Schwieriger hätte der Auftakt dabei nicht sein: Denn mit dem VfB Eichstätt wartet gleich ein dicker Brocken auf die Gelb-Schwarzen, ehe es in der Folgewoche gegen Spitzenreiter Bayern geht. Ein Hammer-Auftakt für die Altstädter! Nach starken Partie unter der Regie von Timo Rost und drei vielversprechenden Neuzugängen in der Winterpause erstarren die Altstädter - anders als zu Saisonbeginn - dabei aber nicht vor Ehrfurcht. Timo Rost gab sich vielmehr kämpferisch: "Mir ist es gar nicht so wichtig, wer die Gegner sind. Entscheidend ist, dass wir unser Potential abrufen und mit vollem Einsatz ins Spiel gehen. Dann können wir gegen jeden Gegner etwas holen." Das galt auch für die Begegnung in Eichstätt, wenngleich man das Hinspiel noch mit 0:2 verloren hatte. Mit Sven Kopp und Christopher Kracun brachte der Altstädter Coach wie erwartet zwei Neuzugänge von Beginn an. Ex-Schnüdel Alexander Piller musste sich nach Trainingsrückstand ebenso erst einmal mit der Reservistenrolle anfreunden wie Kapitän Anton Makarenko, der unter der Woche beruflich verhindert war. Seinen Platz nahm Marcel Schiller ein, der zusammen mit Patrick Weimar das Flügelspiel der Gelb-Schwarzen beleben sollte.
Auf eben jenen Positionen drückte dagegen den Hausherren der Schuh. Gleich mehrere Akteure fehlten entweder verletzt oder waren angeschlagen. So wie Julian Kügel oder Athedon Lushi, der noch im Hinspiel gegen die Altstädter getroffen hatte. Winterneuzugang Roussel Nkangam saß dennoch erst einmal auf der Bank.
Shpetim Sulejmani (gelb) bringt seine Kopfballstärke ins Spiel ein.
Thomas Nietner
Das erklärte auch, warum die Hausherren meist den langen Ball auf Torjäger Fabian Eberle wählten und das Kombinationsspiel eher schleifen ließen. So waren die Hausherren zwar zunächst spielbestimmend, aber noch nicht zwingend. Die Gäste beschränkten sich dagegen erst einmal auf die Defensivaufgaben. Nach vorne ging bei den Altstädtern dagegen auch erst einmal wenig - ganz zum Missfallen von Trainer Timo Rost, der sich da mehr Aktionen nach vorne gewünscht hätte. Nachdem die Gelb-Schwarzen aber hinten ihre Vorgaben erfüllten, konnte der Ex-Fürther damit leben: "Eichstätt spielt zwar einen einfachen, aber dafür guten Fußball. Gegen diese Mannschaft ist es unheimlich schwer zu verteidigen." Mit viel Kampfgeist erledigten die Altstädter hier ihren Job mit Bravour, auch wenn Michael Zant nach einer Viertelstunde erstmals für Gefahr für das Tor von Sebastian Kolbe sorgte. Auf der Gegenseite fehlten Christopher Kracun dagegen bei einem seiner gefürchteten Freistöße nicht viel zur Bayreuther Führung. VfB-Keeper Mustafa Özhitay lenkte den Ball jedoch mit den Fingerspitzen noch über die Querlatte. "Das war großer Sport", zog der Eichstätter Trainer Markus Mattes in jener Szene den Hut vor seinem Schlussmann. Die ruhenden Bälle erwiesen sich auch in der Folgezeit als probates Mittel der Altstädter, um für Torgefahr zu sorgen. Dadurch konnten die Gelb-Schwarzen den Spielverlauf auch zwischenzeitlich ausgeglichen gestalten. Von einem großen Unterschied zwischen Rang zwei und elf war jedenfalls nichts zu merken, auch wenn Marcel Schelle nach einer Unsicherheit des Altstädter Keeper Sebastian Kolbe vor dem Seitenwechsel beinahe doch noch die Führung für die Hausherren erzielt hätte. Das Remis zur Halbzeit entsprach jedoch eher dem Spielverlauf.
Marcel Schelle (grün) wird gleich von zwei Altstädtern unter Druck gesetzt. So kamen die Gastgeber gar nicht erst in Fahrt.
Thomas Nietner
In der zweiten Halbzeit sollte die Partie dann mehr an Fahrt gewinnen. Zwar ließen beide Trainer ihre Mannschaft jeweils unverändert, nunmehr zielten die Teams jedoch genauer. Marcel Schiller brachte dabei die Altstädter nach 49. Spielminuten nach einem Konter in Führung. Ein Löwenanteil gebührte hierbei jedoch seinem Teamkollegen Patrick Weimar, der sich zuvor stark gegen die Eichstätter Hintermannschaft durchgesetzt hatte und dem Flügelflitzer damit das Tor ermöglichte. Die Freude währte jedoch nur kurz: Denn aus ähnlicher Position wie zuvor Christopher Kracun zirkelte Markus Steinhöfer den ruhenden Ball unhaltbar in das Tordreieck der Bayreuther. Das beflügelte die Oberbayern in den Folgeminuten, so dass die Gelb-Schwarzen zeitweise ins Schwimmen kamen. "Wichtig war, dass wir die schwächeren Phasen unbeschadet überstanden haben. Da hat man gemerkt, dass Eichstätt nicht umsonst Zweiter ist", hatte Verteidiger Tobias Weber und die Altstädter Elf in jener Phase viel Arbeit, um den Rückstand zu verhindern. Ngankam, Eberle, Zant und Wolfsteiner hatten hierbei gute Möglichkeiten. Zwei Mal rettete für die Altstädter sogar das Aluminium. Doch der Einsatz der Rost-Elf stimmte weiterhin und das Glück war den Gästen in jener Phase zudem hold.
Sven Kopp (gelb) gewinnt das Duell gegen Marcel Schelle.
Thomas Nietner
So reichte es am Ende zu einem etwas glücklichen, aber nicht unverdienten Unentschieden. Nachdem das Spiel bis zum Ende offen war, wäre sogar ein Überraschungscoup drin gewesen. "So ein Kampfspiel gewinnt man über einen Konter und einen Standard. Wir haben den Lucky-Punch am Ende nicht gesetzt", war Timo Rost dennoch absolut zufrieden mit dem Remis. VfB-Coach Markus Mattes konnte sich nach den guten Möglichkeiten im zweiten Durchgang dagegen weniger mit der Punkteteilung anfreunden: "Wir haben die Murmel nicht reinbekommen. Das war das Problem! So ist der Punkt für Bayreuth glücklich." Eine halbe Liga Unterschied lag jedoch zwischen beiden Teams sicherlich nicht. Vielmehr begegneten sich beide Mannschaften über weite Strecken auf Augenhöhe. Gegen die kleinen Bayern müssen sich die Altstädter aber nochmals steigern - vor allem in der Offensive.
Spielbericht eingestellt am 02.03.2019 20:36 Uhr