Nach den Negativ-Schlagzeilen um Keeper Matze Lang wird der SC Eltersdorf auf einen weiteren Spieler verzichten: Neuzugang Michael Kuntuala wurde aus dem Kader gestrichen. Diese kleinen atmosphärischen Störungen wirkten sich negativ auf den Saisonstart aus, der für einen nach wie vor top besetzten Kader eher mäßig war. Vor der Partie war Neu-Trainer Hendrik Baumgart dennoch zuversichtlich, denn bis auf Dennis Weiler (beruflich verhindert), Shqipran Skeraj (Urlaub) und Matthias Jauch (verletzt) waren alle Mann an Bord. Markus Grasser, der Bernd Eigner vertrat, kam dagegen mit mehr Personalsorgen von Ober- nach Mittelfranken: Drei Urlauber (Daniel Krüger, Markus Saal, Stefan Menz), ein Verletzter (Dominic Leim) sowie der wegen Prüfungen passende Markus Beiersdorfer fehlten.
Klein, aber oho! Memmelsdorf (rechts) war den Eltersdorfern (links) zwar körperlich unterlegen, hielt aber dennoch alles in ihrer Macht Stehende dagegen.
Christian Dotterweich
Schnell wurde klar, dass sich beide Mannschaften sehr gut aufeinander eingestellt hatten. Denn es dauerte bis zur zwölften Minute, ehe Alexander Jeromin die allererste Chance des Spiels hatte. Als Aktivposten erwies sich wieder einmal Sven Röwe bei den Eltersdorfern, der sehr viel unterwegs war und sehr viel dirigierte als Zehner hinter Michael Jonczy. Vom Sturmbullen des SCE war wenig zu sehen, denn die Memmelsdorfer Innenverteidigung hielt den Eltersdorfer Mittelstürmer sehr gut in Schach. Eine von Beginn an schwache Partie zeigten die beiden SCE-Außen, Oliver Seybold (rechts) und Tobias Herzner (links). Da das Spiel sehr von der Taktik geprägt war und beide Abwehrreihen gut standen, musste eine Standard-Situation herhalten. Denn weder die favorisierten Hausherren, noch die tapferen Gäste fanden die Lücke. Sven Röwe, der beste Eltersdorfer auf dem Platz, zirkelte die Murmel nach einer knappen halben Stunde blitzsauber zum 1:0 ein. Nur drei Minuten später fand sich nach einem Röwe-Freistoß Michael Mirschberger als Kopfball-Abnehmer zum 2:0 (31.). Eine klare Führung, die dem Spielverlauf nicht gerecht wurde, da die Memmelsdorfer taktisch klug agierten, die Räume eng machten und gegen den Regionalliga-Absteiger zur Verwunderung ihrer Fans auch mal körperlich dagegen hielten. Dennoch kamen die Oberfranken zu sehr wenigen Torchancen. Unter anderem auch, weil Michael Mirschberger, der SCE-Hüne in der Innenverteidigung, die absolute Lufthoheit hatte. Verdient und nicht minder schön dann der Anschlusstreffer der Gäste ebenfalls durch einen Freistoß von Alexander Jeromin (43.).
Peter Koch (am Ball) auf der rechten Memmelsdorfer Außenbahn bekam es mit Fabian Mauderer zu tun.
Christian Dotterweich
Markus Grasser fand die richtigen Worte in der Kabine, denn seine Jungs kamen motiviert aus der Kabine, gestärkt mit dem wichtigen Anschlusstreffer und mit der Motivation, dass die Eltersdorfer auch nur mit Wasser kochen. Stefan Herl hatte unmittelbar nach Wiederanpfiff zwei Mal die Gelegenheit zum Ausgleich. „Schocko“ Grasser witterte Morgenluft im schwül-warmen Eltersdorf und brachte mit Sebastian Wagner einen offensiven Spieler für den defensiven Bernd Schütz. Mit zunehmender Spieldauer offenbarte sich die Schwäche der Gäste: Wenn sie die Angriffe der Eltersdorfer abgefangen hatten, schalteten sie zwar gut um, aber die Zuspiele in die Spitze waren zu schlecht oder sie verloren zu leichtfertig den Ball wieder. Dies rächt sich in der Bayernliga! Sie setzten zwar immer wieder ihre (unterlegenen) Körper ein, doch brachten sich auch selbst in Bedrängnis, wenn sie die Eltersdorfer Spieler in der Nähe der Strafraumgrenze foulten. In der 75. Minute legte sich Manni Krotz die Kugel zurecht, hatte zirka 17 Meter Platz und hämmerte das Teil mit einem Gewaltstrich in den Winkel. Nun zeigte sich die Moral der Memmelsdorfer, die trotz erneutem Zwei-Tore-Rückstand überhaupt nicht aufsteckten. Denn Sebastian Wagner rechtfertigte seine Einwechslung mit einem Freistoß, der vom Innenpfosten ins Tor rollte (80.). Die Gäste hatten noch ein paar Minuten Zeit und schafften es tatsächlich, den Ausgleich zu erzwingen: Innenverteidiger Manuel Müller, eher nicht dafür bekannt, präzise Torabschlüsse zu fabrizieren, zog aus 16 Metern trocken ab - 3:3, Ende, verdient, schönes Spiel, und tschüss!
Spielbericht eingestellt am 04.08.2013 19:48 Uhr