von Wolfgang Fleischer
Mit einem überzeugenden 3:1-Heimsieg gegen den SV Seligenporten brachte sich der SVA in Stellung für das noch zu absolvierende Restprogramm, an dessen Ende nach dem Wunsch aller Beteiligten der Klassenerhalt stehen soll. Wäre die Saison heute beendet, wäre man „durch“, denn dank eines lupenreinen Hattricks von Peter Sprung tat man auch einen solchen in der Tabelle und verbesserte sich auf den 14. Platz, das untere Mittelfeld in Sichtweite.
In der vierten Auflage des ursprünglich auf den 21. Spieltag anberaumten Vergleichs nahm die Viktoria vom Anstoß weg das Ruder in die Hand und ließ das Wettberg-Team durch aggressives Pressing spielerisch nicht zur Entfaltung kommen. Bei schnellen über die Flügel vorgetragenen Angriffen beschwor man durch scharfe Hereingaben von der Grundlinie ein ums andere Mal Gefahr vor dem Seligenportener Kasten herauf. Nach einem schönen Anspiel von Fries auf Peter Sprung schoss dieser aus zentraler Position knapp drüber. Derselbe Vorbereiter, anderer Abnehmer nur eine Minute später: Diesmal zielte Giulio Fiordellisi knapp vorbei. Der Viktoria-Stürmer hatte nach 19 Minuten auch das 1:0 auf dem Fuß, doch konnte er eine Freund und Feind passierende scharfe Hereingabe nicht über die Linie bugsieren. Als dann der SVS besser ins Spiel fand, schwante den 347 Zuschauern an diesem Dienstagabend nichts Gutes, denn allzu oft hatten sich im bisherigen Saisonverlauf fehlende Knipser-Qualitäten bitter gerächt. Wie zur Bestätigung klatschte in der 29. Minute ein mit dem Innenrist an Maximilian Hinterkopf vorbei ins lange Eck gezirkelter Ball an den Innenpfosten des Viktoria-Gehäuses. Es sollte die dickste Chance des Gastes in der ersten Hälfte bleiben. Nachdem auch Steffen Bachmann in einer Kopie vorangegangener Spielsituationen an einem Fiordellisi-Flachschuss aufs lange Eck knapp vorbeirutschte (41.), stand das torlose Remis zur Halbzeit fest. Der Pausentee hatte eine belebende Wirkung auf die Klosterer, die zunächst das Heft in die Hand nahmen. SVS-Stürmer Engin Kalender, in der Winterpause als Ersatz für Topstürmer Bernd Rosinger verpflichtet, gleichermaßen bullig wie quirlig, war ein ständiger Unruheherd und netzte zum Entsetzen der Viktoria-Fans in der 50. Minute im Nachschuss aus spitzem Winkel zum 0:1 ein, nachdem er im ersten Versuch noch an Maximilian Hinterkopf gescheitert war. Alles rechnete jetzt mit einem langen, mühevollen Weg des SVA zurück ins Match, aber die Viktoria präferierte an diesem Tag eine Lösung, die ihr bis dato nur vom Hörensagen bekannt war: Sie schlug postwendend zurück. Vier Minuten nachdem Engin aus SVA-Sicht den Kalender auf Januar (Eiszeit) umgestellt hatte, war es dem Neuzugang auf Seiten des SVA, Peter Sprung, vorbehalten, nach einem Fehler von SVS-Torwart Brunnhübner, der eine scharfe Flanke nicht zu fassen bekam, die Hoffnung der SVA-Anhänger frühlingshaft ergrünen zu lassen. Der Knoten war geplatzt, was bei den Weiß-Blauen jede Menge Adrenalin freisetzte, das sie bis an die Grenzen ihrer physischen Leistungsfähigkeit gehen ließ. Die konsternierte Wettberg-Elf wurde völlig in die Defensive gedrängt, Angriff auf Angriff rollte auf das Tor von Brunnhübner, oft mit initiiert von Nico Koukalias, der in der 46. Minute für Markus Wosiek eingewechselt wurde. Nach einer Koukalias-Flanke kam Peter Sprung in der 62. Minute zum Kopfball, doch Brunnhübner war auf dem Posten und konnte das Leder über die Latte lenken. Man schrieb die 72. Minute, als der SVA auf die Siegerstraße einbog und zeitgleich in der Blitztabelle die Abstiegsplätze verließ. Peter Sprung hatte in dem heutigen Privatduell mit Brunnhübner diesem ein zweites Mal das Nachsehen gegeben, indem er einen schönen Doppelpass mit dem eingewechselten Ulbricht mit einem platzierten Schuss ins lange Eck veredelte. In der 76. Minute setzte sich Koukalias auf rechts schön durch, flankte nach innen, wo Peter Sprung mit seinem dritten Tor an diesem Tag den zweiten Sieg im neuen Jahr endgültig in trockene Tücher brachte. Von den Klosterern war eigentlich seit dem Ausgleich nichts mehr zu sehen, auch in der nach der Sprung-Gala verbleibenden Spielzeit kontrollierte das Dreßel-Team das Geschehen.
Fazit: ein hoch verdienter Sieg des SVA, der deutlich mehr Spielanteile hatte und über die gesamten 90 Minuten, mit Ausnahme einer kurzen Phase nach der Pause, das aggressivere und willensstärkere Team stellte, dass durchaus auch spielerisch zu gefallen wusste. Man tut allerdings gut daran, im Hinblick auf den nächsten Gegner, Schlusslicht VfL Frohnlach, auf dem Boden zu bleiben. Ein Tabellenletzter, der aus den letzten drei Spielen gegen Ismaning, Fürth und Rosenheim sieben Punkte holte, ist und bleibt gefährlich und dürfte noch motivierter auftreten als das tabellarisch jenseits von Gut und Böse befindliche Team von Karsten Wettberg.
Spielbericht eingestellt am 17.04.2013 13:09 Uhr