von Rudi Dümpert
Mit dem höchsten Auswärtssieg, einem 5:0, der dem TSV Aubstadt je in der Bayern- und Landesliga Nord gelang, besiegte die Mannschaft von Trainer Josef Francic den ASV Neumarkt und mischte sich als Dritter wieder mitten unter die Verfolger des souveränen Tabellenführers Bayreuth. „Es war ein gutes Spiel meiner Mannschaft von der ersten Minute an“, lobte der Aubstädter Coach auf der Heimreise aus der Oberpfalz seine Truppe. „Wobei ich sagen muss, dass es eine anstrengende Woche für mich war. Denn eine Vorbereitung auf Neumarkt oder Hollfeld ist immer schwerer als auf Amberg oder Großbardorf. Das hat mich schon Energie gekostet. Aber ich muss sagen, es hat sich gelohnt.“ Seine letzten Worte, bevor er die Spieler auf den Platz geschickt habe, waren: „Leut´, das Spiel entscheidet sich in den ersten 20 Minuten. Wenn ihr den Gegner kommen und spielen lasst und die in Führung gehen, wird es wahnsinnig schwer.“ So erlebten die Gastgeber die Gäste aber vom Anpfiff weg als bissig, aggressiv und gewillt, mehr als den von ihrem Trainer als Ziel ausgegebenen Plan A „Nur nicht verlieren“ zu erreichen. In der achten Minute wurde für Plan B, einen Dreier in Neumarkt, der Grundstein gelegt. Nach einer Ecke stieg Julius Benkenstein mit dem Kopf am höchsten, und bei seiner Vorlage musste Daniel Leicht nur an der richtigen Stelle sein – 0:1. Francic hatte sowohl Benkenstein das Vertrauen geschenkt, der erst unter der Woche aus dem Urlaub zurückgekehrt war und den familiär unabkömmlichen Kirsten in der Innenverteidigung vertrat, als auch dem jungen David Bauer als rechtem Außenverteidiger. „Beide haben ihre Sache sehr gut gemacht.“ Dann kam eine sehr entscheidende Situation im Spiel. Neumarkt drückte mit aller Macht auf den Ausgleich. Franz Petzold kam aus zwölf Metern zum Schuss und TSV-Tormann Christian Mack rettete seiner Mannschaft den Vorsprung. „Wenn hier der Ausgleich fällt“, so Josef Francic, „dann weiß man nicht, in welche Richtung das Spiel geht. Aber der „Macki“ hat wieder mal seine überragende Form bewiesen.“ Also ging es doch weiter Richtung Neumarkter Tor mit zwei weiteren Toren vor der Halbzeit für die Grabfelder. Kapitän Daniel Werner gewann nach einer Ecke das Kopfballduell, lenkte den Ball zu Julian Grell am Sechzehnmetereck und der beendete mit seinem ersten von zwei Toren alle Spekulationen um eine anhaltenden Formkrise mit seinem gezielten Schlenzer zum 0:2. „Dieses Tor“, so Francic, „fiel genau zum richtigen Zeitpunkt.“ Doch noch einmal hätte das Spiel kippen können. Sascha Bäcker grätschte im eigenen Strafraum einen Gegenspieler um. Der Schiedsrichter pfiff. Alle rechneten mit Elfmeter. Doch Schiedsrichter Philipp Rank hatte Bäckers erstes Foul, einen Trikotzupfer außerhalb des Strafraums gepfiffen: Pech für Neumarkt, Glück für Aubstadt. Mit einer schönen Einzelleistung bereitete David Noack das 0:3 vor. Er nahm einen langen Abschlag mit der Brust an, drang in den Strafraum ein und legte für seinen Strahlunger Kumpel Daniel Leicht auf: Schachmatt-Situation und 0:3 kurz vor der Halbzeit. So einen Vorsprung lässt sich eine Aubstädter Abwehr nicht mehr nehmen. Mit demselben Auftrag schickte Francic seine Elf aus der Kabine auch in die zweite Halbzeit: „Die ersten 20 Minuten …!“ Aubstadt war zwar fünf Minuten unter Dauerdruck. Die Abwehr hielt aber und als die 20 Minuten um waren, erhöhte Julian Grell nach feiner Vorarbeit durch Daniel Werner mit viel Ruhe und Abgeklärtheit auf 0:4. Der eingewechselte Vlad Ruja machte mit seinem ersten Bayernligator zum 0:5 den Deckel drauf: Aus 20 Metern mit dem Rücken zum Tor aus der Drehung – unhaltbar. „Ein verdienter Sieg“, freute sich Francic. „Natürlich wäre mit dieser Leistung ein Unentschieden zu wenig gewesen.“
Spielbericht eingestellt am 14.09.2013 20:57 Uhr