von svs-seligenporten.de
Der SV Seligenporten kassierte mit 0:1 (0:1) gegen einen keineswegs furchteinflößenden TSV 1860 Rosenheim seine nächste Niederlage und blieb vor allem in der Offensive den Beweis echter Regionalligatauglichkeit schuldig. Wobei Stürmer Raffael Kobrowski hier der sicherlich kleinste Vorwurf zu machen ist. Vielmehr mutet es fast absurd an, einem lediglich bislang in unterklassigen Ligen tätigen 21-jährigen plötzlich in Bayerns Eliteliga die alleinige Last eines Strafraumstürmers aufzubürden. Dass Trainer Roger Prinzen aber aufgrund der Personalsituation und noch immer ausbleibenden Verstärkungen einfach nicht anders kann, macht den Teufelskreis perfekt.
Der SVS, bei dem im Vergleich zur Partie beim TSV Buchbach Danilo Dittrich den gelb-rot gesperrten Kai Neuerer ersetzte und Felix Wöllner für Marcel Schelle (Kreuzbandriss) auflief, sah sich zunächst spielbestimmenden und recht druckvoll agierenden Gästen gegenüber. Die erste richtige Torchance der Partie aber verzeichneten die Klosterer, nachdem Pascal Schärtel Raffael Kobrowski in Szene setzte, der die Kugel aber an Keeper Mario Stockenreiter nicht vorbei brachte (13.). War hier noch etwas Pech im Spiel, hätte Kobrowski aber nur eine Minute später die Führung erzielen müssen. Doch, obgleich von Stanislaus Herzel mustergültig bedient und völlig frei im Strafraum stehend, zielte er neben den linken Pfosten ins Aus. Dass es dies in Sachen Torgefahr für Seligenporten bereits gewesen sein sollte, ahnte wohl keiner der 275 Zuschauer. Die Gäste ihrerseits verzeichneten zwar nicht unbedingt mehr Spielanteile, vermochten diese aber wesentlich besser zu nutzen. So prüfte Markus Hartl SVS-Keeper Sebastian Kolbe zuerst mit einem scharfen 16-Meter-Knaller (26.), um dann einen Kopfball knapp am Kasten vorbei zu setzen (28.). Sieben Minuten später aber krönte der sehr agile Hartl seine Leistung dann doch mit seinem ersten Saisontreffer. Vorausgegangen war ein Schuss von Danijel Majdancevic, welchen Kolbe nach vorne anklatschen ließ und der goldrichtig postierte Härtl aus kurzer Distanz zum 1:0 (34.) für Rosenheim abstaubte. Der TSV hätte die Partie gegen seinen nun sichtlich angeschlagenen Kontrahenten schon bis zur Pause klar für sich entscheiden können. Dass dies eben nicht geschah, lag zu einem an Herzel, dem wohl besten Klosterer, der einen Schuss von Einsiedler per Kopf auf der Linie klärte (40.) und schließlich am Rosenheimer Stürmer selbst, als er unmittelbar danach nur den rechten Pfosten anvisierte.
Seligenporten agierte nach der Pause zwar etwas zwingender, ließ aber einmal mehr echte Torgefahr vermissen. So musste der ohnehin nicht übermäßig geforderte Stockenreiter lediglich bei einem 20-Meter-Freistoß von Marco Weber (60.) korrigierend eingreifen. Ansonsten war dem Tabellenletzten das Bemühen um eine Ergebnisverbesserung keinesfalls abzusprechen. So produzierte die Kloster-Elf durchaus einige sehenswerte Kombinationen, doch um diese tatsächlich zu veredeln, mangelte es entweder am letzten Pass oder schlicht und einfach an der für die Regionalliga erforderlichen Qualität und Durchschlagskraft.
Spielbericht eingestellt am 16.08.2017 15:11 Uhr