Während Bayreuths Trainer Heiko Gröger erneut auf die zuletzt vier Mal siegreiche Mannschaft zurückgreifen konnte und Neuzugang Tobias Ulbricht als Joker brachte, tauschte Aubstadts Interimscoach Oliver Merkl (er vertrat den urlaubenden Josef Francic) auf zwei Positionen. Für die urlaubenden Grader und Hümmer rückten Michael Gabold und Innenverteidigerhüne und Kapitän Daniel Werner - kürzlich ebenfalls urlaubend und daher aus der Startelf gerutscht - ins Team zurück.
Der einmal mehr bärenstarke Mino Kayser setzt sich gegen Julius Benkenstein durch.
Andreas Bär
Von Spitzenfußball war die Partie des Tabellenführers gegen den ärgsten Verfolger freilich über weite Strecken sehr weit entfernt. Die Gründe dabei waren so vielschichtig, wie einfach: Der TSV Aubstadt, auf dem Papier mit einem 4-2-3-1 agierend, präsentierte Fußball, wie ihn Griechenland unter Otto Rehhagel nicht besser hätte praktizieren können - einzig der Libero fehlte noch. In der Defensivbewegung agierten die Unterfranken mit einer lupenreinen Sechserkette auf einer Linie, die beiden Sechser spielten positionsgetreu ihren Part. Durchkommen für die bemühte und zeitweise mit acht (!) Mann angreifenden Altstädter nahezu unmöglich. Nur selten gelang es den Hausherren den Deckungsriegel auszuhebeln. Das sollte sich erst nach 25 Minuten erstmals ernsthaft ergeben. Blank tauchte Stefan Kolb vor Keeper Christian Mack auf, Julian Benkenstein klärte den halbseidenen Abschluss des ehemaligen Fürthers. Erst nach einer Trinkpause nahm das SpVgg-Spiel Fahrt auf. Nach Hiemers feinem Flankenball und einem der wenigen Mackschen Aussetzer, er unterlief den langen Ball, kam Michael Eckert nicht zum Kopfball (29.). Es ging nur noch in eine Richtung: In die von Keeper Mack. Der musste aber nur selten eingreifen, da Daniel Werner und Julian Benkenstein einen überragenden Job ablieferten und immer wieder im letzten Moment blocken konnten. Erst in der 43. Minute war es soweit. Mack klärte mit allerletztem Einsatz an der Strafraumkante gegen Perparim Gashi, Stefan Kolb bediente Eduard Root mustergültig. Der ehemalige Weidener hatte kein Problem, abzuschließen.
Perparim Gashi tat sich gegen massiv verteidigende Unterfranken schwer.
Andreas Bär
Wer gehofft hatte, dass die Partie nach dem Pausentee Fahrt aufnehmen würde, der wurde bitter enttäuscht. Es blieb quasi alles beim Alten. Bayreuth rannte an, musste aber mit der Führung im Rücken nicht mehr so viel investieren wie noch vor der Halbzeit, Aubstadt beschränkte sich auf eine grundsolide Defensivarbeit. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff hätte es freilich soweit sein können: Root bediente Gashi sehenswert, der aber zu lange zögerte und an Mack scheiterte. Drei Zeigerumdrehungen später versuchte er es nach Eckerts Hereingabe mit einem Hackentrick - auch der blieb in der vielbeinigen TSV-Abwehr hängen. Noch einmal lag die Entscheidung in der Luft: Root bediente den erneut sehr emsigen und spielstarken Mino Kayser, der von der Grundlinie aus das Leder an Mack vorbei in die Mitte spitzelte - Werner klärte gerade noch zum Eckball (60.). Aber hoppla. Was war das? Die bis dahin offensiv nicht existenten Gäste wachten urplötzlich aus ihrer Offensivlethargie auf. Zwei Mal war es der auffällige Marc Fernando, nach der Auswechslung von Daniel Leicht (Luftprobleme) auf die Zehnerposition gerückt, der für höchste Alarmstufe im Altstädter Strafraum sorgte. Einen Kopfball entschärfte Sponsel sehenswert (63.), einen weiteren Versuch lenkte er um den Pfosten (71.). "Das ist in so einem Spiel das Problem. Eine Unaufmerksamkeit oder ein Standard und du verschenkst zwei Punkte", erinnerte sich Trainer Heiko Gröger mit Grausen an die beiden Szenen "aber dafür haben wir Andreas ja im Kasten stehen." Da die Hausherren den finalen Spielzug nicht auf die Reihe bekamen, was auch an der stark eingestellten TSV-Abwehr lag, blieb es bis zum Ende spannend. Einzig hatte man nie das Gefühl, dass die Aubstädter den Ausgleich erzwingen wollten. "Ich bin heute etwas enttäuscht", gestand Interimscoach Oliver Merkl unumwunden. "Nach zwei hervorragenden Spielen hatte ich auf einen Punktgewinn gehofft."
Die zu Hause noch ohne Punktverlust aufwartenden Aubstädter hoffen nun, in der Partie gegen die DJK Ammerthal in die Erfolgsspur zurückzukehren. Auf der anderen Seite bietet sich den Altstädtern beim FSV Erlangen-Bruck die große Möglichkeit, die Führung in der Tabelle zu halten und damit beste Werbung für das Freitagsheimspiel gegen die SpVgg Selbitz zu machen.
Spielbericht eingestellt am 17.08.2013 21:44 Uhr