von fc-memmingen.de
Fluchend und mit ernster Miene stampfte Dennis Hoffmann nach dem Abpfiff über den Rasen der Memminger Arena. Dabei hatte sein FC Memmingen im Heimspiel der Fußball-Regionalliga gegen den SV Heimstetten kurz vor Schluss noch zum 2: 2-Endstand ausgeglichen. Die Gastgeber hatten in der emotionsgeladenen Partie aber ein deutliches Chancenplus und waren über eine halbe Stunde in Überzahl, am Ende sogar mit zwei Mann mehr auf dem Platz.
Die Gäste hatten sich im ersten Durchgang einen schmeichelhaften 2: 0-Vorsprung herausgeschossen. Zunächst traf Maximilian Hintermaier (18.) per Alleingang, Torjäger Orhan Akkurt (36.) erhöhte nach einem Freistoß. „Die ersten 25 Minuten haben wir total verpennt“, resümierte Hoffmann später. Und trotzdem hätte der FCM noch vor der Pause in Führung gehen können: Während die Gäste aus vier guten Möglichkeiten zwei Treffer machten, vergab die Heimelf Großchancen in Hülle und Fülle. SVH-Torhüter Maximilian Riedmüller hielt einige Male glänzend. Für Aufregung sorgte beim FCM eine fragwürdige Abseitsentscheidung: Ein Treffer von Stürmer Fatjon Celani zählte nicht (38.).
Nach der Pause das gleiche Bild: Memmingen drückte, vergab jedoch selbst beste Gelegenheiten. Die Begegnung wurde hitziger und ruppiger, die Stimmung heizte sich auch durch das Verhalten beider Trainer am Spielfeldrand auf. Insgesamt neun Mal zückte Schiedsrichter Jochen Gschwendtner die Gelbe Karte – darunter zwei Mal Gelb-Rot gegen die Gäste. Die Wende läutete der erste Platzverweis gegen Heimstettens Kapitän Mathias Regal ein (58.). Memmingen startete einen regelrechten Sturmlauf und belohnte sich nach 73 Minuten: Celani köpfte eine Flanke von Jannik Rochelt zum 1: 2 unter die Latte. Nur wenig später hatte der FCM aber Glück: Einen Schuss von Moritz Hannemann lenkte Gruber mit einem starken Reflex an den Pfosten. Nach der zweiten Gelb-Roten Karte gegen Heimstettens Hintermaier (80.) gelang dem eingewechselten Patrik Dzalto kurz vor Schluss der 2: 2-Ausgleich (89.). Zu mehr reichte es trotz über fünfminütiger Nachspielzeit nicht mehr.
Und so kam es, dass nach dem Abpfiff keiner zufrieden mit dem Ergebnis schien. Offizielle und Spieler beider Teams lieferten sich noch auf dem Platz teils heftige Wortgefechte, einige wollten sich gar nicht zum Spiel äußern. Gäste-Trainer Christoph Schmitt, dessen Co-Trainer Lennart Hasenbeck nach der zweiten Gelb-Roten Karte gegen sein Team so heftig reklamierte, dass er vom Unparteiischen auf die Tribüne geschickt worden war, fand ungewöhnlich harte Worte. Er haderte mit dem Schiedsrichter und schimpfte über das Auftreten der Memminger: „Ich behaupte, dass von den zwei Platzverweisen mindestens eines, wenn nicht beide Fouls nicht gelbwürdig waren. Aber die Memminger haben die Platzverweise die ganze Zeit gefordert. Sie sind am Ende für ihr extrem unfaires Auftreten belohnt worden.“
FCM-Trainer Baierl konterte: „Wenn ich nach dem Spiel die gegnerische Bank kommentieren muss, zeigt das, dass ich mich nicht auf das eigene Spiel konzentriert habe. Und das hat man in der zweiten Hälfte auch gesehen.“ Für seine Mannschaft fand er hingegen lobende Worte: „Das Team hat super gekämpft. Mehr war heute wohl nicht drin, keiner schießt mit Absicht drüber. Insgesamt haben wir es gut gemacht.“ Kapitän Hoffmann verhagelte allerdings die schlechte Chancenverwertung die Stimmung: „Ganz ehrlich: Das ist für uns absolut zu wenig. Jetzt müssen wir nach vorne schauen.“
Spielbericht eingestellt am 28.08.2018 13:22 Uhr