Nach dem Trainerwechsel unter der Woche führte also erstmals Stefan Braungardt Regie für das Regionalligateam des VfL Frohnlach. Sicherlich hätte es einfachere Aufgaben zum Debüt des bisherigen Reservecoach gegeben, da mit Sinan Bulat, Rene Jeschke (beide verletzt), Kristian Böhnlein und Thomas Karg (beide gesperrt) auch noch vier Stammspieler fehlten. Anders als sein Vorgänger baute Stefan Braungardt auf Kapitän Renk und ließ diesen im 4-2-3-1-System in vorderster Front stürmen. Die Gäste hatten nach der 0:1-Hinspielniederlage mit der legendären 20-Sekundenpressekonferenz von Mehmet Scholl Revanchegelüste. Im Vergleich zum 3:2-Sieg über Buchbach liefen Pangallo und Can für Buck und Vrzogic auf.
Bastian Renk vergibt Frohnlachs beste Chance leichtfertig.
Bastian Bieberbach
Von Beginn übernahmen die Gäste das Ruder und schnürten den VfL tief in die eigene Hälfte. Besonders deutlich wurde dies bei einem Eckball, als 21 Spieler (alle außer der Bayernkeeper) bis auf 30 Meter vor dem Tor von Rainer Hausner standen (4.). Die Jungprofis zeigten sich technisch versiert, mit hohem Laufaufwand und sehr sicherem Passspiel. Frohnlachs Taktik, die Räume eng zu stellen, um in die Zweikämpfe zu kommen, fruchtete anfangs überhaupt nicht. In der achten Minute fiel folgerichtig das 0:1, als Alessandro Schöpf aus 20 Metern das Leder sehenswert in den Winkel zirkelte. Der FCB auch im weiteren das deutlich aktivere Team mit mehr Spielanteilen und viel Spiellust. Angetrieben aus der Zentrale vom erst 17-jährigen Pierre Emil Hjöbjerg und den schnellen Außen Niklas Horn und Marius Duhnke rollten die Angriffe auf das Gehäuse von Rainer Hausner. Frohnlachs Defensive extrem gefordert, da auch die Offensiven für wenig Entlastung sorgten. Mitte des ersten Durchgangs fing sich die Wischi-Elf und konnte durch Paul Scheller ihren ersten Ansatz einer Möglichkeiten verzeichnen. Fünf Minute vor der Pause kassierten die Hausherren dann aber doch das verdiente 0:2. Nach einem Standard brachten die Frohnlacher den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Marius Duhnke netzte aus der Nahdistanz ein. „Solche dummen Tore nach Standards müssen wir einfach besser verteidigen und verhindern!“, ärgerte sich Frohnlachs neuer Cheftrainer bei der anschließenden Pressekonferenz. Der Pausenstand war sicherlich auch in der Höhe verdient, da die Bayern-Bubis mit tollem Offensivfußball die Frohnlacher Verunsicherung konsequent nutzten.
Paul Scheller hatten auch einen schweren Stand vor allem wenn es gegen Kapitän Vladimir Rankovic ging.
Bastian Bieberbach
Auch im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild zunächst nicht. Die Scholl-Elf weiterhin konzentriert und effektiv. Eine Flanke aus dem Halbfeld verlängerte Friesenbichler per Kopf und am langen Pfosten lauerte wieder Marius Duhnke, der den Ball zwar nicht voll traf, aber als Volley-Aufsetzer über Rainer Hausner im Kasten landete. Die Entscheidung war damit gefallen und viele erwarteten nun einen echten Einbruch des VfL. Aber die Mannen um Kapitän Bastian Renk zeigten Moral und kämpften sich ins Spiel. In der 59. Minute vergab der Kapitän selbst die Großchance zum 1:3, als ihn Tayfun Özdemir vom rechten Flügel kommend, herrlich in Szene setzte. In dieser, der besten Frohnlacher Phasen gewannen Hofmann & Co. mehr Zweikämpfe und schafften es, die Partie ausgeglichener zu gestalteten. Wieder Renk und ein Mal Özdemir verpassten es, den möglichen Anschlusstreffer zu erzielen. 20 Minute vor dem Ende ließ dann die Zweite Garde des FCB den Ball nur noch sicher in den eigenen Reihen laufen, ohne den Druck der Anfangsphase in Richtung Tor dabei auszuüben.
Der VfL Frohnlach kann nun endgültig für die Bayernliga planen! „Unser Rückstand zum rettenden Ufer ist fast uneinholbar“, resümierte auch Stefan Braungardt am Ende. Dennoch versprach er den Zuschauern jedes Spiel mit der passenden Vorbereitung und der richtigen Einstellung anzugehen, denn es sei für viele seiner Spieler eine einmalige Chance, sich auf der Bühne der Regionalliga zu beweisen, meinte der 44-Jährige am Ende der Pressekonferenz. Der FCB klettert nach dem Sieg auf den fünften Rang, aber hat neun Zähler Rückstand auf den Rivalen 1860 München.
Spielbericht eingestellt am 30.03.2013 20:56 Uhr