Im Bamberger Fuchsparkstadion standen sich zwei Teams gegenüber, die ums Überleben in der Regionalliga kämpfen. Im Abstiegskampf galt es daher, gegen den direkten Konkurrenten zu punkten, um sich eine gute Ausgangsposition für die nächsten Aufgaben zu verschaffen. Für die Bamberger musste das Ziel sein, mit einem Sieg den Anschluss an das rettende Ufer nicht zu verlieren. Für Frohnlach war die Situation noch brisanter. Sie mussten unbedingt in Bamberg punkten, um das zarte Pflänzchen Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben zu halten. Beide Teams mussten also eigentlich, ohne Wenn und Aber, auf Sieg spielen, um ihre Ziele im Blick zu behalten. Dies war beiden Mannschaften auch anzumerken. Das Spiel war über weite Strecken zerfahren, auch aufgrund des witterungsbedingt nicht optimalen Platzes, und hätte am Ende auch anders ausgehen können.
Alexander Deptalla (re.) und Tayfun Özdemir (li.) gingen gleich energisch zur Sache.
Gerd Gätzschmann
Das Spiel begann unruhig. Beiden Teams war die Nervosität aufgrund der Wichtigkeit der Begegnung deutlich anzumerken. Insgesamt erwischte Frohnlach aber den besseren Start. Vor allem die offensiven Außenspieler der Gäste, Sinan Bulat und Paul Scheller, bereiteten den Bamberger Abwehrspielern große Probleme. Die Flügelspieler der Gäste schoben bei eigenem Ballbesitz bis zu den Außenverteidigern der Bamberger nach vorne und setzten die Verteidiger so, mit fast drei Stürmern, gehörig unter Druck. Folgerichtig erzielte auch einer dieser beiden Akteure nach nur fünf Minuten die Führung für den VfL, begünstigt durch die große Unordnung im Defensivverbund der Hausherren, die nach einem Freistoß der Gäste herrschte. Zunächst wurde der von der rechten Seite hoch in den Strafraum geschlagene Ball noch geklärt – allerdings zu kurz. Der Befreiungsschlag kam direkt hoch zurück in den Sechzehner, wo Sinan Bulat die Unordnung ausnutzte und den Ball völlig ungedeckt in die Maschen köpfte. Bamberg, vom frühen Rückstand kalt erwischt, war die Verunsicherung nun deutlich anzumerken. Bälle versprangen, Pässe kamen nicht zum Mitspieler und Zweikämpfe wurden verloren. Aus einer solchen Situation entstand auch die nächste Großchance der Gäste, nur vier Minuten nach dem Führungstreffer. Nachdem Bambergs Kapitän Florian Pickel, der heute nicht seinen besten Tag hatte, unter einem Ball durchsprang, tauchte Sinan Bulat erneut frei vor Bambergs Keeper Mario Aller auf. Dieser konnte den Schuss aus spitzem Winkel allerdings abwehren. Frohnlach spielte mit viel Einsatz und war dabei, den Gastgebern den Schneid abzukaufen. Den Bambergern gelang in der Folgezeit nicht viel. Wenn etwas nach vorne ging, dann über die linke Seite von Pickel und Gressler. Allerdings waren auch diese Versuche insgesamt zu ungenau und bruchstückhaft. Die Gäste hatten in dieser Phase der Partie noch einige gute Einschussmöglichkeiten und hätten höher in Führung gehen müssen. In der 28. Minute kam Bamberg dann zu seiner ersten Chance, als Josef Pickel den Ball auf den schön einlaufenden Christoph Herl ablegte. Dessen Schuss strich allerdings knapp am Tor vorbei. Nur fünf Minuten nach dem ersten Torschuss der Gastgeber fiel dann der zu diesem Zeitpunkt etwas überraschende Ausgleich, infolge der ersten gelungenen Kombination in Bambergs Offensive. Christoph Herl spielte zu Abdel Abou Khalil, der schön auf Alexander Deptalla weiterleitete. Dieser versenkte den Ball in der linken unteren Ecke des Tores der Gäste. Der Ausgleich brachte jedoch keineswegs mehr Sicherheit ins Spiel der Hausherren. Weiterhin passierten viele Fehler und so kamen die Gäste in den gut zehn Minuten bis zur Halbzeitpause zu weiteren drei sehr guten Torchancen. Jedoch vergaben diese Christian Brandt und gleich zwei Mal der gefährliche Sinan Bulat. So ging es mit einem Unentschieden in die Pause.
