Irgendwas Magisches liegt halt immer in der Luft, wenn im Willy-Sachs-Stadion das Flutlicht brennt. Auch wenn diesmal keine 1000 Zuschauer, darunter genau 13 sehr lautstarke Amberger Fans, kamen bei um die 6 Grad Celsius, die sich teils anfühlten wie Minutstemperaturen. Auf dem schwer bespielbaren Rasen entwickelte sich ein reines Kampfmatch, das nie langeweilig war, das aber eindeutig in den letzten zehn Minuten siene Höhepunkte hatte.
Ambergs Oliver Gorgiev sieht links, wie der Schweinfurter Michael Kraus den Maskenmann Kevin Kühnlein bedrängt.
Michael Horling
"Wir wollten den Gegner lange vom Tor weghalten und haben das in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht", fand Ambergs Trainer Timo Rost mit recht, weil eigentlich nur in der gleich zweiten Minute Tom Jäckel das 1:0 auf dem Fuß hatte, als er aus spitzem Winkel an Gästekeeper Matthias Götz scheiterte. Amberg blieb nach vorne weitestgehend harmlos, hatte durch den Schuss von Benjamin Werner vor der Pause und dem Kopfball von Maskenmann Kühnlein in der 72. Minute ordentliche Szenen. Doch da hätte es längst 1:0 stehen müssen, weil beispielsweise Johannes Bechmann mit einem Freistoßknaller in der 51. Minute aus gut und gerne auch mehr als 25 Metern nur die Oberkante der Latte traf.
Schweinfurts Michael Kraus liegt am Boden und sieht das Laufduell zwischen Ambergs Michael Plänitz und seinem Teamkollegen Tom Jäckel.
Michael Horling
Die Schlussphase, genau: Die hatte es in sich. Nach Kühnleins Kopfball vergab im Gegenzug Ingo Feser noch leichtfertig. Doch zehn Minuten später durfte er beim Jubel als Dosenöffner für den Dreier den Cristiano Ronaldo machen. "Ich habe irgendwie instinktiv versucht, den Ball auf das Tor zu bekommen", lachte der 20-Jährige hinterher. Den Flankenball von Bastian Lunz beförderte er sensationell toll in die Maschen. Und in der Nachspielzeit fiel der Gesamtjubel des Teams fast noch größer aus. In Überzahl konterten die Schweinfurter, bediente Daniel Diroll (der zusammen mit Marino Müller nach einer Stunde das Sturmduo Tom Jäckel/Michael Kraus ablöste) mit Querpass Kevin Fery - und der ist mittlerweile so eiskalt, dass er sich so eine Chance frei vor dem Tor kaum noch nehmen lässt. "Wir haben wieder alles reingeworfen, was wir haben, haben das Tempo wahnsinnig hoch gehalten und waren mit gegebenen 110 Prozent einen Tick spritziger als Amberg", strahlte Coach Gerd Klaus.
Die Schnüdel sind nunmehr seit sieben Partien ohne Niederlage, holten in der Rückrunde sehr ordentliche 13 von 21 möglichen Punkten und rückten in der Tabelle bis auf einen Zähler an die Amberger heran. "Jetzt wird´s auf jeden Fall nochmal richtig spannend", weiß der Ex-Schweinfurter Oliver Gorgiev nach der zweiten Auswärtsniederlage der Oberpfälzer unter der vergangenen Woche. Der FC 05 wusste am Freitagabend schon, dass er dieses Wochenende auf alle Fälle auf dem rettenden Ufer verbringen wird und den Platz am nächsten Samstag auswärts verteidigen kann. In Illertissen, beim Spitzenteam also, das freilich am Freitag mit 0:4 in Regensburg unter die Räder kam. Ganz aussichtslos sind die Unterfranken da sicher auch nicht. Und schon fünf weitere Tage später kommt es am Gründonnerstagabend wieder unter Flutlicht zum Schlagerderby gegen die SpVgg Bayreuth. Dazu gibt es im Vorfeld eine sogenannte MultiCard mit verbilligten Eintrittspreisen und Zusatzangeboten der beteiligten Sponsoren. Über Genaueres wird der FC 05 in diesen Tagen informieren.
Spielbericht eingestellt am 12.03.2016 11:35 Uhr