Zur Erinnerung am Rande: Nur aufgrund des Abstiegs des TSV 1860 München aus der 2. Bundesliga und des Zwangsabstiegs derer Amateure, bekam Seligenporten die Chance auf den Klassenerhalt in der Regionalliga, die sie auch nutzten. Nun sollte der Gegner im Kloster also die Erste der Münchner sein, was gleichzeitig zur Folge hatte, dass der Organisationsaufwand stieg. Eine Sicherheitsfirma und ein Polizeiaufgebot sollten die zahlreich angereisten Löwen-Fans im Zaum halten - es wurde ein friedliches und vor allem über 90 Minuten stimmungsvolles Fußballfamilienfest.
Kevin Woleman (li.) hatte Sascha Mölders relativ gut im Griff.
Uwe Kellner
Es dauerte nicht lange, da musste SVS-Schlussmann Sebastian Kolbe bereits eingreifen. Sascha Mölders, der immer wieder im Sturmzentrum der Löwen gesucht wurde, kam zum Abschluss, scheiterte jedoch. Die favorisierten Gäste drückten auf einen frühen Torerfolg, um bei heißen Temperaturen die Partie danach sauber zu Ende spielen zu können. Jedoch wehrte sich Seligenporten eifrig. Innenverteidiger Kevin Woleman passte auf den bulligen Sascha Mölders auf und kam immer wieder vor ihm an den Ball, wenn den 60iger ein Flachpass erreichen sollte. Gänzlich war der Löwen-Stürmer zwar nicht aus der Partie zu nehmen, größere Gefahr strahlte er jedoch auch nicht aus. Timo Gebhart war ebenso bemüht, suchte immer wieder den Abschluss, aber das Glück war auf Seiten der Hausherren. Stets flog der Ball knapp am eigenen Gehäuse vorbei oder landete an den Abwehrbeinen. Der SVS setzte Nadelstiche, diese wurden jedoch im ersten Durchgang im Keim erstickt.
Auch das gehört dazu: Glück. Der Ball zischt knapp am Tor von Kloster-Keeper Sebastian Kolbe vorbei.
Uwe Kellner
Direkt nach Wiederanpfiff hatte Sascha Mölders erneut eine Riesenchance auf dem Schlappen, aber wieder lenkte Sebastian Kluge die Pille um den Pfosten. Der Schlussmann war nun endgültig warm geschossen und avancierte zum Spieler des Spiels. Die Löwen drückten, doch auf einmal wollte sich Seligenporten nicht mehr nur mit der Defensivarbeit begnügen und legte den anfänglichen Respekt gänzlich ab. Die Münchner ließen Chancen zu. Raffael Kobrowski, letzte Saison noch in Diensten des TV 48 Erlangen in der Bezirksliga, hatte die erste gute Möglichkeit und schoss Richtung Torwinkel, doch Keeper Marco Hiller war genauso wie sein Gegenüber auf dem Posten und hielt. Zuvor wurde bei den Löwen einer der so genannten Stars, Timo Gebhart, von seinem Trainer vom Platz genommen, verstand diese Auswechslung jedoch nicht. Über die linke Seite und den eingwechselten flinken Sasha Dieakiese ging der nächste Angriff der Klosterer. Sechzig klärte, aber im Rückraum kam Danilo Dittrich zum Schuss. Marco Hiller parierte. Erst nach einem knapp am Tor vorbeistreifenden Kopfball von Marco Weber wachten die Gäste wieder auf. Was folgte, war ein Sturmlauf in der letzten halben Stunde. Einzig auf einzelne Nadelstiche, beispielsweise von SVS-Stürmer Raffael Kobrowski, musste noch geachtet werden. Angetrieben wurden die Löwen von lautstarken Anhängern, die keine Minute der Partie aufhörten, ihre Jungs nach vorne zu peitschen. Nico Karger, Nicholas Helmbrecht oder Markus Ziereis - alle scheiterten letztlich an Glanzparaden von Torwart Sebastian Kolbe. Das Kloster hielt dem Druck stand und neben einem wahren Fußballfest blieb sogar noch ein Punkt gegen den Tabellenführer in Seligenporten hängen.
Regionalliga ist, wenn du dem Linienrichter noch persönlich sagen kannst, was du von seiner Abseitsentscheidung hältst.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 27.08.2017 11:50 Uhr