In der 52. Minute stand Jabiri nach einer Freistoßflanke völlig frei und vergab ungewohnt fahrlässig das 2:0 für bis dahin bärenstarke Schweinfurter. Deren Spiel bekan danach einen Knacks, auch weil Jabiri auf Höhe der Mittellinie einen Freistoß überhastet in die Beine der Gäste ausführte und die so zum 1:1 konterten. Und dann kam es in der Nachspielzeit zu einer Rudelbildung, als Jabiri und Ryoma Watanabe eine Art Rasen-Wrestling veranstalteten. Dicht vor dem Ansetzen schlimmster Griffe hatte Schiedsrichter Wolfgang Haslberger die Schnauze voll und schickte beide Spieler mit Rot vom Feld. Ein paar Partien wird Jabiri den 05ern nun fehlen.
Schweinfurts Adam Jabiri ist hier schneller als der Ingolstädter Nico Dantscher.
Michael Horling
"Wir müssen uns unterhalten. Beim Freistoß wollten wir an sich Ruhe reinbringen. Und mit dem Platzverweis hat er uns einen Bärendienst erwiesen", weiß Trainer Gerd Klaus, der am Spieltag 46 Jahre alt wurde und genauso den Geburtstag nicht so recht feiern konnte wie Torwart-Coach Norbert Kleider, der 65 Jahre alt wurde. Für sie alle gab es nach dem Spiel Blumen und Geschenke, wie auch für den Schnüdel-Urgestein und "Mr. Zuverlässig" Heinz Schröttle, der vor wenigen Tagen sienen 70. Geburtstag feierte. Da passte es doch irgendwie, dass bei der Halbzeit-Show mit Matthias "Coco" Götz einer der Ordner beim gezielten Schießen eines Balles durch zwei Hütchen eine Eintrittskarte für das nächste Spiel gewann. Er wird sie verschenken, da er ja eh freien Eintritt hat.
Schweinfurts frisch verheirateter Johannes Bechmann attackiert den Ingolstädter Christof Fenninger.
Michael Horling
Eine bärenstarke erste Halbzeit krönten die Schweinfurter vor immerhin offiziell 1362 Zuschauern mit dem verdienten 1:0 durch Steffen Krautschneiders Elfmetertor. Marius Willsch war zuvor von Mario Götzendörfer gefoult worden. Krautschneider hatte vorher schon die Führung auf dem Fuß, genauso wie Willsch, der in der 31. Minute nur den Pfosten traf. Auch Marco Haller hätte mit seinem Schuss vor der Pause einnetzen können. Ingolstadt gefiel bis daton lediglich durch Andreas Buchners Freistoß kurz vor dem 1:0, als FC 05-Keeper Julian Schneider fliegen musste. Dann vergab Jabiri nach dem Seitenwechsel das 2:0, legte das 1:1 auf, als sich die Hausherren gewünscht hätten, der nach Leipzig gewechselte Trainer Ralph Hasenhüttl hätte doch besser auch seinen Sohn Patrick mit nach Sachsen genommen. Der traf nämlich und freute sich wenig später mit Andreas Buchner über dessen nun verdientes 1:2. Diesmal leitete ein Fehlpass des kurz zuvor eingewechselten Christopher Kracun das Tor ein. Buchner traf nur den Pfosten, doch der zurückspringende Ball traf Schneiders Rücken - und ging von dort ins Tor.
Schweinfurts Kapitän Marco Janz kann Ingolstadt Christof Fenninger nur beim Kopfball zusehen.
Michael Horling
Man mag sich gar nicht ausmalen, wie die Fans reagiert hätten, wäre zuvor schon Christof Fenningers Kopfball nach Hasenhüttl-Flanke nicht beute des glänzend reagierenden Schnüdel-Keepers geworden. so stimmte Herbert Pauls später Ausgleich die Anhänger halbwegs zufrieden, weil er Kracuns langen Freistoßball hinter die Linie drückte. Dennoch hinken die Schweinfurter den hohen, vielleicht zu hohen Erwartungen etwas hinterher. "Wir wollen in die erste Pokal-Hauptrunde und daher einen sehr, sehr guten Bayernligisten schlagen", blickte Geburstagskind Gerd Klaus gleich schon wieder auf Dienstagabend und die nächste Pokalpartie beim TSV Aubstadt. "Das wird nicht einfach, aber wir wollen weiterkommen und dann in Bayreuth mit wieder mehr Selbstvertrauen antreten", geht sein Blick auch schon auf das kommende Punktspiel am Samstag in einer Woche. Nochmals sieben Tage später steht dann zu Hause an einem Samstagabend unter Flutlicht das Heimspiel gegen den TSV 1860 München an.
Spielbericht eingestellt am 03.09.2016 11:31 Uhr