Die Altstädter stellten im Gegensatz zum Sieg in Ingolstadt auf einer Position um: Nach seiner Rotsperre rückte Tobias Ulbricht zurück in die Startformation, Tayfun Özdemir fand sich dafür auf der Bank wieder. Bei den Regensburger rückte der pfeilschnelle Kai Hesse für den verletzten Luge in die Startelf.
Haris Hyseni (rot) und Philipp Hannemann - ein Duell auf höchstem Niveau.
Andreas Bär
Der Altstädter Matchplan, die Defensive kompakt und engmaschig zu sortieren und aus der tiefen Grundausrichtung zu Konterchancen zu kommen, ging zumindest in einem Teil auf. Das bärenstarke Innenverteidigerduo Ascherl und Hannemann stand wieder einmal felsenfest, ihre Nebenleute stellten die Räume gut zu und das Kollektiv arbeitete gut gegen den Ball. Mit dem Ball - diese Gelegenheit bot sich für die Bayreuther quasi gar nicht. Die Altstädter verlagerten sich konsequent auf lange Bälle, die gegen die baumlangen Kerle in der Regensburger Defensivabteilung allerdings in schöner Regelmäßigkeit verpufften, so sie nicht im Nirvana landeten. Zugriff zum Spiel bekamen die Bayreuther fast gar nicht. Umso bemerkenswerter, wie sehr sie sich gegen druckvolle und vor allem mit unheimlich System spielenden Regensburger wehrten. Kaum einmal, dass die stets um spielerische Lösungen bemühten Jahnler gefährlich vors Tor kamen. Ein Schuss von Ziereis drüber (10.), einer des SSV-Sturmtanks vorbei (19.), das war es, was der neue Tabellenführer gefährliches zustandebekam. Neben Ziereis hinterließ auch Winterzugang Hyseni einen vorzüglichen Eindruck, aber auch er fand den Weg zum Tor nicht. Seine dickste Möglichkeit hatte er nach einer guten halben Stunde, als ihn der überragende Philipp Hannemann - kaum ein Kopfball, den er nicht abräumte - blocken konnte.
Mikel Seiter hinterließ gegen Marcel Hofrath (rot) im Jokerduell einen guten Eindruck.
Andreas Bär
Die schon vor der Halbzeit fehlende Entlastung für die Höchstarbeit verrichtende Altstädter Hintermannschaft fehlte auch in der kompletten zweiten Hälfte. Es ging weiter wie vor dem Pausentee. Die Altstadt wurde fast schon eingeschnürt, das Kollektiv arbeitete fast ausschließlich gegen den Ball. Das allerdings auf sehenswertem Niveau. Am Ende sollten für die Altstädter quasi null Torchancen stehen. Ein Kopfball von Ulbricht nach einem Eckball (25.) blieb die einzige Möglichkeit über 90 Minuten. Jahn-Keeper Philipp Pentke sah mit Ausnahme von zwei Abschlägen und dem ein oder anderen Rückpass keinen einzigen Ball... Auf der anderen Seite rückte Erik Arkenberg immer wieder einmal in den Fokus, wenn es galt, hohe Bälle aus dem Halbfeld - vor allem bei den vielzähligen Standards nach kleinen taktischen Fouls - aus der Luft zu pflücken. Einmal hatte er Glück, als Haris Hyseni zentral ans Leder kam und dieses an die Querlatte jagte. Der ins Feld zurückspringende Ball landete bei Joker Jann George, dessen Kopfball Arkenberg pflückte. Am Ende konnten die Altstädter jubeln. Mit einem immensen Aufwand erkämpften sie sich den Punkt über den neuen Tabellenkrösus. Der konnte ebenfalls zufrieden sein, verlor doch Meisterschaftskonkurrent eins, der SV Wacker Burghausen, zuhause gegen die zweite Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth.
Während die Altstädter am Donnerstag zum Derby nach Schweinfurt reisen, steht der Jahn gegen die zweite Mannschaft des TSV 1860 München unter Druck. Wollen die Jahnler vor dem mit Spannung erwarteten Duell gegen den SV Wacker Burghausen in genau einem Monat noch Titelchancen haben, dürfen sich die Regensburger vorher eigentlich keinen Ausrutscher erlauben.
Spielbericht eingestellt am 19.03.2016 18:24 Uhr