Als das Duell David gegen Goliath sahen die Bamberger das Spiel gegen das noch ungeschlagene Spitzenteam aus Würzburg, das unter Profibedingungen arbeitet - im wahrsten Sinne des Wortes. Dennoch wollten die Jungs um Trainer Jan Gernlein natürlich alles versuchen, etwas Zählbares daheim zu behalten. Gelingen sollte das aus einer kompakten Grundordnung in einer Art 5-3-1-1. Aus der heraus sollte immer wieder schnell umgeschalten werden.
Gäste-Kapitän Peter Kurzweg (li.) kann den Außenrist-Pass von Luca Ljevsic nicht verhindern.
Markus Schütz
Lange die Null halten ist in der Regel eine der Hoffnungen, wenn eine Mannschaft als Außenseiter in ein Spiel geht. Diese Hoffnung der Bamberger zerstörten die früh anlaufenden und dynamisch beginnenden Kickers schon nach drei Minuten. Als sich nämlich Dardan Karimani über rechts durchsetzte und sein scharfer Ball aus spitzem Winkel unhaltbar von einem Bamberger Abwehrbein ins eigene Tor abgefälscht wurde. Die Antwort der Bamberg ließ aber nicht lange auf sich warten. Ausgangspunkt des 1:1 war ein Einwurf für den FCE Mitte der gegnerischen Hälfte. Der Ball kam zu Philipp Hack, der wurde an der Sechzehnerlinie nicht aufgenommen, konnte sich den Ball zurecht legen und unbedrängt aber sehenswert ins lange Eck setzen. Diese schnelle Antwort war wichtig für die Bamberger. Aber weitere drei Minuten später führten die Gäste bereits wieder. Nach einem berechtigten Foulelfer ließ sich Saliou Sané die Chance nicht entgehen und stellte auf 1:2. Ganz schön was geboten in der ersten Viertelstunde. Die Gäste gingen immer wieder früh in die Balleroberung und suchten sich ihre Anlaufsituationen intelligent aus. Und: Sie waren bei fast allen ihrer Standards gefährlich. Und so entstand auch das 1:3 nach einer Franjic-Ecke. Marius Wegmann lief Richtung kurzer Pfosten ein und lenkte den Ball aus kurzer Distanz per Kopf in die Maschen. Das sah zwar zu einfach aus, war eben aber auch gut gemacht. Und dadurch, dass Wegmann vor seinen Verteidiger und der Ball dann perfekt kam, schwer zu verteidigen. Was den FCE anging, so schaltete der ein paar Mal richtig gut um, ohne allerdings entscheidend durchzudrücken. So waren die Abschlüsse von Marco Schmitt und David Lang eine sichere Beute von Vincent Friedsam. Gefährlicher waren die Würzburger, bei denen Dardan Karimani nach etwa einer halben Stunde das Lattenkreuz im Weg stand. Die Schablone der angestrebten Bamberger Angriffe gab es dann ein paar Minuten vor der Pause: Ballgewinn im Zentrum, Luca Ljevsic wurde über rechts geschickt und flankte nach innen. Aber David Lang konnte den Ball per Kopf nicht mehr entscheidend drücken.
Würzburgs Benjika Caciel (rot) wird von den Bambergern Luca Ljevsic und Andreas Mahr (re.) verfolgt.
Markus Schütz
Anders als im ersten Durchgang passierte vor den Toren im zweiten erst einmal nicht so viel. Würzburg blieb mit der Führung im Rücken zwar das Team mit mehr Ballbesitz, aber die Bamberger hielten wuchtig dagegen, ließen in der Phase nichts zu, kamen aber auch selbst gegen die stabilen Kickers nicht durch. Die erste richtig gute Gelegenheit hatten dann die Gäste in der 65. Minute, als Ivan Franjic eine Flanke an den langen Fünfer volley drüber setzte. Wenig später forderten auch die Bamberger einen Strafstoß, als Marc Reischmann im Sechzehner zu Fall kam. Das sah nicht astrein aus, aber Schiri Hanslbauer hatte gute Sicht und ließ zum Unmut der Bamberger weiterlaufen. Nur, wenn hier der Anschluss gelungen wäre, wäre vielleicht noch etwas drin gewesen. So bekamen die Bamberger in vorderster Front sofort Druck, wenn sie mit dem Rücken zum Tor angespielt wurden. Mit dem Gesicht zum Tor und mit Ball in die Räume starten, das klappte zu selten. Etwas weniger als eine Viertelstunde war noch zu spielen, da sorgte Saliou Sané für die Vorentscheidung. Eine Ecke kam lang auf Daniel Hägele, der brachte den Ball scharf vors Tor - und mit ein wenig Glück beförderte Saliou Sané ihn aus kurzer Distanz über die Linie. Die Würzburger spielten weiter nach vorne, sorgten für noch zwei, drei gefährliche Aktionen - und für den fünften Treffer, den der eingewechselte Pacal Moll beisteuerte.
Der starke Maximilian Jaziser (re.) läuft den Bamberger Philipp Hack an.
Markus Schütz
Die Kickers prästentierten sich als geschlossene Einheit, waren mit und ohne Ball sehr aktiv, waren spielstark und effektiv. Und waren dadurch die überlegene Mannschaft. Der FC Eintracht machte das eigentlich im Rahmen seiner Ausrichtung gegen den favorisierten Gegner gut, aber das 1:2 fiel zu schnell und den möglichen Elfer gab es nicht. Und so gingen die Kickers als verdienter Sieger vom Feld.
Spielbericht eingestellt am 17.09.2023 01:55 Uhr