Von hinten kommend versucht Julian Gressel noch gegen Sinan Bulat an den Ball zu gelangen.
Gerd Gätzschmann
Die Unzufriedenheit des Bamberger Trainers Petr Skarabela mit dem ersten Durchgang drückte sich durch gleich zwei Pausenwechsel aus. Florian Wenninger und Lukas Görtler kamen ins Spiel und auch sonst wurde einiges umgestellt. Julian Gressler ging auf die Position des linken Verteidigers und Markus Fischer rückte aus der Zentrale auf den rechten Flügel. Die Umstellungen und die Pausenansprache des Trainers schienen Wirkung gezeigt zu haben: Bamberg trat in der Folgezeit deutlich verbessert auf. So hatte auch das Team aus der Domstadt die erste Gelegenheit durch Lukas Görtler, der nach Vorlage von Julian Gressel den Kasten jedoch verfehlte. Auch wenn Bamberg eine deutlich bessere Leistung zeigte, blieben weiterhin einige Ungenauigkeiten im Spiel. So kam Tayfun Özdemir, nach erneuter Unordnung in der Bamberger Hintermannschaft, auch zur ersten Chance der Frohnlacher, setzte den Ball aber über das Tor. Insgesamt spielte sich die Partie nun jedoch mehr im Mittefeld ab. Bamberg stand jetzt besser und ließ weniger Chancen zu. Beide Teams wollten, aufgrund der Brisanz des Spiels, nicht alles riskieren. Man merkte allen Akteuren die Nervosität an. Die Partie wurde wieder zerfahrener und gute Möglichkeiten resultierten meist aus Einzelaktionen, wie zum Beispiel durch Alexander Deptalla in der 60. Minute. Die erste Großchance der zweiten Hälfte hatte der Frohnlacher Thomas Karg in der 63. Minute, nachdem sich der starke Außenspieler Paul Scheller auf der rechten Seite durchgesetzt und eine mustergültige Flanke in die Mitte geschlagen hatte. Der Kopfball konnte allerdings in letzter Minute abgewehrt werden. In der Folgezeit flachte das Niveau der Partie etwas ab. Es wurden viele Zweikämpfe im Mittelfeld geführt, aus denen jedoch wenig Zählbares resultierte. Erst in der 83. Minute kam es zur nächsten gefährlichen Situation, dafür allerdings zu einem Paukenschlag der Bamberger. Nach einem Foul des Frohnlachers Dominik Schmitt brachte Bambergs Linksfuß Julian Gressler den Ball gefährlich vor das Tor der Gäste und fand dort den Kopf von Abdel Abou Khalil, der den Ball mustergültig ins Tor beförderte. Bamberg hatte das Spiel gedreht. Frohnlach stemmte sich nun mit letzter Kraft gegen die drohende, so verhängnisvolle Niederlage und hatte in der Nachspielzeit auch noch eine gefährliche Situation. Die gute Hereingabe des eingewechselten Sebastian Hoffmann passierte jedoch den Bamberger Strafraum, ohne dass ein Spieler den Ball erreichen konnte. So blieb es am Ende beim wichtigen Heimsieg für den FC Eintracht Bamberg.
Insgesamt ein glücklicher Sieg für Bamberg. Die Gäste aus Frohnlach hätten in der ersten Hälfte ihre Chancen besser nutzen müssen, dann wäre für sie deutlich mehr möglich gewesen. Nun hat sich Bamberg eine gute Ausgangsposition für die nächsten wichtigen Wochen geschaffen. Für Frohnlach sieht es, trotz guter Leistung, nach der erneuten Niederlage im Abstiegskampf sehr düster aus.
Spielbericht eingestellt am 23.03.2013 22:55 Uhr