von www.sva01.de
Mit dem Punkten tun sie sich nach wie vor schwer, die Weiß-Blauen, aber zumindest haben sie den Kampf angenommen. Dieser Eindruck musste sich den 952 Zuschauern aufdrängen, die die 1:2-Heimniederlage gegen die Junglöwen hautnah miterlebten. Gegen die dritte Niederlage in der Amtszeit Jürgen Baiers stemmte sich die Mannschaft nach Kräften, aber letztlich genügten wenige Minuten Unaufmerksamkeit, um die Felle davon schwimmen zu lassen.
Die Viktoria war darum bemüht, die Räume eng zu machen und den Löwen keine Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten. Auch die Offensivkräfte waren angehalten, nach hinten mit zu arbeiten. Dies und eine große Lauf- und Einsatzbereitschaft der Weiß-Blauen bewirkten tatsächlich, dass die angehenden Profis aus der Landeshauptstadt eine geschlagene Halbzeit lang in der Offensive keine nennenswerten Akzente setzen konnten. Die Kehrseite der Medaille war gleichwohl offensichtlich. Hinten räumte man kompromisslos ab, schaffte aber kein koordiniertes Aufbauspiel, um seinerseits gefährliche Entlastungsangriffe einzuleiten. Erschwerend war ganz sicher, dass Regisseur Björn Schnitzer bereits in der 11. Minute verletzungsbedingt wegen einer Knieprellung ausgewechselt wurde und damit das Spiel des SVA seines Kreativzentrums beraubt war. So blieb es bei einer sehr guten Gelegenheit für Fulbert Amouzouvi, an dessen Schuss in der 31. Minute 1860-Keeper Fritz so eben noch mit den Fingerspitzen drankam.
Trotz Dosen-Boykott Dosenöffner dabei…
In der 52. Minute ereignete sich das, was Löwen-Coach Daniel Bierofka nach dem zu behäbigen, uninspirierten Angriffsspiel seiner Truppe während der ersten 45 Minuten als „Dosenöffner“ bezeichnen sollte. Die Viktoria war noch nicht ganz wach und ließ eine Flanke von links zu, die den Kopf des zentral postierten Nicholas Helmbrecht fand und prompt stand es 0:1. Die Führung der bis zu diesem Zeitpunkt mit 70 Prozent Ballbesitz ausgestatteten, aber vergleichsweise zahnlosen Löwen verunsicherte die Weiß-Blauen dergestalt, dass sie sich gerade einmal sieben Minuten später nach einem schnellen Konter der Gäste das 0:2 durch Fabian Hürzeler einhandelten. Das Spiel schien in am Schönbusch schon gewohnte Bahnen einzumünden, da wurde in der mit der Hereinnahme von Daniele Toch in der 76. Minute noch einmal ein spielerischer Trumpf gezogen, der sich auszahlen sollte. An der Vorarbeit zum Anschlusstreffer, den Ugur Albayrak unmittelbar danach in Torjägermanier erzielen sollte, war der kleine Darmstädter maßgeblich beteiligt. Die Schlussphase war bestimmt durch ein Powerplay der Viktoria, doch die Bemühungen, noch den Ausgleich zu erzielen, waren von keinem Erfolg gekrönt, ein Déjà-Vu der Saison 2013/14, als Roberto Desch in der Schlussminute den 2:2-Ausgleich erzielte, blieb den dazu sicher bereiten Viktoria-Fans versagt.
Da, wo die Viktoria in der kommenden Woche auftritt, nämlich beim TSV Buchbach, sind eben jene kämpferischen Tugenden gefragt, die die Truppe von Jürgen Baier gegen die Junglöwen an den Tag gelegt hat. Deren Genickbiss-Qualitäten haben die hemdsärmeligen Oberbayern aber zweifellos nicht. Den ersten Punktgewinn im neuen Jahr kann man bei dieser Konstellation ja zumindest mal zaghaft anmahnen.
Spielbericht eingestellt am 18.03.2016 01:31 Uhr