Einen kleinen Lauf hat der FC Eintracht Bamberg 2010 mit zwei Siegen in Folge hingelegt und die Mannschaft zeigte gegen Fürth gar eine klasse Leistung. Ebenso die Viktoria Aschaffenburg, die mit zwei Siegen gegen Buchbach und Frohnlach weiter Richtung Tabellenmitte marschierte. Man konnte also gespannt sein, wer in dieser Partie seine Form bestätigen würde. Bamberg reagierte mit Patrick Wagner, Jürgen Höfer und Frank Schmittschmitt aus der Kreisklassen-Reserve auf die immensen Verletzungssorgen und füllte so die Auswechselbank auf. Doch auch Neuzugang Mirza Mekic war mit nach Aschaffenburg gereist, musste zunächst aber ebenfalls auf der Bank Platz nehmen.
Sebastian Saufhaus (li.) kann den Ball vor dem heraneilenden Christoph Herl (re.) schlagen.
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Bamberg startete verheißungsvoll in die Partie. Es waren nicht einmal 30 Sekunden gespielt, da gab es auch schon den ersten Eckball, und spätestens als kurz darauf Florian Wenninger im Aschaffenburger Strafraum elfmeterverdächtig gelegt wurde, nahm die Partie so richtig Fahrt auf. Der gut leitende Schiedsrichter Christian Dietz vom FC Kronach zeigte in dieser Szene wohl zu Recht nicht auf den ominösen Punkt. In der 13. Spielminute hatte Alexander Deptalla die Führung für den FC Eintracht Bamberg auf dem Fuß, als er mit einer schönen Täuschung zwei Aschaffenburger umspielte, dann aber mit seinem Schuss am Pfosten scheiterte. Dies war dann wohl auch der „Hallo-Wach“-Ruf für die Viktoria. Simon Schmidt versuchte es jetzt seitens der Viktoria immer wieder über rechts, vorbei am Bamberger Victor Gradl, zunächst allerdings noch mit mäßigem Erfolg. Nach einem Zweikampf war Aschaffenburgs Trainer, Antonio Abbruzzese, dann auch schon gezwungen, einen ersten Wechsel vorzunehmen. Marcello Fiorentini hatte sich dermaßen schwer am Knöchel verletzt, dass er wenig später zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden musste. Nach dieser Unterbrechung wurde dann auch wieder Fußball gespielt. In der 21. Minute versuchte sich Fnan Tewelde mit einer herrlichen Flanke auf Simon Schmidt, welcher diese nur knapp verpasste. Jetzt kam Aschaffenburg immer besser ins Spiel. Eine schöne Ballstafette zwischen Aschaffenburgs Kapitän Markus Horr und Giulio Fiordellisi brachte Gefahr vor das Bamberger Gehäuse, wobei Scheufens den anschließenden Schuss noch parieren konnte, nicht aber den platzierten Nachschuss von Steffen Bachmann. Nur wenige Minuten später hätte es dann für Bamberg fast zum Ausgleich gereicht, als Jo Bechmann nach einem Freistoß frei vor Ricardo Döbert auftauchte, dann aber an der Latte und der Abseitsregel scheiterte. Der Knackpunkt im Spiel ereignete sich wohl in der 36. Spielminute, als sich nach einem relativ harmlosen Foul die Spieler Florian Wenninger und Sebastian Saufhaus ein kleines Wortgefecht leisteten, in dessen Folge sich der Bamberger zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ. Schiedsrichter Christian Dietz blieb in dieser Szene nichts anderes übrig, als dem Bamberger hier die Rote Karte zu zeigen. Kurz vor der Pause hatte Christopher Kettler noch Glück, dass die Schiedsrichter der heutigen Partie immer auf Ballhöhe waren, denn sein Foul an Giulio Fiordellisi war knapp an der Grenze zur „Notbremse“, was wiederum Rot bedeutet hätte. Den Schlusspunkt in Halbzeit Eins setzte der eingewechselte Patrick Amrhein, als er von Steffen Bachmann schön frei gespielt wurde und mit einem satten Schuss das Tor nur denkbar knapp verfehlte.
Mit einem Fallrückzieher klärt Dominik Waltrapp den Ball.
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Nach der Pause übernahm Aschaffenburg sofort die Initiative und versuchte die Bamberger mit einem leichten Pressing unter Druck zu setzen. Besonders das Duo Steffen Bachmann und Giulio Fiordellisi traten mit ihren Angriffen über die linke Außenbahn immer mehr in Erscheinung. So auch in der 52. Spielminute, als Giulio Fiordellisi, diesmal über rechts, durchbrach und aus spitzem Winkel das 2:0 markierte. Das hatten sich die Mannen von Petr Skarabela sicher anders vor gestellt, doch es kam noch dicker. Nur zwei Minuten später musste Scheufens erneut hinter sich greifen, als Nico Koukalias den Ball zum 3:0 einschob. Aschaffenburg hatte jetzt vollends das Spiel unter Kontrolle. Aus einer gesicherten Abwehr heraus wurden immer wieder Konter auf das Bamberger Tor gefahren. In der 69. Minute trat abermals Giulio Fiordellisi als genialer Vorbereiter in Erscheinung, als er Matthias Fries bediente, welcher keine Mühe hatte, Scheufens zu überwinden. Der agile und nimmermüde Steffen Bachmann auf Seiten der Viktoria drehte jetzt vollends auf und beschäftigte Bambergs Neuzugang Mirza Mekic. Die 73. Minute hätte dann auch fast das 5:0 für den Gastgeber gebracht, als Steffen Bachmann einen Seitfallzieher knapp neben das Tor setzte. Von Bamberg war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel zu sehen, zu sehr war man damit beschäftigt, sich nicht noch einen Konter einzufangen. Die letzte Aktion in dieser Partie war dann auch so ein Konter. Schnell und genial vorgetragen über Kapitän Markus Horr, der den mitgelaufenen Patrick Amrhein bediente. Scheufens hatte dann aber keine Mühe, den Schlenzer von Patrick Amrhein zu klären.
Der Sieg von Viktoria Aschaffenburg über den FC Eintracht Bamberg ging, auch in dieser Höhe, vollkommen in Ordnung. Knackpunkt in dem Spiel war wohl die Rote Karte an Florian Wenninger in der 36. Spielminute. Aschaffenburg hat mit dem dritten Sieg in Folge den Anschluss an das obere Tabellendrittel hergestellt und könnte mit einem Sieg am kommenden Sonntag gegen die „kleinen“ Bayern diese gar überholen. Für Bamberg gilt der alte Spruch: Mund abwischen – weiter geht’s!
Spielbericht eingestellt am 04.10.2012 02:17 Uhr