Beide Teams waren in 2024 noch ohne Dreier bis dahin und verbuchten in den ersten Auftritten jeweils eine Niederlage und ein Remis. Aufgrund der Tabellensituation lastete der größere Druck in diesem Derby natürlich auf den Bambergern. Trainer Jan Gernlein nahm im Vergleich zum vergangenen Spiel die eine oder andere Veränderung vor.
Hier schraubt sich der Schweinfurter Kevin Frisorger am höchsten.
Markus Schütz
Es waren erst wenige Sekunden gespielt, da hätte es schon 0:1 stehen können. Im Strafraumgetümmel bekamen die Bamberger den Ball nicht geklärt und Adam Jabiri kam zentral zum Abschluss, setzte den Ball aber knapp am Pfosten vorbei. Nach diesem stürmischen Beginn der Gäste holten diese sich viel Ballbesitz und spielten immer wieder druckvoll nach vorne. So dass die Bamberger, wie über weite Strecken des ersten Durchganges, zum Reagieren gezwungen waren. Der FC Eintracht stand tief und kompakt, machte die Räume eng, so dass in der Folgezeit allenfalls Halbchancen für die energisch auftretenden Schnüdel herauskamen. Nach einem tollen Angriff über rechts und über drei Stationen kam nach etwas mehr als einer Viertelstunde dann wiederum Adam Jabiri zum Abschluss. Zentral aus etwa 13 Metern verfehlte er allerdings erneut sein Ziel knapp. Kurz darauf hatte Ben Olschewski im Bamberger Tor Glück, als er den ihn anlaufenden Severo Sturm anschoss, aber der Ball prallte knapp am Tor vorbei. Es wäre Sturms 13. Tor gewesen und ein kurioses noch dazu. "Wir haben gut nach vorne verteidigt, hatten Vorteile - aber im letzten Drittel fehlte uns ein wenig die Zielstrebigkeit." Die Worte von Schweinfurts Trainer Marc Reitmaier auf der Pressekonferenz nach dem Spiel beschrieben das Geschehen bis dahin und vor allem in der Viertelstunde vor dem Halbzeitpfiff ziemlich treffend. So blieb die Kontrolle weiterhin bei den Schnüdeln, die Durchschlagskraft ließ allerdings zu wünschen übrig. Für die Bamberger setzte Luca Ljevsic mit seinem Linksschuss ein erstes offensives Lebenszeichen, er setzte aber zu hoch an. Dazu gab es nach einem Schmitt-Freistoß aus dem Halbfeld noch eine Kopfballgelegenheit für Christopher Kettler, aber auch der Ball ging drüber. Ansonsten gab es für die Gastgeber gegen die aufmerksamen Schweinfurter offensiv kaum ein Durchkommen. Umso wichtiger, dass bis zum Pausenpfiff des guten Schiris Dr. Markus Huber die Null stand.
Der Bamberger Luis Schneider (li.) wird von Eduard Mahmuti gestellt.
Markus Schütz
"Ich habe die Intensität vermisst.", sagte Bambergs Trainer Jan Gernlein nach dem Spiel. Die Intensität gegen den Ball und in den Zweikämpfen, die es gerade im Abstiegskampf braucht. In den zweiten Durchgang allerdings kamen die Bamberger besser rein. Nicht nur, weil Luis Schneiders Abschluss knapp am langen Pfosten vorbei ging, sondern weil sich der Auftritt der Bamberger zumindest in der Anfangsphase in Richtung Augenhöhe bewegte. Etwas mutiger und etwas höher agierten die Gastgeber nun. Eigene Gefahr gab es, wenn überhaupt, aus Standards. Nach einem solchen kam Sebastian Valdez zum Kopfball - aber Adam Jabiri klärte für seinen schon geschlagenen Keeper auf der Linie. Etwas mehr als 20 Minuten vor dem Ende gingen die weiterhin gefährlicheren Schweinfurter dann verdient - und am Ende auch entscheidend - in Führung. Ausgangspunkt des 0:1-Treffers war ein Flugball ans lange Fünfereck, dort brachte Severo Sturm den Ball per Kopf in Richtung langer Pfosten, wo sich Fabio Bozesan in den Ball warf. Irgendwie bugsierte er den Ball dann im Fallen bzw. Liegen an Keeper Ben Olschewski vorbei über die Torlinie. Die Bamberger reagierten und wechselten mit den Offensiven Patrick Görtler und Timm Strasser und kurz darauf mit Felix Popp einiges an Körpergröße ein für den Schlussakkord, in dem zumindest noch der Ausgleich gelingen sollte. Fast aber hätte Fabia Bozesan dann alles klar gemacht, aber Marco Schmitt warf sich in den Schuss und klärte zur Ecke. Der FCE hielt sich jetzt viel um den Sechzehner der Schweinfurter auf und drückte die Gäste hinten rein, leider fehlten halt die Abschlüsse bis in die Nachspielzeit hinein. Dann allerdings kam zunächst Luca Ljevsic zum Abschluss, aber die vielbeinige Schnüdel-Abwehr blockte - und den Nachschuss setzte Timm Strasser über die Querlatte. Kurz darauf pfiff Schiri Huber die Partie ab.
Luca Ljevsic (re.) wird vom Gästeakteur Nils Piwernetz bedrängt.
Markus Schütz
Die Schweinfurter gewannen die Partie verdient. Schon im ersten Durchgang hätten sie in Führung gehen müssen, ließen aber zu viel liegen. "Dass wir dann durch ein Kuller-Tor gewinnen, ist egal. Wichtig war, dass wir den Treffer erzwungen haben!", sagte Trainer Marc Reitmaier. Der FC Eintracht hatte weniger Chancen als der Gegner, hätte mit ein wenig Glück zum Schluss aber noch zum Ausgleich kommen können. Das hätte aber nicht den Chancen- und Spielanteilen entsprochen. Nach oben in Richtung rettendes Ufer hat sich für den FCE erst einmal nichts geändert, der erste Abstiegsplatz ist allerdings in Richtung unten einen Zähler näher gekommen.
Spielbericht eingestellt am 09.03.2024 20:48 Uhr