von sva01.de
Viktoria Aschaffenburg muss sich trotz weitgehender spielerischer Überlegenheit mit einem 1:1-Unentschieden gegen die SpVgg. Unterhaching zufriedengeben, weil die Effizienz im Torabschluss noch fehlt
Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Tagen durfte die Mannschaft von Viktoria Aschaffenburg am Dienstagabend vor heimischem Publikum und unter Flutlicht um wichtige Punkte in der Regionalliga Bayern kämpfen. Nach der SpVgg. Bayreuth war mit der SpVgg. Unterhaching der nächste Top-Gegner an den Schönbusch gereist, und in diesem Nachholspiel vom 1. Oktober wollte sich das Team des SVA mit Punkten belohnen, was am vergangenen Freitag gegen die Mannschaft aus Bayreuth nach einem starken Auftritt vor allem im zweiten Durchgang unverdientermaßen nicht gelungen war. „Das Positive aus der Partie gegen Bayreuth mitnehmen”, lautete daher die Devise von Cheftrainer Jochen Seitz für das Spiel gegen die in dieser Saison noch etwas hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Hachingern. Auch die vierwöchige Corona-Zwangspause (12 Spieler des Regionalligakaders waren positiv auf das COVID-19-Virus getestet worden) trug nicht zur Verbesserung der Situation bei – wurden doch beide Spiele nach dieser Pause nicht gewonnen.
Personell musste Trainer Jochen Seitz neben den Langzeitverletzten Nick Förster, Tom Schulz und Raffael Cvijetkovic auch auf Kapitän Daniel Cheron verzichten, der sich in der Partie gegen Bayreuth eine Zerrung zugezogen hatte. Ansonsten waren bis auf Marco Raimondo-Metzger, der krankheitsbedingt passen musste, alle Mann an Bord und so ließ der Fußballlehrer auf der Doppelsechs erneut Benjamin Baier und Roberto Desch auflaufen. Das offensive Mittelfeld war mit Benedict Laverty, Elias Niesigk und Philipp Beinenz besetzt. Im Angriff durfte erneut Nicolas Hebisch von Beginn auf das an diesem Abend rutschigen und schwer bespielbaren Spielfeld.
Den ersten Abschluss des Abends durfte die Viktoria für sich beanspruchen. Nachdem sich beide Teams in den ersten Minuten abtasteten, nahm sich Innenverteidiger Elmir Muhic in der 5. Spielminute ein Herz und zog ab, doch sein beherzter Schuss ging flach links am Tor der Hachinger vorbei. Der SVA wurde danach mutiger: Einen Schuss von Benedict Laverty fälschte Nicolas Hebisch noch mit der Ferse ab, konnte Alexander Weidinger im Tor der Gäste damit aber nicht austricksen (8.). Es dauerte bis zur 19. Spielminute, bis die Gäste aus Haching zum ersten Abschluss kamen. Doch der Schuss von Viktor Zentrich aus gut 16 Metern war zu hoch angesetzt und ging über das SVA-Gehäuse, ohne dass Schlussmann Max Grün eingreifen musste. Die Viktoria trug in dieser Phase ein ums andere Mal gelungene Spielzüge und Konter vor, doch zumeist fehlte entweder der letzte Pass oder es kam ein Hachinger Fuß dazwischen. In der 28. Minute sahen die 1.000 Zuschauer im (unter Corona-Auflagen) ausverkauften Stadion am Schönbusch dann den ersten wirklich gefährlichen Angriff der Münchener – der gleich saß. Den ersten Schuss von Christoph Ehlich, der sich in den Strafraum getankt hatte, konnte SVA-Keeper Max Grün zwar aus spitzem Winkel noch parieren, den Abpraller nutzte Ehlich dann aber eiskalt vor Elmir Muhic und an Max Grün vorbei zur überraschenden Führung. Fast im Gegenzug war es Benedikt Laverty, der den Ausgleich für die Viktoria hätte machen können, doch Alexander Weidinger bekam die Hand gerade noch so an den Ball. In der 33. Spielminute entschied Schiedsrichter Maximilian Riedel nach einem Foulspiel von David Pisot an Nicolas Hebisch richtigerweise auf Strafstoß für die Weiß-Blauen. Kapitän Benjamin Baier trat an und ließ Weidinger, der sich für die linke Ecke entschieden hatte, mit einem platzierten Schuss ins rechte untere Eck diesmal keine Chance (34.). Kurz vor der Halbzeitpause kam Hachings Angreifer Patrick Hobsch zu einem gefährlichen Abschluss, den Max Grün mit einer Handabwehr zwar wieder parierte, der daraus resultierende Abpraller diesmal aber erfolgreich von Hamza Boutakhrit geklärt werden konnte (44.). Mit dem für die Viktoria zu diesem Zeitpunkt verdienten 1:1-Unentschieden ging es für beide Teams in die Kabinen.
