Beide Trainer hatten im Vorfeld nur wenig Sorgen: Weidens Trainer Christian Stadler musste auf Benjamin Scheidler und Chousein Chousein verzichten, der wiedergenesene Peter Schecklmann fand sich nach dem 4:3-Sieg über den FC Amberg erst einmal auf der Bank wieder. Sein Pendant, Heiko Gröger, konnte bis auf den Ex-Weidener Josef Rodler und Lorenz Hofmann alle Mann aufbieten: Nach muskulären Problemen fand sich Timothy Nicolaus auf der Bank wieder.
Martin Schuster grätscht erfolgreich gegen Stefan Kolb.
Patrick Strätz
Wer einen fußballerischen Leckerbissen erwartet hatte, der wurde grundlegend enttäuscht. Beide Teams standen in der Defensive sicher und ließen in der Vorwärtsbewegung eklatante Nervosität spüren. Nach einem ersten Ausrufezeichen der Weidener, nach Herrmanns feinem Flankenball zielte der Ex-Altstädter Michael Riester per Kopf drüber (4.), verflachte die Partie zusehends. Weiden kaufte den Hausherren vor imposanten 2282 Zuschauern mit aggressivem Pressing den Schneid ab, konnte seinerseits nach vorne nur wenige Akzente setzen. Torchancen auf beiden Seiten: Mangelware. Nach einer Unaufmerksamkeit im SV-Defensivverbund tauchte Stefan Kolb vor Dominik Forster auf, der ihm das Leder vom Fuß spitzelte (30.) - auf der anderen Seite parierte Keeper-Neuzugang Andreas Sponsel gegen den alleine vor ihm auftauchenden Ralph Egeter (42.).
Manuel Hiemer wusste immer wieder Akzente zu setzen.
Patrick Strätz
In Hälfte Zwei präsentierten sich beide Teams weit frischer: Während Bayreuth ein deutliches Plus an Spielanteilen verzeichnete, blieben die Oberpfälzer bei ihren Kontern stets blitzgefährlich. Die große Führungschance bot sich Michele Rinchiuso schon nach zwei Minuten, als er Hiemers Flankenball sauber abnahm, aber am prächtig reagierenden Forster scheiterte. Bayreuth übernahm fortan den Takt im Mittelfeld, ließ aber vor dem Strafraum den finalen Pass ein ums andere Mal vermissen. Weiden konnte nur noch reagieren. Die vor der Pause sehr hoch verteidigenden Oberpfälzer gerieten immer mehr in die Bredoullie, konnten allerdings nicht nur einen bärenstarken Konter fahren. So musste Sponsel 25 Meter vor dem Kasten nach Rinchiusos Fehlpass gegen Ralph Egeter viel riskieren und konnte klären. Und als der gerade eingewechselte Ex-Mitterteicher Stefan Meisel auf der linken Seite durchgebrochen war, versammelte die Altstadt alles Glück auf ihrer Seite. Vom Pfosten sprang das Leder ins Feld zurück, Mario Zitzmann konnte den Abpraller gerade noch so von der Linie schlagen (73.) - die dickste Chance, nachdem acht Zeigerumdrehungen früher Pavlovic einen zweiten Ball aus 20 Metern knapp über das Quergebälk hämmerte. In der Schlussphase dann die eine Szene, auf die die Altstädter hofften. Joker Perparim Gashi vernaschte an der Eckfahne gleich drei Weidener mit einem sensationellen Tempodribbling aus einer Körpertäuschung heraus, bediente den durchlaufenden Kapitän Alexander Schreckinger mustergültig. Der ließ sich nicht lumpen und versenkte eiskalt. In der Schlussphase drängte Weiden auf den Ausgleich. Zwei Freistöße landeten in der Mauer, einen Eckball klärte Rinchiuso. Den fälligen Konter nutzten die Gelb-Schwarzen aus: Manuel Hiemer bediente Bastian Horter, der, alleine vor Forster auftauchend, uneigennützig ablegte auf Pepi Gashi - der Abschluss war nur noch Formsache.
Auch wenn beide Mannschaften weit unter ihren spielerischen Möglichkeiten blieben: Offensichtlich sind beide im Spitzenfeld der Liga angesiedelt. Sowohl Bayreuth als auch Weiden präsentierten sich im Defensivbereich in sehr guter Frühform und ließen in der Vorwärtsbewegung ihre Qualitäten hin und wieder aufblitzen.
Spielbericht eingestellt am 19.07.2013 23:20 Uhr