von Marco Galuska
Auf tiefem Geläuf - die Austragung der Partie stand am Vortag noch auf der Kippe - hatten die Hausherren gleich eine gute Schussposition, doch der Abschluss von Kroiß im Strafraum war zu unplatziert (2.). Ansonsten war erst einmal abtasten angesagt. Ein Distanzschuss von Aigner war für Heid nach einer Viertelstunde kein Problem, so wie auch der Abschluss von Landeck nach einer Eckballvariante in den Armen des Ansbacher Keepers landete. Gerade als das Spiel so vor sich hinplätscherte war es ein starker Ball von Kestel in die Tiefe, Herzner ging gegen Böhnlein entschlossen zum Ball und netzte dann frei vor Stephan sicher ein (20.).
Beinahe hätten sich die Nullneuner der Führung selbst beraubt, als Bayerlein sich einen katastrophalen Ballverlust leistete, aber Marx den Lapsus mit einer beherzten Grätsche ausbügeln konnte (28.). In der 35. Minute leitete Kroiß einen Konter exzellent ein, spielte auf Sperr, der sich den Ball im Strafraum etwas zu weit vorlegte, so dass Böhnlein den Ball abgrätschen konnte. Ganz bitter: Sperr verletzte sich dabei so, dass es für ihn nicht weitergehen konnte und Landshuter ihn ersetzte. Schweinfurt versuchte es mittels Distanzschuss von Mihaljevic, der knapp am rechten Pfosten vorbei strich (42.). So ging es mit der knappen Führung in die Pause.
Ansbach lässt die Chancen liegen - Schnüdel mit Doppelschlag
Die erste Viertelstunde nach der Pause mussten die Ansbacher erst einmal wegstecken. Zunächst reihten sich die Chancen auf das 2:0 im Minutentakt: Landshuter scheiterte einmal nach Zuspiel von Kestel, einmal nach Kroiß-Vorlage an FC-Keeper Stephan (52., 53.). Dann fabrizierte Böhnlein nach Schelhorn-Hereingabe beinahe ein Eigentor (54.). Ein abgefälschter Schuss von Fery vom Strafraum rutschte durch zu Hadzic, der aus kurzer Distanz den zu diesem Zeitpunkt überraschenden Ausgleich markierte.
Der Gegentreffer zeigte Wirkung. Nur zwei Minuten später war die SpVgg-Defensive nicht auf der Höhe, Kraus wurde freigespielt und drehte die Partie zur Begeisterung des Gäste-Fanblocks, der dabei gleich einen Teil des Zauns niederriss. In den Folgeminuten waren die Schnüdel dem dritten Treffer sogar näher. Eine Viertelstunde vor Schluss kam Ansbach plötzlich zurück: Weeger führte einen Freistoß aus der eigenen Hälfte gedankenschnell auf Kroiß aus, der mustergültig die Vorlage lieferte, die Herzner zum 2:2 ins Tor grätschte. Auf der Gegenseite lag aber schon wieder die Gäste-Führung in der Luft, als Moll eine Linksflanke an die Unterkante der Latte köpfte und die Kugel vor der Linie ins Feld sprang. Es war nun ein offener Schlagabtausch, bei dem Ansbach einen Sahnespielzug zeigte. Der starke Abadjiew verlagerte diagonal auf Landshuter, dessen Hereingabe Schelhorn abfasste und Stephan zu einer Glanzparade zwang (81.). Der emsige Schelhorn hatte auch noch die letzte Chance zum Siegtreffer, doch Stephan hatte die Ecke schon geahnt (90.). So blieb es beim unterm Strich doch verdienten Remis, auch wenn für die Ansbacher zunächst mehr möglich gewesen wäre.
Spielbericht eingestellt am 03.10.2022 18:39 Uhr