Nach dem 2:2 im Derby beim TSV Aubstadt überwog natürlich etwas die Enttäuschung, nachdem die Schweinfurter bereits früh mit 0:2 führten. Um ganz oben dran zu bleiben, hätte ein Sieg im Grabfeld sehr gut getan. Dementsprechend wichtig war die Reaktion im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten der SpVgg Greuther Fürth II, die nicht mit Selbstvertrauen gebadet nach Unterfranken reiste. Zuletzt unterlag man gegen Viktoria Aschaffenburg deutlich mit 0:5.
Devin Angleberger (re.) und Daniel Adlung duellieren sich im Kopfballduell.
Alexander Grober
Es entwickelte sich von Beginn an ein temporeiches Spiel, in welchem die Gäste aus Fürth keinen schlechten Start erwischten. Man war am Anfang recht spielstark und die Pässe fanden bis knapp 20 Meter vor das Schweinfurter Tor einen Abnehmer, woraufhin dann die Strobl-Elf immer ein Bein dazwischen bringen konnte. Zwingende Aktionen hatten die Gäste allerdings nicht, mussten dann selbst nach fünf Minuten den ersten Gegentreffer hinnehmen. Daniel Adlung war es mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte heraus, der mit Amar Suljic einen dankbaren Abnehmer fand. Der 23-jährige tankte sich gegen seinen Gegenspieler durch und konnte im Nachsetzen auf 1:0 für die Schnüdel stellen. Da begann der Druck der Heimelf, als nicht einmal 120 Sekunden später Kristian Böhnlein auf Amar Cekic querlegte. Dieser wurde aber im letzten Moment noch abgeblockt. Fürth zeigte sich kurz etwas geschockt, spielte aber selbst weiter munter nach vorne. Doch zwingende Aktionen hatte das Team um Coach Dominic Rühl nicht wirklich. In der elften Minute dann eine der wenigen Chancen für das kleine Kleeblatt, als Willi Kamm nach einem zu kurz abgewehrten Eckball aber weit über das Tor schoss. Zwingend war dies allemal nicht. Im Gegensatz waren die Schnüdel spielbestimmend, als Böhnlein nach einer viertel Stunde den Außenpfosten aus spitzem Winkel traf. Fery und Adlung hatten dann zwei weitere Aktionen innerhalb der ersten 20 Minuten, wobei Zweiterer aus Abseitsposition zuvor von Böhnlein das vermeintliche 2:0 erzielen konnte. Das zählte allerdings nicht, da der aufmerksame Assistent Fabian Gratzke vom TSV Neukenroth seine Fahne hob. Der FC 05 war feldüberlegen und es ging zumeist nur in eine Richtung. In der 26. Minute muss Amar Suljic das 2:0 machen, doch er nickte eine Cekic-Flanke aus vier Metern über den Querbalken. Nur drei Zeigerumdrehungen später rettete Fürth im Zentrum nach Adlung-Freistoßhereingabe in höchster Not. Auch in der 32. Minute fehlte das nötige Glück nach Steckpass von Böhnlein auf Grözinger. Er legte wiederum zurück zu Amar Suljic, der den Ball zu überhastet über das Tor schoss. Die FC-Chancen häuften sich, während Fürth II nur noch mit Defensivarbeiten vertraut war. Neun Minuten vor Ende der Halbzeit gab es dann einen berechtigten Elfmeter, als Amar Suljic im Strafraum von den Beinen geholt wurde. Diesen verwandelte der kürzlich gewordene Papa Kristian Böhnlein sicher zum verdienten 2:0 für die Kugellagerstädter. Als dann alle Zuschauer mit dem Halbzeitpfiff rechneten, hatte Fürth noch eine gute Möglichkeit. Angleberger wurde freigespielt und scheiterte mit einer hundertprozentigen Chance an 05-Keeper Zwick, der bis dahin absolut beschäftigungslos war. Er parierte klasse im Eins-gegen-Eins, woraufhin Schiedsrichter Dinger wegen einem anschließenden Foulspiel von Billick noch auf den Elfmeterpunkt zeigte. Lukas Ahrend ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und verkürzte zum schmeichelhaften 2:1-Anschlusstreffer für das Kleeblatt. Danach war sofort Pause, als die Mannschaft um Tobias Strobl mit dem Halbzeitpfiff noch einen Nackenschlag hinnehmen musste.
FC-Akteur Daniel Adlung an der Außenlinie unter Bedrängnis des SpVgg-Akteurs Marvin Weiß.
