von infranken.de
Also, Selbstbewusstsein, das sollten sie jetzt haben, die Nullfünfer, vor dem Toto-Pokalfinale am Pfingstmontag bei der SpVgg Bayreuth. Das 7:2 (5:1) gegen den feststehenden Absteiger Unterföhring im letzten Saisonspiel hatte zwar nur statistischen Wert und änderte nichts daran, dass der FC 05 die Saison in der Fußball-Regionalliga als Dritter beschloss. Doch Warmschießen fürs Pokalfinale, Selbstvertrauen tanken, die Fußballer-Seele streicheln, das ist auf jeden Fall gelungen.
"Eine Stunde war's sensationell", freute sich FC-05-Coach Gerd Klaus in seinem letzten Heimspiel als Trainer - nach der Saison wechselt er nach sechs Jahren und 226 Spielen für Grün-Weiß als Trainer auf den Posten des Sportdirektors, Timo Wenzel übernimmt - über den Sturmwirbel, den Schweinfurt in dieser Zeit entfachte. Chancen gab's im Dutzend, schon zur Pause hätten es auch sieben oder acht Tore für die Schnüdel sein können. Den Auftakt machte Florian Pieper mit einem klassischen Abstauber nach Eckball (5.), dann startete die Adam-Jabiri-Show, einmal mehr. Ein Hattrick in fünf Minuten, dann noch kurz vor der Pause den Viererpack perfekt gemacht. "So viele Tore habe ich in der Liga noch nie gemacht, einmal im Toto-Pokal noch für die Kickers waren es mal sechs", musste der 32-Jährige schon länger zurückdenken.
Die Treffer waren klassische Jabiri-Tore und Muster für ein erfolgreiches Pokalfinale: Eiskalt flach ins rechte Eck beim 2:0 (10.), abgezockt nach schönem Konter und Pieper-Vorlage beim 3:0 (12.), mit Wucht per Kopf beim 4:0 (15.) und mit Übersicht und Lupfer beim 5:1 (44.). Dass er lauten, lang anhaltenden Applaus bekam, als er in der 48. Minute ausgewechselt wurde, war nachvollziehbar. Die Torjäger-Kanone für den besten Schützen der Regionalliga-Saison hatte er sich mit 27 Toren in 33 Spielen vollauf verdient.
Auch nach dem Match war Jabiri der Mann der Stunde. Der kleine Junge im Fanblock hinter dem Zaun strahlte wie ein Honigkuchenpferd, als "Jabo" im Stadionheft unterschrieb, später wurden ihm Trikots, Schals, Kappen, Stadionhefte im Dutzend gereicht, Selfies mit Jung und Alt waren ebenfalls angesagt. Jabiri nahm den Rummel gelassen, er wusste, was wichtig war: "Wir wollten es nicht schleifen lassen, aber man sollte das auch nicht überbewerten." Im Blickpunkt ist nun schon der Pfingstmontag mit dem Pokalfinale, auf dem liegt die ganze Konzentration: "Wir wollen das Spiel in Bayreuth ziehen, wir wissen, wie schön die Pokalspiele sind."
Auch nach Jabiris Auswechslung spielten die Schweinfurter weiter voller Torhunger, vor allem Marco Fritscher, der ein ähnliches Zauber-Solo wie vor Wochenfrist in Fürth beim 6:1 (57.) hinlegte, oder Nicolas Görtlers akrobatisches 7:1 (77.) nach schönem Pass von Christopher Kracun.
Dass Kapitän Marco Janz einen Elfmeter in seinem letzten Spiel für den FC 05 - er wechselt zum Bayernliga-Absteiger SV Seligenporten - verschoss (83., Kevin Fery war zuvor gefoult worden), hatte nur statistischen Wert. Nach dem Spiel trafen sich dann Fans, Mannschaft, Trainerteam und auch die Gäste aus Unterföhring zum gemeinsamen Saisonausklang im Soccerdome. Das Gesprächsthema war klar: das Pokalfinale am Pfingstmontag.
Spielbericht eingestellt am 14.05.2018 20:38 Uhr