von Rudi Dümpert
Mit diesem klaren, verdienten und nie gefährdeten 3:0-Sieg beim Regionalligaabsteiger VfL Frohnlach hat der TSV Aubstadt seinen goldenen September vollendet. Mit zehn Punkten aus den letzten vier Spielen zementierte die Mannschaft von Trainer Josef Francic ihre Position in der Spitzengruppe der Bayernliga Nord. Und das Verblüffende an diesem Sieg: Er wurde mit einer Selbstverständlichkeit erzielt, als wüssten die Spieler gar nicht, dass Aubstadt sonst eigentlich immer mit einer Packung von Frohnlach nach Hause gekommen ist. Gestärkt durch die zuletzt guten Leistungen, nahmen die Gäste die Herausforderung in bemerkenswerter Reife an, spielten von Beginn an unaufgeregt, zweikampfstark, taktisch bestens ausgerichtet und hervorragend bis brillant in einzelnen Szenen. Dies allerdings überwiegend in der ersten Halbzeit, während die zweite doch eher verflachte, man sich dem Gegner zu sehr anpasste und sich bis auf die Schlussviertelstunde von der im zweiten Spielabschnitt härteren Gangart der Gastgeber beeindrucken ließ.
Angebrannt ist aber selbst in dieser schwächeren Phase so gut wie überhaupt nichts, weil, so Francic, „unsere Abwehr wieder mal ausgezeichnet stand und überhaupt nichts zugelassen hat.“ Vom Anpfiff des ausgezeichnet leitenden Schiedsrichters Dr. Sven Laumer war der TSV auf Betriebstemperatur, wenn es auch bis zur Führung noch eine Zeit lang dauerte. Es war aber unverkennbar, welche dieser beiden Mannschaften zuletzt so erfolgreich war und welche zuletzt eine 0:6-Abfuhr in Eltersdorf bezogen hatte. „Man hat die Verunsicherung bei uns bei jedem Pass, bei jedem Laufweg gemerkt“, schilderte VfL-Trainer Stefan Braungardt seine Beobachtungen. „Die Leichtigkeit, die wir am Anfang hatten, ist weg. Wir haben zu ängstlich gespielt und Angst ist nun mal ein schlechter Ratgeber. Für uns hat spätestens heute der Abstiegskampf begonnen.“
Völlig entspannt sah es hingegen Josef Francic: „Die Deckungsarbeit in der ersten Halbzeit war enorm wichtig. Außen sind sie drei, vier Mal durch gekommen. Aber in der Mitte sind wir super gestanden. Dass es in der zweiten Halbzeit nicht mehr so lief, lag auch daran, dass sie doch vier, fünf gute Individualisten haben, die ein Spiel noch drehen können und wir deshalb etwas zu ängstlich waren. Aber vorne sind wir ja immer für Tore gut. Kompliment an die Mannschaft, das war taktisch eine super Leistung.“
Was gehörte alles dazu: In erster Linie das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff mit einer hohen Beschleunigung zum gegnerischen Tor. Das war alles zu schnell für die Frohnlacher. Und es gelang, sofern die Oberfranken überhaupt zum Kombinieren kamen, dieses nur bis zu einem Sperrriegel um die 30 Meter vor dem eigenen Tor zuzulassen. Dann wurde es eng und feinmaschig mit einer Feinabstimmung wie in einer Schweizer Uhr. Christoph Rützel hatte (12.) nach einem Doppel-Doppelpass aus zwölf Metern noch verzogen, Leicht, Grell und Bäcker zu zögerlich abgeschlossen. Dann kam Rützels Spezialität: Als er und Bäcker am Freistoßpunkt 18 Meter vor dem VfL-Tor herumfummelten, als gäbe es gleich eine Weltneuheit von Ausführung, streichelte Bäcker mit den Stollen den Ball einfach so weit nach links, dass die Mauer für die Katz stand und Torwart Jonas Hempfling keine Chance im Mauereck hatte.
Als die Abschter Fans den Halbzeitpfiff forderten, schlug erst noch mal der glänzend aufgelegte Daniel Leicht zu. Aus 22 Metern sah er den winzigen freien Spalt und gab dem Ball noch so viel Genauigkeit, Drall und Druck mit, dass er einschlug und es fortan viel ruhiger hätte zugehen können bei den Aubstädtern. Was sie aber etwas zu ängstlich und auch schlampig in der Vorwärtsbewegung angingen. So gab es für Frohnlach zwar überhaupt keine zwingende Chance auf einen Treffer in diesem Spiel, für Aubstadt aber auch nur eine. Die Schlusspointe setzten gleich zwei TSV-Spieler. Youngster David Bauer hat das diagonale Rochieren bereits bestens verinnerlicht, wechselte von seiner rechten Außenverteidigerposition auf Linksaußen, und seine Maßflanke landete bei Marc Fernando. Der nahm technisch perfekt an, ließ einen Verteidiger ins Leere grätschen und erzielte das 0:3, womit die Birne geschält war.
Spielbericht eingestellt am 30.09.2013 12:17 Uhr