Alexander Grober
Im zweiten Durchgang sahen die nur 338 Zuschauer im Willy-Sachs-Stadion deutlich weniger Torraumszenen, wie noch im ersten Spielabschnitt. Die erste Aktion hatten die Gäste aus Fürth, als Marvin Weiß in der 48. Minute aus zweiter Reihe es versuchte, aber Schnüdel-Schlussmann Zwick parieren konnte. Daraufhin passierte nicht viel. Das Spielgeschehen plätscherte nur so vor sich hin mit einem Übergewicht an Ballbesitz für die Strobl-Elf, die die Spielkontrolle behielten, aber sich keine zwingenden Torraumszenen erspielen konnten. Dementsprechend unzufrieden war Coach Strobl, der in der 58. Minute mit Meris Skenderovic, Martin Thomann und Lamar Yarbrough drei frische Kräfte brachte. Nicht einmal 60 Sekunden später wurde es dann nach einem Adlung-Freistoß gefährlich, als ein FCS-Akteur den Ball knapp am Pfosten vorbeischoss. Schweinfurt war in dieser Phase wieder etwas drückender auf den dritten Treffer, doch gelingen sollte dieser noch nicht. Es war eine chancenarme zweite Halbzeit, in der Schweinfurt aber keinerlei Szenen für die Gäste vom Kleeblatt zuließen, auf der anderen Seite sich aber auch nichts Gefährliches herausspielen konnten. Die Einwechslungen fruchteten aber, als dann in der 72. Minute Martin Thomann nach Pass von Kristian Böhnlein seinen ersten Abschluss verzeichnen konnte. Er zog von der linken Seite nach innen, doch Lasse Schulz im SpVgg-Tor war auf der Hut. Vier Minuten später war es eine einstudierte Freistoßvariante der Schnüdel, die für Gefahr sorgte. Adlung spielte raus auf den hinterlaufenen Fery, der aber aus spitzem Winkel den Einschlag verfehlte. Der FC drückte nun auf den dritten, entscheidenden Treffer. Thomann probierte es nur wenig später, als der Kleeblatt-Schlussmann Schulz weit vor seinem Tor stand, er aber knapp am Pfosten vorbeischoss. Zehn Minuten vor Ende der Begegnung war es dann aber soweit, als Joker Meris Skenderovic den Sack zumachen konnte. Nach Co-Produktion mit dem ebenfalls eingewechselten Martin Thomann schlenzte der 23-Jährige zum 3:1-Endstand ein. In der Schlussphase hätten die Schnüdel durch Skenderovic die Führung noch ausbauen können, doch auch die Gäste hatten noch eine gute Aktion. Eine Hereingabe von Joker Elongo-Yombo konnte ein FCS-Verteidiger nicht klären und Marvin Weiß kam zum Abschluss. Zwick im FC-Tor verhinderte durch schnelle Abwehr den erneuten Anschlusstreffer. Dabei blieb es dann am Ende, als Schweinfurt einen weiteren, verdienten Heimsieg einfahren konnte.
Packender Zweikampf zwischen Malik McLemore (li.) und dem Gästekapitän Lukas Ahrend.
Alexander Grober
Nur 338 Zuschauer sahen den nächsten Heimsieg der Schnüdel, für die es nun am kommenden Samstag gegen den SV Wacker Burghausen geht. Tabellarisch ist die Mannschaft von Tobias Strobl auf elf Punkte an Bayreuth und sechs Punkte auf den Tabellenzweiten vom FC Bayern München 2 herangeruckt mit einem Spiel in der Hinterhand. Eine schwierige Aufgabe für die Kugellagerstädter, für die der Aufstiegszug wohl abgefahren ist. Dennoch darf man im Fußball niemals nie sagen – es stehen noch einige Spiele in der Rückrunde an, in denen noch alles passieren kann. Im Heimspiel gegen Fürth war es nicht mehr als ein Pflichtsieg gegen den Tabellenvorletzten, die weiterhin tief im Keller stehen. Mit 16 Punkten ist das Team von Dominic Rühl auf Platz 19 der Tabelle mit fünf Punkten Rückstand auf die Relegationsplätze und sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Man zeigte phasenweise einen engagierten Auftritt in Schweinfurt, erspielten sich allerdings zu wenige Torraumszenen, um den Favoriten gefährlich zu werden.
Spielbericht eingestellt am 23.11.2021 23:46 Uhr