von sva01.de
Nicht viel hätte gefehlt und Jochen Seitz hätte sich bei seiner Trainer-Premiere in der Regionalliga Bayern gleich in das goldene Buch des Marktes Buchbach eintragen können. Ein Treffer von Thomas Breu zum 2:2-Ausgleich in der ersten Minute der Nachspielzeit verhinderte dies, bewahrte die Oberbayern vor einem Fehlstart und stufte einen vorher glänzenden Einstand der Viktoria zu einem immer noch guten herab. Zuvor hatten Roberto Desch und Björn Schnitzer per Foulelfmeter nach der kalten 0:1-Dusche aus der 2. Spielminute den Regler auf wohlig-warm gedreht und die bisher nicht gerade als heimelig bekannte SMR-Arena sogar kurzfristig zur Wellness-Oase werden lassen.
Die Partie in der SMR-Arena wurde 10 Minuten später angepfiffen, da der Viktoria-Tross im Stau steckte. Mit Ausnahme des verletzten Lucas Oppermann konnte Jochen Seitz alle Spieler aufbieten. Gerade der Fernstraßen-Odyssee entronnen, wurde man gleich in der 2. Minute kalt erwischt, als Markus Grübl die Hausherren mit 1:0 in Front brachte. Die Oberbayern blieben weiterhin das gefährlichere Team, mussten aber eine personelle Schwächung hinnehmen, als Stefan Denk nach einem Zusammenprall mit Ricardo Döbert bereits nach einer Viertelstunde verletzt das Spielfeld verlassen musste. Bei einem Schuss von Moritz Moser aus 30 Metern war der Aschaffenburger Keeper zur Stelle (21. Minute). Die Viktoria wehrte sich verbissen und wurde belohnt, als Roberto Desch in der 37. Spielminute auf Zuspiel von Daniel Cheron das Leder aus 14 Metern zum 1:1-Ausgleich im Netz unterbrachte. In der Verlängerung der ersten Halbzeit foulte Maximilian Drum Clay Verkay, mit dem fälligen Freistoß zwang Spezialist Björn Schnitzer Keeper Daniel Maus zu einer Glanztat. Somit blieb es beim insgesamt leistungsgerechten 1:1 zur Pause.
Döbert hielt den SVA im Spiel
Das Team von Jochen Seitz hatte aber Blut geleckt und kam dementsprechend hoch motiviert aus der Kabine. Die besseren Chancen hatten aber zunächst die Rot-Weißen, die in Person von Christian Brucia mit zwei glasklaren Chancen am glänzend reagierenden Ricardo Döbert scheiterten (50., 53.). Der Knackpunkt des Spiels ereignete sich in der 70. Spielminute, als Referee Marco Achmüller in einer Szene auf Elfmeter für die Viktoria entschied. „Daran war nichts strittig“, trat Jochen Seitz in seiner Analyse dem Unverständnis der Einheimischen über diese Entscheidung gegenüber, um dann einzugestehen, dass man umgekehrt in der ein oder anderen Situation, als die Hausherren einen Elfmeter forderten, das „nötige Quäntchen Glück“ gehabt habe.
Björn Schnitzer ließ sich jedenfalls die Chance nicht entgehen und verwandelte sicher vom Punkt. Die Bobenstetter-Elf ließ in der Folge nichts unversucht, um die drohende Heimniederlage doch noch abzuwenden, doch mit Ausnahme eines Kopfballs von Petrovic brachten sie das Viktoria-Gehäuse in der regulären Spielzeit nicht mehr in Gefahr. Der eingewechselte Daniele Bruno hätte in der 88. Minute für die endgültige Entscheidung sorgen können, doch Buchbachs Keeper Maus hielt sein „Mauseloch“ sauber. In der WM-reifen Nachspielzeit von fünf Minuten ereilte die Viktoria allerdings doch noch das Schicksal. Thomas Breu war es, der auf Flanke von Patrick Walleth per Kopf den unterm Strich verdienten 2:2-Ausgleich besorgte. Ein gefasster Jochen Seitz bekannte nach Spielende: „Ich sehe das Ganze mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Nach dem 0:1, das wir relativ schnell bekommen haben, haben wir eine gute Reaktion gezeigt. Ärgerlich nur, dass wir kurz vor dem Schlusspfiff den Ausgleich bekommen haben. Man muss allerdings auch sagen, dass das Unentschieden dem Spielverlauf gerecht wird.“
Spielbericht eingestellt am 14.07.2018 20:50 Uhr