von Stephan Landgraf
Der Befreiungsschlag des TSV Großbardorf hat beim Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden für weitere Ernüchterung gesorgt. Die Mannschaft von Trainer Christian Stadler unterlag am Samstagnachmittag vor 205 Zuschauern mit 1:5 (0:4), wobei die Begegnung schon zur Halbzeit entschieden war, aber das Ergebnis aber nicht den wirklichen Spielverlauf widerspiegelt. Zwei Doppelschläge in den ersten 45 Minuten besiegelten dabei die Weidener Niederlage. Den Ehrentreffer markierte Christoph Hegenbart per Foulelfmeter (58.).
In der Begegnung der Enttäuschten, immerhin hatten beide Mannschaften bis zum Aufeinandertreffen noch kein Erfolgserlebnis in dieser Saison gefeiert, gab es nach dem Schlusspfiff nur noch einen Enttäuschten – die SpVgg SV. Auch im dritten Spiel in Folge ging der Neuling, der sich gegenüber der Ammerthal-Partie steigerte, leer aus und musste die Effektivität der Gastgeber, die in der vergangenen Saison immer die Weidener ausgezeichnet hatte, neidlos anerkennen. „Diese Niederlage ist bitter, wir haben wieder Lehrgeld bezahlt“, sagte Stadler nach dem Schlusspfiff. In der Tat eine richtige Einschätzung, hatte doch seine Truppe über die gesamte Spielzeit mehr Ballbesitz, ließ aber erneut die letzte Konsequenz vermissen. „Das taktische Konzept, das wir uns vorgenommen hatten, wurde von meiner Elf umgesetzt. Den Unterschied machte die Zielstrebigkeit aus. Hier war uns Großbardorf überlegen“, so der Weidener Coach weiter. Zudem habe der TSV die kleinen Fehler seiner Spieler gnadenlos bestraft. Großbardorfs Trainer Hansjürgen Ragati freute sich hingegen, wie schnell seine Mannschaft mit den beiden Treffern in der 13. Minute die Weichen auf Sieg gestellt hatte: „Angesichts der tropischen Temperaturen war dies natürlich eine Art Vorentscheidung“, sagte der Großbardorfer Coach. Dabei hatte der TSV in der Anfangsphase Glück, nicht schon nach drei Minuten in Rückstand zu geraten. „Wer weiß, wie das Spiel dann gelaufen wäre“, trauerte SpVgg SV-Trainer Stadler der verpassten Großchance von Michael Riester nach. Sein Versuch, nach Hegenbarts Vorarbeit, wurde von einem Großbardorfer Abwehrspieler gerade noch auf der Torlinie geklärt. Zwei Schüsse binnen 60 Sekunden – zwei Tore: Wie man eiskalt seine Chancen verwertet, zeigte Großbardorf den Gästen dann in der 13. Minute. Nach einer Ecke brachte die Weidener Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone, den Abstauber netzte Markus Lurz ein. Und es sollte für die SpVgg SV noch schlimmer kommen. Kaum war der Anstoß ausgeführt, kam der TSV erneut nach zwei Fehlern im Weidener Mittelfeld in Ballbesitz und erzielte durch Stefan Piecha mit dem schönsten Tor des Tages das 2:0. Aus knapp 30 Metern schlug der Ball über SpVgg SV-Torhüter Dominik Forster hinweg zum 2:0 ein (13.). „Davon haben wir uns nicht mehr erholt“, wusste Stadler, wobei seine Elf weiter munter mitspielte. Großbardorf blieb hingegen effizient und kam folgerichtig noch vor der Pause zum 3:0 und 4:0. Zunächst klärte Forster nach einem langen Ball über die Weidener Abwehr hinweg den Schuss von Alexander Mantlik noch, bei Piechas Versuch (40.) war er aber ebenso chancenlos wie bei dem Treffer von André Rieß (44.). Kurz davor landete ein Riester-Freistoß am Pfosten, den Nachschuss von Peter Schecklmann holte TSV-Torhüter Klaus Freisinger im Liegen von der Linie.
Für die endgültige Entscheidung sorgten die Gastgeber schließlich in der 49. Minute: Aus 18 Metern zog freistehend Manuel Leicht flach ab, das Leder schlug ins lange Eck zum 5:0 ein. Der TSV verwaltete in der Folgezeit das Ergebnis mehr oder minder. Die SpVgg SV, die nicht aufsteckte, wurde schließlich für ihr gezeigtes Engagement mit dem Ehrentreffer belohnt. Als Großbardorfs Manuel Orf der Ball an die Hand sprang, entschied der sicher leitende Referee Mario Hofmann zu Recht auf den Elfmeterpunkt. Den Strafstoß verwandelte Christoph Hegenbart (58.) zum 5:1-Endstand.
Spielbericht eingestellt am 28.07.2013 13:04 Uhr