von fc-memmingen.de
Kampflos räumt der FC Memmingen das Feld in der Fußball-Regionalliga nicht. Weil sich aber der SV Seligenporten keine Blöße gibt (1:0-Sieger in Pipinsried), könnte das 1:1 (0:0) Unentschieden gegen den TSV Buchbach möglicherweise in der Endabrechnung zu wenig sein, um noch einen Relegationsplatz zu erreichen. Aber Moral und Auftreten der Memminger stimmen. Bemerkenswert in schwieriger Situation: In der Startelf standen sieben Spieler, die aus dem eigenen Nachwuchs stammen, auf der Bank kamen noch drei weitere hinzu.
Und die junge Truppe steckt auch weitere Rückschläge weg. Nach einem rüden Foul von Thomas Breu blieb Sebastian Schmeiser die Luft weg (35.). Der Innenverteidiger konnte nach der Pause nicht mehr weiterspielen: Rippe geprellt, möglicherweise sogar ab. In der 87. Minute kam TSV-Torhüter Daniel Maus mit angezogenen Knien gegen den eingewechselten Fabian Krogler raus. Der Stürmer blieb einige Minuten regelungslos liegen, taumelte dann völlig benommen vom Platz, verließ die Arena auf der Trage und musste ins Krankenhaus gefahren werden. „Was muss noch passieren, wenn ein Spieler eine Gehirnerschütterung hat? Wann gibt es dann noch einen Elfmeter?“, echauffierte sich FCM-Trainer Stephan Baierl über den fehlenden Pfiff von Schiedsrichter Markus Pflaum (Dörfleins) und griff sein Gegenüber Anton Bobenstetter und dessen Mannschaft zu ihrem Gesamtauftritt scharf an: „Buchbach war nicht clever, sondern unfair und unsportlich. Es ist umso bitterer, dass wir es nicht geschafft haben, so eine Spielweise zu bestrafen“. Bobenstetter ließ den Angriff zunächst kommentarlos im Raum stehen, suchte nach der Pressekonferenz aber das persönliche Gespräch mit Baierl.
Zuvor hatte der Buchbacher Trainer schon mit der Aussage für Kopfschütteln gesorgt, dass seine Mannschaft in der ersten Halbzeit besser gewesen sei und sich Chancen herausgespielt habe. Es war lediglich eine, als Breu freistehend nach einer Ecke den aufspringenden Ball nicht traf (12.). Die Memminger hatten im gesamten Spiel dagegen ein Gros an Chancen. Ob viermal Furkan Kircicek, dreimal Jannik Rochelt (im Bild), zweimal Muriz Salemovic oder je einmal Marco Schad und Krogler … die Versuche gingen drüber, daneben oder wurden von Schlussmann Maus meist per Fußabwehr entschärft. Mit Kerim Kalkan feierte ein weiterer Youngster in der 73. Minute sein Regionalligadebüt und führte sich mit einem Pfostenschuss gleich gut ein. Als die Uhr regulär abgelaufen war, gelang Kerim zumindest der Ausgleich der Buchbacher Führung aus der 65. Minute durch Maximilian Hain. Wohlgemerkt in Unterzahl, weil Krogler draußen lag und das Auswechselkontingent ausgeschöpft war. In der siebenminütigen Nachspielzeit hätte das Spiel sogar noch zugunsten der Memminger kippen können – tat es aber nicht.
Mit einer Aussage hatte Bobenstetter zumindest Recht, nämlich dass die momentane Dauerbelastung für Amateurfußballer unzumutbar ist: „Kompliment an, die auf dem Platz standen. Alle sind berufstätig und kaputt“. Er ließ zwei seiner eigenen Spieler in der Halbzeitpause wegen muskulärer Probleme in er Kabine.
Mit hoher Schlagzahl geh es bereits am Dienstag, dem Maifeiertag (14 Uhr) für den FCM mit dem Nachholspiel beim VfB Eichstätt weiter. Dann ohne die Verletzten Schmeiser und Krogler sowie Marco Schad wegen seiner fünften Gelben Karte. Philipp Boyer und David Anzenhofer rücken aber wieder in den Kader, Stefan Heger eher nicht. Ein Sieg beim starken Aufsteiger würde drei Spiele vor Schluss das Fünkchen Hoffnung der Memminger auf die Relegation weiter glimmen lassen.
Spielbericht eingestellt am 29.04.2018 12:17 Uhr