Solo über das halbe Feld plötzlich vor Rüdiger Beck auftauchte und dieser retten konnte (51.). Mit dem 4:0 im Rücken schaltete der Jahn zwar nicht zurück, aber die Großbardorfer konnten zumindest ein paar Nadelstiche setzen. War der Jahn im Ballbesitz, ließen sie die Murmel indes ruhig in den eigenen Reihen zirkulieren. Bei einem Ballverlust oder dem möglichen Spielaufbau der Gäste, funkte schon mal ein Jahnler an der Mittellinie mit einem taktischen Foul dazwischen. Diese gewisse Art von Cleverness fehlte den Gästen. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Hutzler-Truppe gar das 5:0 nachlegen konnte (61.). Torschütze erneut Oli Seybold, dessen Durststrecke nach dem Wechsel von Eltersdorf nach Forchheim langsam beendet scheint. Den einzigen Wermutstropfen für die Gala-Vorstellung verdankten die Forchheimer dem besten Goalgetter der Bayernliga: Alexander Mantlik ließ Rüdi Beck auf halbrechts aus wenigen Metern keine Chance und tunnelte den Jahn-Keeper mit einem Pfund zum 5:1 (63.). Die vielen Auswechslungen beider Trainer änderten in der Folgezeit nichts mehr. Unschön die Szene der Großbardorfer zehn Minuten vor dem Ende, als die Forchheimer nach einer Verletzung eines TSV-Spielers den Ball ins Aus kickten und die Gäste daraufhin nicht zu der Heimelf zurückspielten: Fair Play sieht anders aus! Man muss auch verlieren können!
Spielbericht eingestellt am 02.11.2013 18:28 Uhr