Sieglos in den letzten neun Partien reiste der VfR Garching ins Willy-Sachs-Stadion. Gegen Buchbach, Rosenheim und Memmingen setzte es zuletzt drei Niederlagen, die Partie gegen Heimstetten vergangenes Wochenende wurde abgesagt. "Aufgrund einer sehr persönlichen Ausnahmesituation im direkten Mannschaftsumfeld", wie der Verein vermeldet hatte. Co-Trainer Günter Edahl bestätigte nun, dass der Sohn von Coach Daniel Weber verstorben war. Weshalb der Cheftrainer auch gar nicht mit nach Schweinfurt reiste, Edahl mit dem zweiten Assistenten Emanuel Jozic die Sache übernahm.
Schweinfurts Alexander Piller setzt sich gegen Garchings Nikolaos Salassidis durch.
Michael Horling
Dass parallel live im TV die Drittligapartie der Würzburger Kickers bei Fortuna Köln übertragen wurde, war sicherlich nicht der Grund für die beschämende Kulisse. Das gar nicht so schlimme Spätherbstwetter auch nicht. Offiziell verirrten sich noch 648 Fans ins weite Rund mit den nun blattlosen Bäumen. Warum so wenige? Weil die Schnüdel einfach nicht mehr faszinieren! Dazu passte aber ausschließlich Halbzeit Zwei der torlosen Partie gegen Garching. Florian Trinks traf 15 Minuten vor dem Ende zwar per Seitfallzieher die Latte. Und der aufgerückte Matthias Strohmaier fand in der 94. Minute in Garchings Keeper Maximilian Engl seinen Meister. So wie der eingewechselte Adam Jabiri 15 Minuten zuvor. Im Gesamten freilich war das, was die Schnüdel nach der Pause boten, für einen Aufstiegsaspiranten zu wenig. "Jetzt reicht´s langsam", grollte nach dem Abpfiff ein Rentner von der Tribüne. Nach Partie fünf in Serie ohne Sieg. Der zerrupfte Ochse mit Essiggurke schmeckte danach im Zelt aber trotzdem den meisten VIP´s so gut, als dass sich wirklich mal was Grundlegendes ändern könnte rund um den FC 05. An einem Samstag um 16 Uhr fett vespern - danach vergisst man gerne auch mal fade Viertligakost zuvor, die - Roth-Bier fördernd - in der Pause vom Schuss von Dominik Weiß getoppt wurde, der bei der Laumer-Halbzeit-Show so einem Hamburger Teilnehmer 100 Euro bescherte - weil er ein (leeres) Bierfass auf drei Bierkisten abräumte. Wenigstens ein Ersatzmann also traf...
Schweinfurts Alexander Piller stoppt den Ball gegen Garchings Nikolaos Salassidis.
Michael Horling
Wobei: Die ersten 45 Minuten waren seitens der Schweinfurter ja richtig klasse. Ehrlich, das waren sie! Wenn da ein Tor fällt: Garching bricht wie ein Kartenhaus zusammen. Vielleicht zumindest, siehe Schalding-Heining 15 Tage zuvor. Beste Chancen für Steffen Krautschneider oder Florian Trinks brachten nicht das erlösende 1:0. Mehrfach spielten die Unterfranken die Oberfranken an die Wand. "Sieben, acht sehr gute Torchancen", sah FC 05-Trainer Timo Wenzel. Zumindest drei bis vier waren es auf alle Fälle. "Wenn es nach 25 Minuten 3:1 stehen kann, dann darf man am Ende nicht von einem verdienten 0:0 reden", gab er dem Coach des Gegners mit auf dem langen Heimweg. Weil Dennis Niebauer für Garching nach neun Minuten nur den Außenpfosten traf. Und für die eigenen Anhänger meinte Wenzel: "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass unsere Arbeit irgendwann Früchte tragen wird! Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat Einsatz und Leidenschaft gezeigt. Mir tut es leid für unsere Fans, denen wir heute unbedingt einen Heimsieg schenken wollten. Wichtig ist, dass alleine wir uns aus diesem Loch heraus kämpfen können." Und was dann dazu passt: Die A-Junioren verloren anschließend gegen Illertissen zuhause mit 1:4, stecken im grauen Tabellemittelmaß fest.
Die Schweinfurter Florian Trinks und Stefan Maderer schauen zu, wie die Garchinger Nikolas Salassidis und Torwart Maximilian Engl klären.
Michael Horling
In der Tabelle sind die Schnüdel auf Rang Vier vorgerückt, haben nur noch sieben Punkte Rückstand auf Tabellenführer Eichstätt bei einer auszutragenden Partie mehr. "Wenn wir heute gewonnen hätten. wären wir wieder voll dabei gewesen...", schnaufte Trainer Timo Wenzel durch. Hätte, wäre..., Heckenschere! So wird´s natürlich nichts mehr mit einem Spitzenplatz. Fünf Partien ohne Sieg sind da einfach zu wenig. In Aschaffenburg kommendes Wochenende und dann Freitag danach beim Zweiten FC Bayren München 2 besteht aber durchaus noch die Chance zum gut Wetter Machen. "Wir müssen uns nochmal 180 Minuten reinhauen und positiv denken", sagt Wenzel. Zuhause ist nun erstmal Ruh. Bis zum 2. März 2019 gegen Augsburg 2. Klingt prickelnd...
Spielbericht eingestellt am 24.11.2018 18:51 Uhr