Acht Punkte aus den letzten fünf Spielen stimmten den FC Eintracht Bamberg vor dem Gastspiel beim FC Bayern München 2 durchaus zuversichtlich, auch aus der Landeshauptstadt mit etwas Zählbarem heimzukehren. Die Bayern-Amateure absolvierten aufgrund Krankheit und Länderspielpause die vergangenen zweieinhalb Wochen keine Begegnung, auf der anderen Seite musste Bamberg jüngst am Dienstag zu Hause gegen Augsburg ran, am Freitag zuvor war man in Memmingen zu Gast. Nun das dritte Spiel innerhalb sieben Tage gegen eine ausgeruhte Rekordmeister-Reserve, bei der Torhüter Lukas Schneller nach fast zweijähriger Verletzungspause sein Comeback feiern durfte. Vor den ca. 650 Zuschauern, davon in etwa 70 aus der Domstadt - verteilt auf Sitztribünen und Gästeblock - begann die Begegnung pünktlich um 19 Uhr bei besten Fußballbedingungen.
Münchens Benedikt Wimmer (li.) wird früh vom Bamberger Angreifer Patrick Görtler angelaufen.
Alexander Grober
Von Beginn an waren die Bayern-Amateure drückend überlegen. Man machte schnell klar, dass Halbprofis gegen Vollamateure auf dem Feld stehen, die teilweise bis mittags zuvor noch der täglichen Arbeit nachgehen mussten. Dementsprechend viel Ballbesitz hatten die Bayern von Beginn an und sie machten auch von Beginn an Druck. Nach sechs Minuten der erste Warnschuss der Gastgeber, als aber Fabian Dellermann beim 16-Meter-Schuss von Lovro Zvonarek auf der Hut war. Drei Minuten später musste er dann das erste Mal hinter sich greifen, als Dion Berisha's Abschluss von der Strafraumkante zum 1:0 einschlug.
Der Führungstreffer gab den Gastgebern gegen tief stehende Domstädter natürlich Sicherheit. Bamberg hatte nach 13 Minuten die erste gute Szene, als Jonas Hartwigs Kopfball aber Lukas Schneller über die Latte lenken konnte. Es war eine der wenigen Torchancen der Eintracht in Halbzeit Eins, da man ansonsten fast ausschließlich mit Defensivarbeiten beschäftigt war. In der 19. Spielminute dann das 2:0 für die Gastgeber, als Lovro Zvonarek auf Kapitän Timo Kern durchsteckte. Aus kurzer Distanz hatte er dann wenig Mühe zu erhöhen.
Danach passierte in den nächsten zehn Minuten nicht viel. Bamberg wurde nun etwas mutiger, doch nach 34 Zeigerumdrehungen wurde man eiskalt ausgekontert. Copado Schrobenhauser bekam das Leder diagonal in den Lauf gespielt. Seine Flanke war maßgeschneidert für den eingelaufenen Timo Kern, der seinen Doppelpack schnüren konnte. Wenig später darauf dann noch das 4:0, als Marc Reischmann den Ball im Mittelfeld hergeben musste und Berisha den Pausenstand von 4:0 besorgen konnte (36.).
Packender Fight um den Ball zwischen David Jonathans (li.) und Marc Reischmann.
Alexander Grober
Zu Beginn der zweiten Halbzeit sollte sich am Spielgeschehen nicht viel ändern. Die Bayern machten dort weiter, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten. Schon nach wenigen Minuten war man einige Male vor dem Tor von Fabian Dellermann, nach fünf Minuten erhöhte dann Copado Schrobenhauser auf 5:0. Simon Kollmer verlängerte unglücklich, als der Ball dem FCB-Angreifer vor die Füße fiel und dieser aus zwölf Metern erhöhen konnte.
Jan Gernlein wechselte dann einige Male durch und brachte schon zur Pause zwei frische Kräfte und nach 57 Minuten zwei weitere neue Akteure in das Spiel, was Wirkung zeigen sollte. Die Bayern nahmen in der Folgezeit auch einige Wechsel vor und vor allem ein, zwei Gänge heraus. In der ersten Stunde hatten die Bamberger große Probleme gegen die spielstarken Bayern und fanden kaum ein Mittel. Doch danach wurde man mit zunehmender Spieldauer besser. Auch die Tatsache, dass der 18-jährige Muiz Alli - eigentlich noch U19-Landesligaakteur - sein Regionalligadebüt geben durfte, spricht für den konsequenten Bamberger Weg, mit Mannen aus dem eigenen Nachwuchs die Regionalligasaison zu bestreiten.
Als dann die Schlussphase angebrochen war, konnte Philipp Hack nach 73 Minuten auf 5:1 verkürzen, als er bei einer scharfen Hereingabe von Tobias Linz von links nur noch den Fuß hinhalten musste. Zwei Minuten später wurde gleicher Akteur im letzten Moment im Strafraum vom Ball getrennt - ansonsten hätte es wohl 5:2 gestanden.
Der heimische Joker Taichi Fukui sorgte dann nach 76 Minuten für den alten Fünf-Tore-Vorsprung der Landeshauptstädter, woraufhin Bamberg die passende Antwort parat hatte. Philipp Hack konnte per Heber erneut verkürzen zum 6:2, als die 78. Spielminute lief. Den Schlusspunkt setzte dann Debütant Muiz Alli, der nach einem guten Spielzug der Domreiter eine Hereingabe von Luca Leistner über die Linie drücken konnte. Das war dann auch der endgültige Schlusspunkt in der Begegnung, welche die Bayern-Amateure verdient gewinnen konnten.
Der eingewechselte Taichi Fukui (re.) wird von Fabio Reck früh angelaufen.
Alexander Grober
Über 90 Minuten gesehen ist der Heimsieg der Bayern natürlich verdient. Besonders in der ersten Halbzeit spielten die Mannen von Holger Seitz den Aufsteiger phasenweise an die Wand, als man in den Zweikämpfen überhaupt keinen Zugriff fand. Auf der anderen Seite konnten sich die Bamberger in der zweiten Halbzeit deutlich steigern und drei gut herausgespielte Tore erarbeiten.
Die Schlussphase der Domreiter gibt Hoffnung für die letzten fünf Spiele vor der Winterpause, wo es gegen Illertissen (28.10. - auswärts), Aubstadt (4.11. - zu Hause), Ansbach (11.11. - auswärts), Aschaffenburg (18.11 - zu Hause) und Buchbach (25.11. - auswärts) geht.
Spielbericht eingestellt am 21.10.2023 02:52 Uhr