Es war alles angerichtet für das Spitzenspiel des 15. Spieltag. Aufgrund des großen Zuschauerandrangs wurde die Partie mit einigen Minuten Verzögerung angepfiffen. 3409 Zuschauende waren es am Ende bei allerbestem Fußballwetter. Auch aus Burghausen waren um die 100 Fans angereist, um ihre Mannschaft beim so schweren Auswärtsspiel in Würzburg zu unterstützen. Der SV Wacker war bis dato in der Fremde in dieser Saison noch ungeschlagen.
Kickers-Kapitän Peter Kurzweg war nach dem er im letzten Spiel krankheitsbedingt aussetzte, wieder mit von der Partie. Wie immer mit vollem Einsatz.
Steffen Krapf
der am Freitag in Heimstetten noch krankheitsbedingt fehlte, konnte wieder von Beginn an ran. In die Startelf kehrten auch Maximilian Zaiser, Benjika Caciel und Benyas Junge-Abiol zurück. Anders als beim 3:0-Auswärtssieg gegen Heimstetten als Wildersinn im 3-5-2 spielen ließ, setzte er diesmal wieder auf die altbewährte 4-3-3-Formation. Die vom Isländer Hannes Sigurdsson trainierten Gäste spielten in einem 4-5-1.
Die Anfangsphase gehörte ganz klar den sehr druck- und schwungvollen Hausherren. Dem Gast gelang es zunächst überhaupt nicht sich mit eigenen Aktionen aus der Umklammerung des Spitzenreiters zu lösen. Nach nicht einmal zehn Minuten ließen die Kickers eine Doppelchance auf die Führung ungenutzt. Benjika Caciel scheiterte an Wacker-Schlussmann Markus Schöller (8.), Saliou Sané verfehlte das Tor kurz darauf auf Zuspiel von Maximilian Zaiser.
Anschließend gelang es der Sigurdsson-Elf sich etwas zu befreien und eigenen Ballbesitz zu generieren und eben nicht mehr ganz so tief zu stehen. Die Kickers entgegneten mit weiter aggressivem und hohem Angriffspressing. Burghausen kam in der Phase gut damit zu recht, spielte sich das ein ums andere Mal frei und kam dann auch zu ersten kleineren Torannäherungen und Eckbällen. Die nächste Chance hatten trotzdem die Kickers. Dominik Meisel verfehlte mit seinem Schuss aus 18 Metern das Wacker-Gehäuse jedoch. Nach einer halben Stunde stellten die Gäste dann das Spiel etwas auf den Kopf, als sie nach einem schön vorgetragenen Angriff über die linke Seite durch ihren Torjäger Andreas Winklbauer in Führung gingen. Bis zur Pause suchten die Kickers zwar nach einer Antwort auf den Rückstand, fanden jedoch keine Lösungen mehr gegen jetzt sehr stabil wirkende Bughausener.
Wie immer umtriebig: Kickers-Flügelspieler Benjika Caciel.
Steffen Krapf
Nach dem Seitenwechsel ging es ohne jede Abtastphase weiter. Andrija Bosnjak vergab, nach dem Kickers-Vizekapitän und Abwehrchef Daniel Hägele im Laufduell mit Winklbauer ein Lapsus unterlief, die ganz, ganz große Chance auf das 0:2 leichtfertig (49.). Das rächte sich im direkten Gegenzug bitterböse: mit dem 0:1 durch Felix Göttlichers Kopfballtor nach einer Ecke von Ivan Franjic. In der Folge spielten die Rothosen voll auf Sieg. Burghausen verteidigte und griff auch gerne zu destruktiven Mitteln. In der 56. Minute parierte Schöller einen Distanzschuss von Zaiser glänzend. Die Kickers liefen fleißig an, jedoch lange ohne Erfolg. Als schon alles auf ein Unentschieden hinwies, hatte Saliou Sané seinen stärksten Moment der Partie, als er der Abwehr kurz entwischte, mit einem feinen Außenrisspass zur Sechzehnerkante zurücklegte – dort rauschte Dominik Meisel an, der zum 2:1 vollendete (85.). Ein Burghausener Comeback blieb aus. In der Nachspiezeit enteilte der widermal bärenstarke Ivan Franjic noch allen auf dem Feld und schoss ins leere Tor zum umjubelten 3:1 ein.
Dominik Meisel jubelt über den 2:1-Führungstreffer.
Steffen Krapf
Die Würzburger Kickers siegten dank einer energiegeladenen und reifen Leistung verdient im Spitzenspiel gegen Verfolger Wacker Burghausen. Die Rothosen bieten sich damit weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen an der Tabellenspitze der Regionalliga Bayern mit der SpVgg Unterhaching, die parallel ihr Auswärtsspiel gegen Türkgücü München ungefährdet mit 3:0 gewinnen konnte.
Spielbericht eingestellt am 03.10.2022 19:24 Uhr