von Fabian Strauch
Eine kalte Dusche ereilte die SpVgg Ansbach im Heimspiel gegen den FC Augsburg II direkt nach Anpfiff des so wichtigen Matches, als die Gäste in Person von Cevis mit dem ersten Torschuss aus 18 Metern in Führung gingen. Den Nullneunern merkte man die Verunsicherung in der Folge jedoch nicht wirklich an, vielmehr antworteten die Hasselmeier-Schützlinge mit diversen Offensivaktionen. Bei einer Doppelchance fand Schelhorn den abwehrenden Fuß von Gäste-Keeper Lubik, ehe Brekner geblockt wurde (13.). Nachdem Schmidt einen Freistoß in aussichtsreicher Position in den zweiten Stock setzte (17.), scheiterten Brekner und Herzner hintereinander am aufmerksamen Lubik, der bei einer weiteren SpVgg-Möglichkeit nicht eingreifen musste, weil Schmidt nach Herzner-Anspiel erst seine Beine sortieren musste (23.). Keine 120 Sekunden später glühten Lubiks Fäuste bei einem Schelhorn-Gewaltschuss, bevor der Nachschuss von Schmidt weit über dem FCA-Kasten landete. In jene Druckphase hinein rächten die Augsburger die bis dato ungenügende Ansbacher Torausbeute und erhöhten nach einem Angriff über links durch Müller, der mit der Hacke einen Schuss aus dem Rückraum entscheiden abfälschte, auf 2:0.
Die Hausherren wirkten geschockt und brachten sich durch eigene Fehler in weitere Bedrängnis, als Nullneuner-Schlussmann Heid im Spielaufbau Torschütze Müller anschoss und der SpVgg-Keeper seinen Lapsus aber wieder geraderücken konnte, indem er den schnellen Abschluss mit dem Arm entschärfen und sich das Leder aus der Luft pflücken konnte (31.). Auf der anderen Seite war es in der 35. Minute eine feine Einzelleistung von Herzner, die neue Hoffnung im Ansbacher Lager aufkommen ließ. Der bullige Angreifer tankte sich gegen zwei Augsburger in den FCA-Sechzehner vor und brachte das Leder im kurzen Eck zum Anschlusstreffer unter. Die kurzweilige Partie hatte bis zur Halbzeit noch weitere Highlights in petto. Drei Zeigerumdrehungen nach dem 1:2 zog Augsburgs Cevis in Robben-Manier vom linken Flügel nach innen und visierte mit seinem Schlenzer das Lattenkreuz an. Quasi im Gegenzug musste Gäste-Verteidiger Katic als letzter Mann ins Laufduell gegen Ansbachs Schmidt. Der SpVgg-Akteur kam dabei zu Fall und reklamierte auf Notbremse, doch der Referee ließ wohl zu Recht weiterlaufen. Nachdem Berisha für den FCA mit einem Schuss aus 18 Metern knapp an der falschen Seite des Pfostens vorbeizielte und die Ansbacher weiterhin am Leben ließ, bedankten sich die Gastgeber mit dem Ausgleich. Schelhorn initiierte einen Angriff über die rechte Seite und wechselte via Flachpass eben jene zum heraneilenden Brekner, der die Pille maßgenau mit der Innenseite rechts oben ins Tordreieck zum 2:2 legte. Danach war 15 Minuten durchpusten angesagt.
Ansbachs Pepe Brekner jubelt nach seinem Treffer zum 2:2-Ausgleich.
fussballn.de / Strauch
Die Ansbacher nutzten nach dem Seitenwechsel ihr Momentum und warfen die Offensivmaschinerie erneut an: Herzner prüfte Lubik aus spitzem Winkel erfolglos und auch Schelhorn war nicht mit Fortuna im Bunde, als er unverhofft freie Bahn hatte und das Leder - zudem aus Abseitsposition - am langen Pfosten vorbeisetzte (47., 49.). Der Aufsteiger blieb jedoch weiterhin am Drücker und erzwang so den nächsten Treffer. Der umtriebige Brekner brachte das Leder von links scharf vor das Tor, wo FCA-Innenverteidiger Katic das Leder beim Klärungsversuch in die eigenen Maschen zum umjubelten 3:2 für die Nullneuner beförderte. Auch im weiteren Spielverlauf gab es nur eine Richtung, die Augsburger Kiste stand quasi unter Dauerbeschuss. Der eingewechselte Niklas Seefried zielte nach rund einer Stunde halblinks ansatzlos den rechten Innenpfosten an, bevor ein unwiderstehliches Schmidt-Grundliniensolo von Seefried mit der Innenseite nur noch aus fünf Metern zum 4:2 über die Linie gedrückt werden musste. Damit war die Gegenwehr der im zweiten Spielabschnitt chancenlosen Gäste endgültig gebrochen. In der Schlussphase konnte sich Lubik nochmal auszeichnen, als er einen schwierigen Flatterball des eingewechselten Landshuter mit Mühe und Not zur Ecke entschärfen konnte. Jene wurde von Brekner getreten und fand in der Mitte Innenverteidiger Weeger, der eingesprungen den 5:2-Endstand einer fulminanten Partie markierte.
Die Ansbacher reisen nun am letzten Spieltag nach Heimstetten und müssen zunächst ihre eigenen Hausaufgaben erledigen, ehe man auf einen Patzer der DJK Vilzing in Illertissen zum direkten Klassenerhalt hoffen muss. Die Vilzinger hatten durch einen ganz späten 1:0-Sieg über Buchbach ihren Ein-Punkt-Vorteil vor den Ansbachern gewahrt.
Spielbericht eingestellt am 20.05.2023 19:20 Uhr