Die Viktoria erarbeitet sich eine Torchance nach der anderen – trifft aber nicht
Ohne personelle Veränderungen ging es in den zweiten Durchgang, den der SVA mit viel Zug zum Tor begann. Zunächst war es Benjamin Baier, der sich über nahezu das gesamte Spielfeld dribbelte, bevor sein Abschluss im letzten Moment geblockt wurde. Danach wurde Benedict Laverty der Ball im Strafraum gerade noch vom Fuß gespitzelt und wiederum eine Minute später war es Elmir Muhic, der nach einer strammen Hereingabe von Roberto Desch aus kürzester Distanz das Spielgerät an das Außennetz des Hachinger Gehäuses drosch. Das hätte die Führung für die Viktorianer sein müssen. In der 55. Minute versuchte es Elias Niesigk, doch sein zentral angesetzter Schuss wurde von Alexander Weidinger im Tor der Gäste mit einer Faustabwehr geklärt. Der SVA blieb das spielbestimmende und aktivere Team, die Spielvereinigung stand nun zunehmend tief in der eigenen Hälfte. Und so kam Benedikt Laverty drei Minuten später wieder zu einem Abschluss, doch auch sein Schuss fand nicht den Weg ins Tor (58.). Zehn Minuten später nahm Trainer Jochen Seitz den ersten Wechsel vor, für Philipp Beinenz kam Marco Fritscher in die Partie, der kurz nach seiner Einwechslung schön in den Strafraum zog und vor das Tor flankte, aber keinen Abnehmer fand (70.). Drei Minuten später versuchte es Marco Fritscher dann auf eigene Faust, aber sein Flachschuss ging am Tor vorbei.
Es war nun mehr oder weniger ein Spiel auf ein Tor, was fehlte, war der Führungstreffer für die Hausherren. In der 76. Minute brachte Seitz Angreifer Niklas Meyer für Nicolas Hebisch, fünf Minuten später noch Veit Klement für den äußerst aktiven Benedict Laverty. Kurz vor dem Abpfiff war es eine gelungene Hereingabe von Hamza Boutakhrit auf den langen Pfosten, die von Bernard Kyere beim Klärungsversuch auf das eigene Tor bugsiert wurde. Alexander Weidinger war aber in allerhöchster Not zur Stelle und klärte mit Hilfe des Pfostens auch diesen Ball. Die Viktoria wollte unbedingt die drei Punkte am Schönbusch behalten und gab bis zum Schluss alles: In der 90. Minute schickte Marco Fritscher mit einem schönen Steilpass Niklas Mayer Richtung Fünfmeterraum, doch auch hier war Weidinger wieder auf dem Posten und lief den Ball vor dem einschussbereiten Meyer ab (90.). Der eingewechselte Ben Westermeier prüfte in der Nachspielzeit Max Grün, doch der ließ sich nicht noch einmal überwinden, so dass es beim 1:1-Unentschieden blieb.
Spielbericht eingestellt am 01.11.2021 22:18 Uhr