Es war das Duell des Vizemeisters gegen den Meister der Vorsaison, ein Treffen zweier Mannschaften, die im Gesamtverlauf dieser Spielzeit hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben sind. Vilzing rannte lange einem Rückstand hinterher, den Lukas Dotzler in der Schlussminute egalisieren konnte.
Die Ausfallliste der Gastgeber war lang. Weder Tobias Hoch, noch Jakob Zitzelsberger, Benedikt Fischer und Martin Tiefenbrunner standen zur Verfügung. Jonas Blümel und Lukas Schröder, die beiden Kreuzband-Patienten, machen Fortschritte, ihre Rückkehr ist aber noch nicht terminiert. So musste DJK-Coach Beppo Eibl seine Startelf gegenüber dem 2:0-Auswärtssieg bei der Viktoria aus Aschaffenburg am vorigen Mittwoch nur auf einer Position ändern, der verletzte Tiefenbrunner wurde durch Jonas Goß ersetzt. Die Voraussetzungen waren klar abgesteckt: Die Profitruppe aus Würzburg hatte in der Woche sechs Übungseinheiten absolviert, Vilzing nur zweimal trainiert, dafür die weite Fahrt nach Aschaffenburg und die Nachholpartie bei der Viktoria in den Knochen.
Würzburgs Jonas Wieselsberger (li.) Im Zweikampf mit Thomas Haas.
Dirk Meier
Die Gäste vom Dallenberg kamen besser in die Partie und hatten auch die beiden ersten Chancen. Da war zunächst ein Kopfball von Alexander Winkler über den Querbalken (2.) und ein Distanzschuss von Marius Uhl, der aber auch über das Tor flog (7.). Was folgte war der Führungstreffer für die Rothosen. Ausgangspunkt war ein Einwurf, den die DJK schlecht verteidigte. Der Ball kam zu Benyas Solomon Junge-Abiol, der per Lupfer Moritz Hannemann bediente und der war aus elf Metern von halbrechts in die lange Eck über Torwart Max Putz hinweg zum 1:0 erfolgreich (16.). Fabian Wessig hätte auf 2:0 stellen können, sein Abschluss aus zwölf Metern ging am Tor vorbei (26.).
Die erste klare Torgelegenheit für die Schwarz-Gelben bot sich dem Ex-Würzburger Tommy Haas, der nach Flanke des erneut sehr starken Luis Bezjak per Kopf das Ziel knapp verfehlte (28.). Den Schuss von Andreas Jünger aus acht Metern wehrte Keeper Vincent Friedsam ab (30.). Was folgte war eine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespannes. DJK-Tormann Putz schlug einen weiten Ball in die gegnerische Hälfte. Dort startete Haas, der nicht im Abseits stand. Jünger war zwar im Abseits, griff aber nicht ein. Der Assistent hob die Fahne und unterband so eine klare Torchance für Vilzing (35.). Coach Eibl sah in dieser Szene auch noch wegen Reklamieren die gelbe Karte.
Würzburgs Kapitän Daniel Hägele (re.) im Laufduell mit Andreas Jünger.
Dirk Meier
Zur zweiten Halbzeit kam mit Jim-Patrick Müller für Erol Özbay frischer Wind in die Partie. Was verwunderlich war, das war die Tatsache, dass die Unterfranken in den Verwaltungsmodus schalteten. Mit zunehmender Spieldauer bekamen die Gastgeber die Oberhand, übten mächtig Druck aus. Felix Weber feuerte einen strammen Schuss ab und zwang den Kickers-Tormann zu einer Großtat (67.). Vilzing erhöhte die Schlagzahl und nach Zauberpass von Müller auf Jünger zog der aus 16 Metern ab, doch Friedsam hielt (75.). Der Ausgleich lag in der Luft, als Alexis Fambo zu Weber ablegte, aber auch dessen Abschluss wurde entschärft (85.). Die Kickers wurden nun in der eigenen Hälfte eingeschnürt und Vilzing schnupperte am Ausgleich. Der fiel in der Schlussminute und war eine Koproduktion zweier Joker. Eine tolle Flanke von Tobias Kordick kam in den Strafraum, wo Lukas Dotzler aus zehn Metern mit dem Kopf wuchtig unten in die Ecke zum 1:1 traf (90.).
Luis Bezjak (li.) wird vom Würzburger Dominik Meisel an der Seitenlinie angegangen.
Dirk Meier
Spielbericht eingestellt am 23.03.2025 15:11 Uhr